Entermesser
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Entermesser oder auch als Hauer bezeichnet man in der Regel ein langes Messer mit breiter Klinge. Bekannt wurde diese Waffe als bevorzugte Nahkampfwaffe von Piraten ab dem 16. Jahrhundert. Diese Waffe soll sich aus den langen Messern, welche den Hirschfängern wohl ähnlich waren, der Bukaniere entwickelt haben, welche damit ihr Fleisch zum Grillen vorbereiteten. Neben dem Gebrauch als Waffe war es vor allem ein Werkzeug für die Schiffsbesatzung, um damit etwa Taue und Seile in der Takelage durchzuschneiden.
Die im Vergleich zu herkömmlichen Säbeln und Schwertern kurze, aber relativ schwere Klinge machte das Entermesser ideal für den Kampf auf dem begrenzten Raum von Schiffen und konnte sowohl als Hieb- als auch als Stichwaffe eingesetzt werden.
Entermesser gab es in verschiedenen Ausführungen, leicht gebogen oder gerade, mit umlaufendem Handschutz oder auch ohne. Allen gemein war, dass Entermesser in der Regel sehr preiswert waren, da billiger Stahl zu ihrer Herstellung benutzt wurde. Daraus ergab sich das Problem, dass die Waffen schwer zu schärfen waren.
Offiziere der Kriegsmarinen waren auch mit Säbeln oder Schwertern ausgestattet, die oft kleiner waren als ihre Pendants im Heer. Ein langes, leicht gebogenes Entermesser oder ein kurzer Säbel wurden auch als Entersäbel bezeichnet.
Aus dem Entermesser als Werkzeug entstand die Machete, ein dickes, sehr kopflastiges Messer, welches sich hervorragend eignet, um Zuckerrohr zu schneiden oder dichte Vegetation zu lichten.