Diskussion:Ernst Jünger
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Es wäre schön, wenn man die Rezeption an Namen festmachen könnte. --Keichwa 15:58, 19. Mai 2003 (CEST)
Nach dem Lesen seiner Vita habe ich erhebliche Zweifel, ob die Einordnung als Nationalsozialist berechtigt ist.
Er war weder national noch Sozialist. Gruß Florica
- Die Einordnung ist schlichtweg falsch und sollte entfernt werden. --Dylac 12:09, 15. Jul 2004 (CEST)
- Die Zweifel habe ich auch, deshalb entferne ich die Kategorie mal. --ahz 12:11, 15. Jul 2004 (CEST)
Entfernt wurde ein Hinweis auf einen T. Wimbauer in der Kategorie Rezeption, da dessen Beiträge zur Jüngerforschung derart marginal sind, dass ein Eintrag auf der Augenhöhe von K.H. Bohrer kaum gerechtfertigt erscheint (zumal der Verdacht nahe liegt, dass hier Eigenwerbung im Spiel war). Löschung rückgängig gemacht. (von Benutzer:Nit-Ram am 2. Okt 2004, Unterschrift nachgetragen von --AndreasPraefcke ¿! 08:40, 10. Jan 2005 (CET))
Trotz allen Neids und Mißgunst aufgrund vermuteter politischer Gesinnung bei Herrn Wimbauer, können dessen Beiträge zur Jünger-Forschung wohl kaum als marginal bezeichnet werden. Jemand, der regelmäßig in der FAZ publiziert, muß schon was bieten...UmGotteswillen 01:04, 10. Jan 2005 (CET) (von Benutzer:DerWaldgaenger am 10. Jan 2004, Unterschrift nachgetragen von --AndreasPraefcke ¿! 08:40, 10. Jan 2005 (CET))
Politische Gesinnungen sind nicht relevant, aber es ist bezeichnend, dass in vorauseilender Defensivhaltung diese thematisiert werden, obwohl sie gar nicht angesprochen wurden. Die Tagespresse ist kein Medium der Literaturwissenschaft. Wollte man jeden Kritiker erwähnen, der jemals einen Artikel über Jünger verfasst hat, so würde das den Rahmen sprengen. Es geht schlicht um die Relationen, die man zu wahren hat, wenn man wikipedia nicht zum Forum der Individualinteressen verkommen lassen will. Wem literaturwissenschaftliche Diskussionszusammenhänge, zumal im Kontext Jüngers, nicht gänzlich fremd sind, dem stößt sofort das maßlose Missverhältnis auf, das zwischen der Erwähnung marginaler Beiträge im Fahrwasser wissenschaftlich nicht mehr relevanter politischer Grabenkämpfe einerseits und der gleichzeitigen Nichterwähnung von Forschungssträngen auf der Höhe medientheoretischer Diskurse (Kittler, Segeberg) andererseits besteht. Hier stehen noch einige Korrekturen aus, um den Artikel, und vor allem den Abschnitt Rezeption, auf die Augenhöhe des literaturwissenschaftlichen Forschungsstandes zu heben. (von Benutzer:Nit-ram am 23. Jan 2005)
Es geht meines Erachtens doch nicht um die Tagespresse und Artikel! Die Bücher von T. Wimbauer (das Register und auch die Studie zur Burgunderszene) haben eine durchaus neue Sicht auf Jünger gebracht, das Register auch schon, denn es hat vor allem erstmalig überhaupt ein richtiges Arbeiten mit den Werken Jüngers ermöglicht. Ich nehme an, das mit dem politischen Kontext bezog sich auf die Löschkandidatendiskussion zum Artikel "Wimbauer". --Herrperder
Habe folgene Passage aus nachstehenden Gründen geändert: "wo er gegen Kriegsende als Volkssturmkommandant befahl, den Widerstand einzustellen". --> "keinen Widerstand gegen die anrückenden alliierten Truppen zu leisten." Gründe: a) ist der Begriff "Widerstand" zu Zeiten des Dritten Reiches eindeutig konnotiert mit dem Widerstand gegen das Regime - und den einzustellen, wollte Jünger ganz gewiß nicht. b) "einstellen" kann man nur, was schon vorhanden ist; der Volkssturm in Kirchhorst trat aber erst unter dem Kommando von Jünger in Erscheinung und vorher nicht und Jünger gab c) nur einen Befehl: nämlich, daß kein Widerstand geleistet werden soll und zwar d) gegen die anrückenden Alliierten. Ich denke, die Änderung ist klar --Herrperder am 30. Jan 2005
Selbstverständlich soll das Personenregister von Herrn Wimbauer erwähnt werden, denn auch philologische Akribie und brave Fleißarbeit kann hilfreich sein - nur sind Hilfsmittel der Forschung eben nicht zu verwechseln mit literatur- und kulturwissenschaftlichen Forschungsergebnissen. Es geht mir, wie schon einmal gesagt, um die Wahrung der Relationen. Bohrer war epochal in der Jüngerforschung, auch Seferens ist im Kontrast schon völlig überbewertet. Und die Burgundergeschichte? Ist nett, nur gehört Stoff- und Motivforschung m.E. nicht gerade zum avancierten Arsenal literaturwissenschaftlicher Forschungswerkzeuge - noch dazu, wenn deren Ergebnisse als "ganz neue Lösungsansätze" und Grundlage einer "neuen Sicht" verkauft werden, während sie im Grunde nur in den postideologischen Wertungsschlachten um Jünger steckengeblieben sind, als lebten wir noch in den 80er Jahren. Die ernstzunehmende akademische Forschung hat sich längst in andere Richtungen entwickelt, denen gegenüber die Burgundergeschichte und ihr Verfasser in ihrer Enzyklopädiewürdigkeit äußerst fragwürdig erscheinen, um es einmal höflich zu formulieren. --Nit-ram am 4.2.2005
Das ist aber reichlich unkonkret. Die "Neue Sicht" etc. ist eine Beurteilung aus den Rezensionen u.a. in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Wie wäre es konkreter: warum soll das nicht literaturwissenschaftlich sein, wie ich aus dem Diskussionsbeitrag herauslese? Theoretische Fundierung durch Roland Barthes und vor allem Gerard Genette, das sind doch keine Nullen in der Diskussion! Bohrers Leistung ist unbestritten hoch, allerdings hat er auch eine "Neue Einseitigkeit" gebracht, nämlich die rein-ästhetisierende Sicht auf Jünger. Ich habe hier verdammt den Eindruck, daß hier private Animositäten unter dem Schutzschild "avancierter Wissenschaft" ausgetragen wird. So what? In dem letzten Buch Wimbauers, wo die Burgundersache drin war, waren auch Beiträge von Helmut Lethen u.a. Willst Du den auch zum wissenschaftlichen Leichtgewicht degradieren? Dessen "Verhaltenslehren der Kälte" (Suhrkamp) war mindestens so bedeutend in der Jünger-Forschung (vielleicht nicht innerhalb der Jünger-Jünger, aber in der Germanistik schon!) wie Bohrer. --Herrperder
Nun mal immer mit der Ruhe, Herrperder. Die Tagespresse ist kein maßgebliches Organ, wenn es um literaturwissenschaftliche Fragen geht. Dass hier (in der FAZ) provokante Jünger-Thesen immer noch gerne aufgegriffen werden, ist ja nun nichts Neues. Aber in einer Enzyklopädie erwarte ich in der Kategorie 'Rezeption' möglichst Fundiertes aus fachwissenschaftlicher Sicht und keine Auswertung des Feuilletons. Dass Tagebuchliteratur immer auch Literatur ist und entsprechend motivisch mit Elementen gesättigt, die vom unmittelbaren Erleben weg- und in die Arsenale der Tradition hineinführen - diese Einsicht wird man fachwissenschaftlich kaum als revolutionär verkaufen können, auch wenn sie gut proseminaristisch mit dem einen oder anderen methodischen Aspekt aus dem Umfeld des Strukturalismus ergänzt wird. Ich bestreite ja gar nicht, dass Wimbauer sich gewitzt einen neuralgischen Punkt der Jüngerschen Literatur vorgenommen hat und sich geschickt auf dem Publikationsmarkt positionieren konnte, weil für die konservative Presse Jünger offenbar immer noch als politisch brisant gilt. Ich bestreite lediglich, dass der Wimbauerschen Forschung fachwissenschaftlich die Formulierung 'ganz neue Lösungsansätze' zukommt, während dann zugleich - auch dieser prinzipielle Hinweis auf die Relation sei nun schon zum wiederholten male angeführt - ganze Entwicklungsstränge, die von Jüngers Blick aufs Schlachtfeld mitten hinein in die Kittlersche Medientheorie führen, außen vor bleiben. Den unsachlichen Vorwurf, es ginge hier um persönliche Animositäten, muss ich natürlich zurückweisen. Mir geht es darum, eine Enzyklopädie, in der viel Arbeit von Einzelnen steckt, möglichst von privaten publizistischen Positionierungsinteressen freizuhalten.--Nit-ram am 26.4.2005
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Jünger - Neutralität?
Es ist wohl immer sehr schwierig Personen zu behandeln die in der Kritik stehen. Bei diesem Artikel allerdings - vorallem die Kommentare über Jünger - erscheint es mir doch sehr "kontra Jünger". Wenn man Kommentare zu Jünger angibt, so sollte doch das Verhältnis von Pros und Cons etwa gleich bleiben. Bloss weil er nicht gerade den Stil von "Nichts neues im Westen" aufgreift sollte man Ihn nicht derart verurteilen und persönliche (wenn auch Zitate) Meinungen einspielen lassen. Solche Diskussion sind besser woanders aufgehoben und man kann sie ja auch gerne verlinken. Ich wünschte mir wesentlich (!!!) mehr Neutralität bei diesem Artikel.
Gehts vielleicht ein bisschen konkreter? Nit-ram am 26.4.2005
"belächelt seine nicht unverächtlichen Beiträge zur Insektenkunde" was ist die logik dieses satzes?? > doppelte verneinung...
[Bearbeiten] Buchpublikationen
Hat Jünger 1932 nicht auch ein Buch (oder Artikel?) mit dem Titel "Die totale Mobilmachung" verfasst? --St.Krekeler 00:11, 20. Jul 2005 (CEST)
[Bearbeiten] Antisemitismus
Wir haben hier ein Problem. Der Weblink http://www.klick-nach-rechts.de/presse/2004/01/ejuenger.htm ist entweder grottenschlecht recherchiert, oder aber der Artikel muss bez. Jüngers Einstellung zu Nationalsozialismus und Antisemitismus stark umgeschrieben werden. Wobei für letzteres spricht daß der zitierte Artikel im "völkischen Beobachter" wohl authentisch ist. Seine Zitate bez. Juden müsste man mal prüfen. Einfach unter den Tisch fallen lassen kann man das nicht...! Die WP sollte der Objektivität dienen und nicht der distanzlosen Heldenverehrung. -- 790 5. Jul 2005 00:29 (CEST)
- Niemand will hier irgendetwas "unter den Tisch" fallen lassen, aber der Link ist ja wohl das allerletzte, fern jeglicher Objektivität, voller Polemik und keinesfalls sachlich. Über Jünger kann man geteilter Ansicht sein (das beweist ja auch der jetztige Artikel), aber der "Schwachs..." des angegebenen Links kann wohl kaum als "enzyplopädisch" bezeichnet werden. Nur mal zur Erinnerung, wenn der Artikel recht hätte warum hat dann Jünger 1985 dem Bundesverdienskreuzes mit Stern und Schulterband den zweithöchsten Orden der Bundesrepublik erhalten?, warum ist er dann nie aus der Friedensklasse des Pour-le-merite rausgefolgen (in dem übrigens auch Thomas Mann u.a. waren), warum wurde ihm dann in den 80er Jahren der Goethe-Preis der Stadt Frankfurt verliehen. Wohlgemerkt wegen seines teilweise militaristischen Schreibstils war jede dieser Ehrungen umstrittten, aber darum geht es ja hier nicht, hier geht es um einen POV-Link. --Koffer 5. Jul 2005 01:49 (CEST)
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- Warum er ausgezeichnet wurde? Weil die Konservativen der BRD "Widerständler" brauchten, mit denen sie sich schmücken und auf die sie politische aufbauen konnten. Sozialdemokraten konnten es nicht sein, Stauffenberg & Co galten vielen noch in den 80ern als Verräter.. Da blieb (außer echten NS-Gegnern wie Mann) nur dieser mittelmäßige Kriegsroman-Schreiber, wie die meisten Konservativen erst nationalistische Mitläufer des NS-Systems, angesichts seiner militärischen und moralischen Niederlage bitter enttäuscht. Hervorragend zur Identifikation geeignet. "ja, fasziniert war man damals schon.. Wie hätte man den ahnen können..". Die Auszeichnungen Jüngers dienen allein der Rechtfertigung der butterweichen Haltung der Konservativen gegenüber dem NS. 790 5. Jul 2005 10:03 (CEST)
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- Also man angenommen, das was Du schreibst wäre war... was hat das bitte mit einem POV-Link zu tun? --Koffer 5. Jul 2005 10:59 (CEST)
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@790: die jetzt eingefügten Zitate ("Freund des Nationalsozialismus" etc.) kannst Du belegen? Wenn bitte Quellenangabe. --Koffer 5. Jul 2005 11:02 (CEST)
- letzteres habe ich im online-archiv der jungen Freiheit gefunden ([1]), und die ist der Voreingenommenheit gegenüber Jünger wohl ziemlich unverdächtig. Das andere kann man googlen.. Auch wenn ich kein Original davon habe lässt sich die Authentizität der Schrift nachprüfen, wenn man auf http://www.zvab.com nach "Ernst Jünger Judenfrage" sucht. Was das eine mit dem anderen zu tun hat? Sowohl der Link als auch die Zitate dienen einer realistischeren Darstellung von E.J.s bestenfalls ambivalentem Verhältnis zum Nationalsozialismus. Gruß 790 5. Jul 2005 12:41 (CEST)
- Die Zitate finde ich in der Tat recht bedenktlich in Ihrer antisemitischen Tendenz, andererseits, darf man nicht heutige Maßstäbe an damalige Publikationen anlegen, die "politische Sprache" von damals war im allgemeinen wesentlich antisemitischer als die heutige... Die Sache mit den "Freunden der Nazis..." ist übrigens falsch zitiert und inhaltlich falsch. --Koffer 6. Jul 2005 12:38 (CEST)
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- Ich nehme an in "Der Arbeiter. Herrschaft und Gestalt" geht es um seine politischen Vorstellungen? -- 790 6. Jul 2005 16:31 (CEST)
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- Die Frage verstehe ich jetzt nicht, ist die ernstgemeint oder ironisch? Wie auch immer den "Kompromissvorschlag" in Bezug auf die nationale Revolution, finde ich besser formuliert als meinen ursprünglichen daher - d'accord. In Bezug auf die antisemitschen Äußerungen muß aber eine quantitative Einschränkung rein. Selbst nach dem ich die "Quellen" wie "klick-gegen-rechts" gelesen habe, scheint mir das auf ein oder zwei Artikel begrenzt zu sein. --Koffer 6. Jul 2005 17:08 (CEST)
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- Das war ganz unironisch, ich dachte vielleicht kennst du oder irgend jemand (hallo!) sich damit aus, das fehlt irgendwie an der Stelle. Zum zweiten: Das Wörtchen "auch" finde ich angesichts dessen dass sich offenbar niemand in seinen politischen Schriften so richtig auskennt quantitativ einschränkend genug. -- 790 6. Jul 2005 17:33 (CEST)
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- Wenn ich die "Quellen" (und Google) richtig sehe, sind antisemitsche Äußerungen nur in ein oder zwei Artikeln zu finden. Bei einem Gesamtwerk von 100 Büchern und hunderten, wenn nicht gar tausenden von Artikeln ist mir "auch" da ein bißchen wenig, "selten" trifft es da eher. --Koffer 6. Jul 2005 18:57 (CEST)
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- aber wenn man sich das Zitat anschaut, kann man doch kaum davon ausgehen daß er sich in den 30er Jahren über Juden auch positiver geäußert hat. -- 790 6. Jul 2005 19:00 (CEST)
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- Das ist ein induktiver Schluß von einem einzelnen Zitat auf mehrere möglicherweise vorhandene. Eigentlich müßte das stehen, solange wir nicht noch weitere Zitate finden, "einmal", weil das aber angesichts des Duktusses des Zitates vielleicht verharmlosend klingt, schlage ich eben "selten" (oder sprachlich besser: "vereinzelt") vor. --Koffer 6. Jul 2005 19:11 (CEST)
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- Um das Problem Antisemitismus und Jünger noch einmal aufzugreifen: Wenn wir uns den Antisemitismus eines Goebbels, Hitler und Rosenberg ansehen muß festgestellt werden, daß Jünger kein Antisemit war, den ihm ging die rassenbiologische Fundierung ab. Von einer angeblichen überlegenen "arischen Rasse" hielt Jünger nichts, ebenso distanzierte er sich von jeglicher "Blut-und-Boden" Ideologie (siehe: Breuer, Stefan "Anatomie der Konservativen Revolution" Darmstadt 1993. S.89 ff). Auf der anderen Seite hielt Jünger an angeblichen unveränderlichen psychischen und kulturellen Eigenschaften der Juden fest, die synomym gingen mit dem Liberalismus. "Der Jude sei der Sohn des Liberalismus, gänzlich unerschöpflich, gefährlich und zerstörend, ein Fremdkörper im deutschen Volke. Seine Tätigkeit ließe sich nur ein Ende setzen durch die Liquidierung des liberalen System das dem "Zivilisazionsjuden" seinen gegenwärtigen Einfluß verschaft habe" (Breuer S. 89) Dem Juden bleibe nur die Wahl entweder Deutscher zu werden, sich also gegen den Liberalismus zu stellen und in der Logik Jüngers sein ureigenstes Wesen aufzugeben oder nicht mehr zu sein.Benutzer:Gast 11. Februar 2007 14:42 (CEST)
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[Bearbeiten] "Umstritten"
Liebe Wikipedianer, ich finde es langweilig, Ernst Jünger immer das Epitheton "umstritten" anzuhängen. Er ist nicht wirklich umstritten, eher unumstritten. Als "umstritten" müßte man dann auch Thomas Mann, Richard Wagner, Goethe, Michelangelo, Caesar usw. bezeichnen. Nur ein paar verbiesterte Linke, aber kein vernünftiger Mensch, bezweifelt heute noch die epochale Bedeutung von Ernst Jünger. Wer Jünger als Kriegsverherrlicher bezeichnet, beweist damit, daß er die "Stahlgewitter" nicht gelesen hat. Im Übrigen: Ob jemand ein Kriegsverherrklicher ist oder nicht, sagt nicht das geringste über seinen dichterischen Rang aus. Der größte Kriegsverherrlicher der Literatur war Pindar. Und was ist mit Homer? Lest einmal Rupert Brooke, dann seht Ihr, was ein moderner Kriegsverherrlicher ist. Drehen ihm seine englischen Landsleute einen Strick daraus? Nein! Wollen wir nicht die alten Klischees zu den Akten legen? Ernst Jünger war ein genialer, aufrechter Mann und ein großer Schriftsteller. Gruß Florica
- Hallo Florica. Ich denke du hast deutlich gemacht das Ernst Jünger für dich ein echter Hero ist. Schön, über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht sinnvoll streiten. Wenn du jetzt noch die Güte hättest anzuerkennen dass sowohl aus den Zitaten historischer Persönlichkeiten als auch aus eben dieser Diskussionsseite radikal gegensätzliche Ansichten zu Jüngers Werk und Wirken sprechen, und das man das besser als mit "umstritten" kaum ausdrücken kann, sind, glaube ich, alle glücklich. Gruß -- 790 9. Jul 2005 08:04 (CEST)
Für mich bleibt Jünger "umstritten". Zitat aus 'Siebzig verweht II' (Klett, 1981), S. 310: "Die Deutschen haben ein grosses Fass voll brauner Farbe und streichen sich damit gegenseitig an. (...) Damals (1926) ahnte noch keiner, wie Hitler sich entwickeln würde - er versprach, den infamen Versailler Vertrag zu annullieren und das Arbeitslosenheer aufzulösen, was beides ihm auch gelungen ist." Was Jünger hier 1977(!) schreibt, klingt, als ob damals jeder rechtschaffene Mensch hätte Nazi sein müssen. Ohne was zu ahnen. Dabei erschien gerade 1926 "Mein Kampf". Und Thomas Mann sprach schon 1930 öffentlich von "Barbarei".
Jünger hat in den Jahren 1925 bis 1930 viele Beiträge in Zeitschriften publiziert, in denen er Krieg und Nationalismus verherrlichte. Auch wenn er später vom Nationalsozialismus enttäuscht war, hat er sein schriftstellerisches Talent benutzt, um den Nazis den Weg zu bereiten. Das sind keine "alten Klischees" die man zu den Akten legen kann, wie Florica behauptet.
[Bearbeiten] "Entlassung aus der Wehrmacht"
Es triff nicht zu, was in vielen Quellen -- und so auch hier -- steht, E. J. sei nach dem Scheitern des 20. Juli aus der Wehrmacht entlassen worden; denn damit hätten es die Nazis kaum bewenden lassen, zumal Himmler schon lange bei Hitler Jüngers Kopf forderte und Dossiers gegen ihn anlegen ließ. Vielmehr hat der Militärbefehlshaber in Frankreich, Gen. Karl-Heinrich von Stülpnagel, Jünger VOR dem 20. Juli "nach Hause geschickt", weil er ihn aus der Schußlinie haben wollte, sollte das Attentat scheitern. Es bleibt zu hoffen, daß Heimo Schwilk in seiner bald erscheinenden Jünger-Biographie Näheres darüber berichten wird. Gruß Florica
[Bearbeiten] "schlimm"
Habe mir gestattet die Wertung von "Friedrich Schlimmbach" wg. [2] und mangelnder Bekanntheit des Autors bei amazon.de als irrelevant zu entfernen. -- 790 16:12, 10. Jul 2005 (CEST)
Friedrich Schlimmbach kenne ich auch nicht. Aber "schlimm" ist die Formulierung, bei der Ihr jetzt angelangt seid: "Trotz des Diskurses um sein Werk gilt er vielen als einer der bedeutendsten deutschen Autoren der Moderne." Au weia! Ich schlage vor, hier nur noch Autoren mit Hochschulabschluß zuzulassen... Gruß Florica
- Mich stört erstens der Superlativ (immerhin eingeschränkt durch "vielen"); zweitens ist der Wikipedia-Gebrauch von "Autor" der im Sinne eines "literarischen" Autors. Mein Vorschlag für diese Ergänzung in der Einleitung ist: "Sein Werk ist umstritten, dennoch ist er ein bedeutender deutschsprachiger Schriftsteller des 20.Jahrhunderts." Der Artikel hat dann im folgenden den Job, einerseits die Umstrittenheit darzulegen und zu begründen, und des weiteren zu erläutern, welches seine teilweise wegweisenden Aussagen sind, die ihn bedeutend machen.lg,--Albrecht1 22:49, 10. Jul 2005 (CEST)
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- Gefällt mir auch besser. Allerdings weiss ich wirklich nicht welche "wegweisenden" Aussagen du meinst. Ich denke eher der deutsche konservative Feuilleton lobt seine künstlerischen Qualitäten und schweigt über seine Aussagen, oder? Gruß -- 790
- Im Prinzip gebe ich Dir recht; hab auch immer nur in den Feuilletons (SZ wie FAZ) die letzten 30 Jahre seines sehr langen Lebens verfolgt, und auch eher am Rande. Seit ich im Studium seinen (zugegeben frühen) "Arbeiter" gelesen hatte, hatte ich keine Lust mehr gehabt, mich mit ihm "primär" zu beschäftigen. Ich weiß zwar auch, daß man alles Geschriebene vor allem aus seiner jeweiligen Zeit heraus beurteilen möge; aber es gibt Wichtigeres, so meine Entscheidung bis heute. Deshalb jedoch, (drum die lange Einleitung) traue ich mir keine definitiven Beurteilungen all seiner Äußerungen zu, zumal er ja auch viele seiner Ansichten geändert hat, nach dem Erleben beider Weltkriege und der Zwischenkriegszeit und der 2. Hälfte des 20.Jhdts., er war ja hochgescheit. Das sollte wirklich kompetent beurteilt werden. Und konservativ ist ja nicht per se schlecht, und macht einen auch nicht per se zum Sympathisanten des Adenauerstaates, etc. Sein sog. Werk jedenfalls ist vielfältig und vielschichtig, das nehme ich einfach mal an, weil ich seinen hochseriösen Verlag und Verleger gut kenne. Und wenn es dann tatsächlich keine "wegweisenden" Aussagen geben sollte, wie ich oben schrieb, dann gibt es eben keine; ich hatte das einfach mal so angenommen. Und seine antisemitischen Aussagen sollten schon überprüft werden in Bezug auf seinen womöglich späteren Gesinnungswandel; ich denke die Feuilletons wären voll gewesen, wenn er diese Meinungen nicht akzeptabel geändert hätte. Gruß,--Albrecht1 14:27, 11. Jul 2005 (CEST)
- Gefällt mir auch besser. Allerdings weiss ich wirklich nicht welche "wegweisenden" Aussagen du meinst. Ich denke eher der deutsche konservative Feuilleton lobt seine künstlerischen Qualitäten und schweigt über seine Aussagen, oder? Gruß -- 790
Ach, 790! Du hast wirklich überhaupt keinen Schimmer. Die Gesamtausgabe von Ernst Jünger hat 22 dicke Bände. Studiere sie ein paar Jahre lang und melde Dich dann wieder! Gruß Florica
[Bearbeiten] Grundsätzliches
Darf man wissen, welche sachlichen Gründe für die Revision der letzten Änderungen unter "Rezeption" und "Literatur" vorliegen? Die Angaben zur Forschungsliteratur in der älteren Version, die hier nun wiederhergestellt wurden, sind reichlich beliebig und entsprechen nicht dem Stand der Forschung. Ich halte es dagegen für hilfreich, neuere Editionen, wissenschaftliche Hilfsmittel wie Register und Bibliographien sowie nur repräsentative Überblicksforschung anzugeben, damit sich der mündige Nutzer selbst schnell weiter informieren kann. Die Bibliographie der Sekundärliteratur zu Jünger von Nicolai Riedel (Deutsches Literaturarchiv Marbach) umfaßt 1.971 Einträge (!).
Ebenso leuchtet nicht ein, warum die Versachlichung der Aussage über Seferens politikwissenschaftliche Studie revidiert wurde zugunsten einer eindeutig wertenden Aussage. Damit wird eine These festgeschrieben, die keinesfalls unbestritten ist.
Man sollte die Forschung schon gelegentlich zur Kenntnis nehmen - für Lexikonartikel ... Gruß von Herrn Keuner, 28. Juli 2005
[Bearbeiten] Jünger Botaniker?
Hat sich Junger nach seinem Studium eigentlich noch weiter forschend mit Botanik beschäftigt. Jedenfalls hatte er doch großes Interesse an dieser Wissenschaft. Kann man ihn als Botaniker bezeichnen?--El surya 20:37, 27. Sep 2005 (CEST)
- Als Botaniker kan man ihn wohl nicht bezeichnen; er war aber ganz sicher ein nicht unbedeutender Entomologe! --J.-H. Janßen 12:40, 15. Jun 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Jünger's Sohn
Da ich keinerlei Belege habe :-), sein Sohn im Gegensatz zum Wikipediaartikel, aber an mehrer Stellen im Netz auf diese Weise erwähnt wird: Sein Sohn musste ja bekanntermassen den Preis bezahlen - er wurde von den Nazis in ein Strafbataillon nach Italien verlegt und fiel Partisanen in den Marmorbrüchen (!) von Carrara zum Opfer.
Kann jemand hierzu Angaben machen, am besten mit Beleg--M.R.A. 23:06, 7. Jan 2006 (CET)
Ernst (genannt Ernstel) Jünger jun. hatte als Marinehelder geäußert, daß man Hitler hängen müsse und wurde denunziert. Wegen "Wehrkraftzersetzung" bzw. "Bildung eines Widerstandskreises" wurde er verurteilt und zur "Frontbewährung" an die Front geschickt. Vgl. Steffen Martus, Ernst Jünger (UTB 333), S. 176; vgl. Ernst Jünger, Siebzig verweht IV, S. 256 f.; vgl. Heimo Schwilk (Hg.), Ernst Jünger. Leben und Werk in Texten und Bildern, S. 202 und 214 f. und weitere Quellen. Ernstel Jünger fiel am 29. November 1944; Ernst Jünger erfuhr vom Tod am 12. Januar 1945 (vgl. seine bewegenden Tagebuchnotizen vom 12./13. Januar 1945). --Tobias_Wimbauer
- Danke--M.R.A. 21:04, 18. Jan 2006 (CET)
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- Für solche Sprüche hing man m.W. damals in Deutschland schnell am Baum, da bedurfte es keines kritischen Vaters mehr. Der Zusammenhang Marmorklippen-> toter junior erschließt sich mir gar nicht. --Negerfreund 07:23, 19. Jan 2006 (CET)
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- Für solche Sprüche hing man m.W. damals in Deutschland schnell am Baum, da bedurfte es keines kritischen Vaters mehr. Das mag sein, aber ich glaube schon das man da schon von Anfang an unter besonderer Beobachtung steht!! Der Zusammenhang Marmorklippen-> toter junior erschließt sich mir gar nicht. Ist es nicht, bei aller Tragik, fazinierend wenn der Vater über Marmorklippen schreibt, der eigene Sohn ein Jahr später darin umkommt. --M.R.A. 12:43, 27. Mär 2006 (CEST)
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[Bearbeiten] Zum Gebrauch des Wörtchens "umstritten"
Ich habe "umstritten" gestrichen: Manche mögen Bananen, manche mögen Bananen nicht. Ist es in einem Lexikon-Eintrag deshalb nötig, die Banane eine der "umstrittensten" Früchte des Urwaldes zu nennen?
"Umstritten" paßt also als bloße Meinung auf alles und sagt deshalb nichts distinktives. Zu welchem Gegenstand gibt es denn keine unterschiedlichen Präferenzen? Das Wort sagt für einen Lexikon-Eintrag zu wenig über den Autor aus. Es dürfte Jünger sogar herzlich egal gewesen sein; siehe seine Kritik am "Pfauenfeder-Schmuck" durch das ähnlich substanzlos Aufmerksamkeit heischende Wörtchen "radikal" in "Der Arbeiter".
"Umstritten" ist im Falle Jüngers ja wohl mehr als nur Geschmackssache, sondern betrifft verschidenste Rezeptionsbereiche. Wer sich einmal die Myriaden an Polemiken und "kritischen" Arbeiten zu Jünger besieht, wird feststellen, daß dort Vorwürfe erhoben werden, die von anderer Seite geleugnet oder widerlegt werden, also A sagt weiß und B sagt schwarz, das könnte man als "Streit" aufffassen. Ein Autor zumal, der mit den schweren Vorwürfen konfrontiert wird, mal Faschist, Frauenfeind, Kriegsverherrlicher, Antisemit oder doch auch nur ein überbewerteter Schriftsteller zu sein, gilt IMHO zweifellos als umstritten. Zerwas 13:52, 27. Mär 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Artikel sperren
Kann das mal wer machen. Dieser "Edit-War" nervt. Danke Zerwas 01:49, 11. Jun 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Urteile über Jünger
- Angesichts der derzeit unter Wikiquote laufenden Reformdebatte [3] plädiere ich nachdrücklichst dafür, die angeführten Zitate noch genauer zu belegen, nämlich mit exakter Veröffentlichungsstelle und Seitenzahl, um den Kriterien des wissenschaftlichen Zitierens gerecht zu werden! Ob es dann juristisch ausreicht, müsste man vielleicht auch noch prüfen. --J.-H. Janßen 12:40, 15. Jun 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Bildwarnung
Die unten genannten Bilder, die in diesem Artikel verwendet werden, sind auf Commons gelöscht oder zur Löschung vorgeschlagen worden. Bitte entferne die Bilder gegebenenfalls aus dem Artikel oder beteilige dich an der betreffenden Diskussion auf Commons. Diese Nachricht wurde automatisch von CommonsTicker erzeugt.
- Jusjih löscht Image:BrekerJuenger.jpg: Breker died only in 1991 and the image is a derivative work from his copyrighted scupture. Deleted per [[Commons:Deletion requests]];
-- DuesenBot 04:15, 11. Sep 2006 (CEST)
[Bearbeiten] weniger ist mehr
Im Interesse besserer Lesbarkeit straffe ich das ganze mal, sollte ich über das Ziel schiessen, können wir das gerne diskutieren. Immerhin war Jünger ja auch ein Freund klarer Aussagen ;-)) --Negerfreund 20:35, 3. Dez. 2006 (CET)
- In diesem Zusammenhang: müssen alle seine Werke hier erwähnt werden, oder reicht eine Auswahl? --Négrophile 20:49, 16. Feb. 2007 (CET)