Eulenhütte
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Eulenhütte ist der Name einer Glashütte, die in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts im heutigen Nové Hamry (Neuhammer) an der Rohlau angelegt worden ist.
In dieser Glashütte entwickelte Christoph Schürer aus Burkhardtsgrün um 1540 das Verfahren der Herstellung von blauer Farbe aus Kobalt. Das von ihm entwickelte "Kobaltglas" wurde von nun an dauerhaft bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges in der Eulenhütte produziert. Dadurch erlebte die Eulenhütte einen bedeutenden Aufschwung. Sie musste jedoch 1651 einem Hammerwerk weichen. Lediglich das zur Glashütte gehörige Gut mit dem Namen Eulenhof blieb bestehen. Es bildete den Ausgangspunkt für die neue Hammerwerkssiedlung, die den Namen Neuhammer erhielt.
Von der Eulenhütte aus wurden mehrere andere Glashütten gegründet, so in Schwanenbrückel in Muttersdorf im Böhmerwald, in Reiditz im Isergebirge oder in Broumy bei Krivoklát.
Seit dem letzten Viertel des 16. Jahrhunderts zählten diese Hütten auch zu den Zentren der Glas- und Emailmalerei, denn es wurden in ihnen verschiedene Trinkgefäße wie Becher, Zunftgläser, sogenannte Kurfürsten- und Mauritiushumpen, aber auch Wappenscheiben mit Emailmalerei verziert.
1592 wird die Familie Schürer wegen ihrer Verdienste um die böhmische Glasindustrie mit dem Prädikat in den Adelsstand erhoben und der Titel "Schürer von Waldheim" verliehen.