Europäisches Übersetzer-Kollegium
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Das Europäische Übersetzer-Kollegium Nordrhein-Westfalen in Straelen e.V. (EÜK) am Niederrhein ist ein Übersetzer-Zentrum, in dem literarische Übersetzer für einen begrenzten Zeitraum wohnen und arbeiten können. Es dient der Förderung literarischer Übersetzungen, indem es die Arbeit literarischer Übersetzer unterstützt.
Das EÜK wurde am 10. Januar 1977 auf die Initiative des in Straelen geborenen Beckett-Übersetzers Elmar Tophoven und des damaligen Vorsitzenden des Verbands der literarischen Übersetzer Klaus Birkenhauer hin gegründet. Vorbild dafür war die mittelalterliche Übersetzerschule von Toledo, in der Gruppen von Übersetzern die nur noch auf arabisch erhaltenen griechischen Klassiker ins Lateinische übersetzten. Das EÜK verfügt über die weltweit erste und größte Spezialbibliothek für Literatur- und Sachbuchübersetzer für diverse Sprachen und Literaturen.
Finanziert wird es im wesentlichen durch das Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen sowie durch die Stadt Straelen und durch Projektmittel verschiedener Institutionen (u.a. durch die Europäische Gemeinschaft, Brüssel, den Deutschen Akademischen Austauschdienst, Bonn/Berlin, die Robert-Bosch-Stiftung, Stuttgart, und den Deutschen Übersetzerfonds, Berlin).
Nach dem Vorbild des Europäischen Übersetzer-Kollegiums entstanden später weitere Übersetzerzentren in Europa, darunter unter anderem 1987 das Collège International des Traducteurs Littéraires in Arles (Frankreich) und 1988 die Casa del Traductor in Tarazona (Zaragoza/Spanien).