Fährtenarbeit
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Der Hund als Nasenspezialist wurde schon früh von den Menschen zur Suche eingesetzt. Die Anzahl der Riechzellen ist mit ca 300.000.000 um ein Vielfaches höher als beim Menschen mit rund 500.000 (näheres s. Haushund, Nase).
Er gibt in Bezug auf die Aufnahme einer Spur zwei unterschiedliche Auffassungen und Ausbildungen:
- Mantrailing hier nimmt der Hund die tatsächliche Geruchsspur des Menschen auf.
- Fahrtenarbeit funktioniert über die Düfte der mechanischen Bodenverletzung
Während die Duftspur bei der Entstehung der Fährte vom Wind abgedriftet wird und so neben der mechanischen Spur liegt, folgt der Hund bei der Fährtenarbeit der mechanischen Spur. Die mechanische Spur lässt neben dem optischen Eindruck auch eine Geruchsspur zurück, die der Hund verfolgt. Das Geruchsbild entsteht hier durch:
- beschädigte Erdoberfläche
- zertretenen Gräser und Pflanzen
- Kleinstlebewesen
Im Gegensatz zur Duftspur, die unter guten Bedingungen Wochen erhalten bleiben kann und wirklich dem Individuum zugeordnet werden kann, lässt sich die mechanische Spur oft nur für sehr kurze Zeit verfolgen. Kreuzende andere Spuren können zur Irritation führen, da sie aus den gleichen Duftkomponenten bestehen. Schon ein Regenschauer kann dazu führen, dass die Spur nicht aufgenommen und verfolgt werden kann.
Fährtenarbeit wird hauptsächlich als Sport betrieben, und für den Schutzhundesport gefordert. Bei der Suche nach vermissten Personen ist sie untauglich. Hunde folgen von ihrer Natur her eher der Duftspur und müssen für die Fährtenarbeit umgeschult werden.
[Bearbeiten] Fährtenarbeit beim Schutzhund bzw VPG
Zur Ausbildung im Bereich Schutzhund oder VPG gehört auch das der Hund ein Fährte lesen und verfolgen kann. Dies Fähigkeit wird je nach Leistungsstufe unterschiedlich geprüft. Die Ausbildung sollte möglichst breit angelegt sein, in unterschiedlichen Geländen mit verschiedenen Erdoberflächen. Besonders zu Anfang sollte diese Flächen vorher nicht allzu oft betreten worden sein, auch Wiesen mit hohen Gras sollten gemieden werden. Wichtig ist natürlich, dass der Hund sich mit der Nase orientieren soll und nicht mit den Augen.
Beim Anfänger sind die Anforderungen noch nicht allzu groß: schon nach 3 Minuten nach dem Legen der Fährte sollte der Hund die Spur aufnehmen, das steigert sich bis zu 3 Stunden für die Fährtenhundeprüfung 1 und 2; je nach Ausbildungsstand werden unterschiedlich viele Richtungswechsel eingebaut. Mit den höheren Prüfungen kommen auch „Verleitungsspuren“ dazu, dazu läuft eine fremde Person auf Anweisung des Prüfungsleiter auch mehrfach quer über die gelegte Fährte - der Prüfling darf sich dadurch nicht irritieren lassen
Auch für die Vielseitigkeitsprüfung (VPG) wird das Fährten benötigt. In der VPG1 und 2, muss der Hund 2 Winkel, 3 Schenkel (Schenkel sind die geraden Laufstücke; 3 Schenkel beinhalten 2 Winkel, also 90° Richtungswechsel) und 2 Gegenstände suchen und anzeigen und in der VPG3, muss der Hund 4 Winkel, 5 Schenkel und 3 Gegenstände suchen und anzeigen (verweisen). Bei der VPG1 muss die Fährte wenigstens vor 20 minuten, bei der VPG2 wenigstens vor 30 Minuten und bei der VPG3 muss die Fährte wenigstens vor 60 Minuten gelegt sein.