Fahrnau
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Basisdaten | |
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Geografische Lage: | Koordinaten: 47° 39' 41" N, 7° 50' 16" O47° 39' 41" N, 7° 50' 16" O |
Höhe: | 375 m ü. NN |
Adresse der Ortsverwaltung: |
79650 Schopfheim |
Website: | www.fahrnau.de |
Das Dorf Fahrnau im Südschwarzwald ist heute ein Teilort der Stadt Schopfheim. Fahrnau liegt nördlich der Schopfheimer Innenstadt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Der Ort Fahrnau wurde urkundlich erstmals im Jahre 800 in einer vom Edelherren Walcho von Waldeck ausgestellten Urkunde über eine Schenkung an das Kloster St. Blasien als Varnow erwähnt, also noch vor der ersten urkundlichen Erwähnung von Schopfheim selbst. Später kam Fahrnau unter Liutold II. von Rötteln an die Herrschaft Rötteln. Seitdem verliefen die Besitzverhältnisse in Fahrnau entsprechend denen von Schopfheim.
Bereits 1186 ist in Fahrnau eine der Heiligen Agatha geweihte Kirche nachgewiesen. Das Kirchspiel Fahrnau unterstand damals dem Bistum Konstanz und umfasste auch Raitbach, Kürnberg und Schlechtbach. Kurz vor der Reformation verlor die Pfarrei Fahrnau ihre Selbstständigkeit und wurde dem Kirchspiel Schopfheim zugeschlagen. Erst 1920 wurde Fahrnau wieder eine selbstständige protestantische Pfarrei.
In Fahrnau steht das im 15./16. Jahrhundert erbaute Schloss Ehnerfahrnau (nach anderer Schreibung auch Ehner Fahrnau) [1] [2]. Erbaut wurde es im Auftrag des Klosters St. Blasien. Spätere Eigentümer waren J.B. Pauli und die Familie von Roggenbach.
Im 19. Jahrhundert wurde Fahrnau zum Arbeiterdorf, in dem sich Arbeiter aus Schwarzwalddörfern ansiedelten, die in der Textilindustrie Schopfheims Arbeit suchten. Die Bevölkerungszahl verzehnfachte sich so von 1813 (ca. 200 Einwohner) bis 1910 (ca. 2000 Einwohner).
Zum 1. Juli 1971 erfolgte die Eingemeindung von Fahrnau zur Stadt Schopfheim.
[Bearbeiten] Wappen
In Silber ein roter Dreiberg, auf dessen mittlerer Kuppe vier grüne Farnwedel. Es handelt sich bei dem 1905 angenommenen und 1956 modifizierten Wappen um ein sprechendes Wappen, da es auf den vermuteten Ortsursprung ("In einer Aue wachsendes Farnkraut") hinweist.
[Bearbeiten] Siedlungsstruktur
Fahrnau weist die typische Siedlungsstruktur eines ehemaligen Haufendorfs auf. Das historische Zentrum wird durch eine unregelmäßige Bebauung und Straßenführung, seinem Dorf- beziehungsweise Kirchplatz neben der Kirche und einigen verbliebenen Bauernhöfen geprägt. Eine restaurierte Weberei erinnert an die Industriearchitektur um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert hin.
[Bearbeiten] Bildung
In Fahrnau befindet sich die Grundschule Fahrnau, die als Grundschulfremdsprache Französisch anbietet. Es gibt dort auch mehrere Kindergärten.
[Bearbeiten] Vereine in Fahrnau
Im fasnächtlichen Bereich gibt es den Chratte-Hexe-Verein Fahrnau e.V., den Fanfarenzug Fahrnau 1971 e.V., die Fasnachtsgesellschaft Fahrnau e.V. mit den Gruppen Bättelsäcke, Bürgerwehr, Düfzelgeister und Wuhrchnächt, sowie die Füürteufel Fahrnau e.V.
Im sportlichem Bereich gibt es den Fußballverein Fahrnau, den Hundesportverein Fahrnau, Pro Fußball Fahrnau, Regio Golf Club Schopfheim e.V., den Skiclub Fahrnau, die Sportschützengesellschaft Fahrnau, den Tischtennis-Club Schopfheim/Fahrnau und den Turnverein Fahrnau.
Ferner besteht ein Musik- und ein Gesangsverein, ein Förderverein für die Grundschule Fahrnau, ein Kanninchenzuchtverein, ein Krankenpflege- und ein Krankenunterstützungsverein, ein Vereinsparlament Fahrnau und eine Ortsstelle des Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge.
[Bearbeiten] Wasserkraftwerk
Bei Fahrnau am Fluss Wiese befindet sich ein am 17. Juli 2002 eröffnetes Wasserkraftwerk. Es ist auf eine Leistung von Leistung von 420 Kilowatt und eine Jahresarbeit von rund 2,2 Millionen Kilowattstunden ausgelegt.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Horst Wolfgang Böhme (Hrsg.): Burgen der Salierzeit. Thorbecke, Sigmaringen 1991. ISBN 3-7995-4134-9.
- ↑ Landesvermessungsamt Baden-Württemberg und Landesfremdenverkehrsverband Baden-Württemberg (Hrsg.): Schlösser, Burgen, Kirchen, Klöster in Baden-Württemberg. Stuttgart, 1993. Keine ISBN.
[Bearbeiten] Literatur
- Emil Faller: Ein Lichtgang durch die Vergangenheit des Dorfes Fahrnau. Uehlin, Fahrnau 1957.
- Friedrich Disch: Studien zur Kulturgeographie des Dinkelberges. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1971.
[Bearbeiten] Weblinks
- Fahrnau, Webpräsenz des Dorfes Fahrnau