FEIN-Kodierung
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FEIN - die Friedberger Eigentümer-Identifikations-Nummer (alternativ: Friedberger-Eigentums-Identifizierungs-Nummer; bundesweiter Nachfolger: EIN - Eigentümer-Identifizierungs-Nachweis), eine bundesweit verwendete Methode zur Kennzeichnung von Gegenständen, die Ziel der Eigentumskriminalität sind. FEIN ist ein Projekt der Polizeidirektion Friedberg zur präventiven und repressiven Kriminalitätsbekämpfung.
Mit Hilfe von FEIN können die Eigentumskriminalität wirksam minimiert und Fundsachen den Eigentümern zurückgegeben werden.
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[Bearbeiten] Vorteile
Der Rückschluss auf den Eigentümer einer Sache ist sofort möglich. Die FEIN-Kennzeichnung ist leicht nach dem Wohnort rekonstruierbar (-sonstige Geräte-/Individualnummern aber auch nicht - vergessene oder nicht mehr vorhandene Belege - kein Problem) Die FEIN-Kennzeichnung ist "selbsterklärend" und bedarf keiner Registrierung, d. h. keine Dateiverwaltung, keine Datenschutzproblematik. Eine FEIN-Kennzeichnung macht Wertgegenstände für Diebe und Hehler unattraktiv und erhöht das Entdeckungsrisiko. Fundsachen mit FEIN-Kennzeichnung können dem Eigentümer zurückgegeben werden. Die FEIN-Kennzeichnung kann auf nahezu alle Gegenstände aufgebracht werden.
Der Diebstahl von Wertgegenständen ist kaum aufzuklären, wenn nicht nachgewiesen werden kann, wer der rechtmäßige Eigentümer ist. So ist es nicht verwunderlich, wenn derzeit nach aufwendigen Diebesgut-Ausstellungen rund 90% der Gegenstände an Tatverdächtige zurückgegeben werden müssen. Nach Wohnungseinbrüchen können Individualnummern von entwendeten Gegenständen nur in ganz geringem Unfang (ca. 2%) genannt werden, so dass die Kriminalitätsbekämpfung außerordentlich erschwert wird.
[Bearbeiten] Anbringung
Gegenstand FEIN-Kennzeichnung
- Foto-/Videokameras Unterhaltungselektronik, Mobiltelefone, Faxgeräte, PCs
- Eingravieren, Einritzen, Einschmelzen
- Schmuck Antiquitäten
- Eingravieren
- Teppiche
- UV-Beschriftung und Beschriftung mit wasserfestem Stift
- wertvolle Bilder u. ä. Gegenstände
- Einbrennen im Rahmen, UV-Beschriftung
- Werkzeuge und Baumaschinen
- Eingravieren, auch elektroinduktiv Einschlagen, Farb-Beschriftung
- Fahrräder
- Einfräsen, Einschlagen, Einschmelzen
- Waffen
- Einfräsen
- Generell
- Gegenstände mit Lackbeschichtungen Einschmelzen
- Größere Gegenstände
- ggf. zusätzlich mit einer FEIN-Schablone (von Schilderherstellern) und Farbe zu beschriften, (Empfehlung: schwarzer, hochglänzender Acryl-Autolack in Spraydosen).
Wichtig ist, eine nach außen hin sichtbare, möglichst unveränderliche FEIN-Kennzeichnung auf einem wesentlichen Teil des Gegenstandes (z.B. am Gehäuse) anzubringen. Dabei ist eine zusätzliche und mehrfache Kennzeichnung, auch im Innern des Gegenstandes empfehlenswert. Die FEIN-Kennzeichnung ist fortlaufend und ohne Lücken (Verfälschungsgefahr) anzubringen. Die FEIN-Kennzeichnung muss immer nach der gleichen Systematik erfolgen, um Verwechselungen von Buchstaben und Zahlen zu vermeiden, die z.B. die polizeiliche Sachfahndung in Frage stellen würden.
[Bearbeiten] Systematik
FEIN-Codierung | ||||
Kfz-Landkreis | Gemeindeschlüssel | Schlüssel-Nr. Straße | Hausnummer | Initialen |
---|---|---|---|---|
ein - vierstellig | bis dreistellig | fünfstellig | dreistellig | zweistellig |
Die FEIN-Codierung ergibt sich aus:
- den ersten Buchstaben der amtl. Kfz-Kennzeichen für den jeweiligen Zulassungsbezirk, des Wohnortes, z. B. FB für den Wetteraukreis oder F für Frankfurt, RUED für Rüdesheim, u.s.w. Vier Stellen ergeben sich nur bei Auscodierung von Umlauten - andernfalls genügen drei Stellen.
- der Schlüssel-Nr. aus dem amtlichen Gemeindeschlüsselverzeichnis für Stadt und Gemeinde (in Hessen und anderen Bundesländern zweistellig, in Hamburg einstellig "0").
- der Schlüsselnummer für die Straße - typischerweise nur Zahlen, vereinzelt auch Buchstaben
- der Hausnummer
- den Initialen des Eigentümers
[Bearbeiten] Verbreitung
Das Hessische Landeskriminalamt hat mit einer Richtlinie (HLKA vom 10. April 1997, Az. 161 - II / 301 96 - Eg.), die allen Polizeidienststellen in Hessen zur Kenntnis und Beachtung zugeleitet wurde, für die Eigentumskennzeichnung von Fahrrädern, aber auch andere Wertgegenstände, die Ziel der Eigentumskriminalität sind, das sogenannte Friedberger Modell zur Anwendung empfohlen. Das FEIN-Kennzeichnungssystem ist so überzeugend, daß es nach Beschluss der "Kommission Vorbeugende Kriminalitätsbekämpfung" im Jahre 1997 von 15 Bundesländern (bei einer Gegenstimme des Landes Berlin) übernommen wurde.
Die Sachverständigenkommission für Kriminalprävention der Hessischen Landesregierung (Landes-Präventionsrat) beurteilte die FEIN-Konzeption als eine intelligente Möglichkeit, Diebstahlschutz zu bieten und unterstützt ebenfalls das von der Friedberger Polizei entwickelte Konzept.
[Bearbeiten] Weblinks
- ADFC Hessen: Fahrradcodierung