Fernrohrlage
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Mit einem Theodolit kann ein Zielpunkt in zwei Fernrohrlagen angezielt werden, indem das gesamte Instrument (die Alhidade) um 180° gedreht und anschließend das Fernrohr "durchgeschlagen" wird.
Weil der Vertikalkreis dabei seine Lage von links auf rechts (oder umgekehrt) wechselt, spricht man auch von Kreislage (je nach Instrument: Krsl. links und rechts, bzw. Krsl.I und II).
Bei Universalinstrumenten ist derselbe Vorhang möglich, während bei i. d. R. fest aufgestellten Passagen- bzw. Durchgangsinstrumenten statt der 180°-Verdrehung des Unterbaues die horizontale Achse (Kippachse "umgelegt" werden kann (d.h. ihr Westende nach Osten kommt und umgekehrt).
Der Zweck des "Durchschlagens" ist ein mehrfacher:
- Der konstruktive Kippachsenfehler (einige 0,001°) wird bei Zielung in 2 Kreislagen vollständig eliminiert
- ebenso der nicht völlig wegjustierte Rest des Zielachsenfehlers
- Die Messgenauigkeit steigt (allerdings auch der Aufwand): einerseits durch die Mittelung beider Ablesungen, andererseits durch Verringerung der Zielfehler des Beobachters (zwar nur etwa 1", aber systematische Wirkung -- siehe auch Persönliche Gleichung
- Eine allfällige Exzentrizität der Stehachse (einige µm) wird unschädlich (jene der Aufstellung des Stativs bleibt hingegen wirksam!)
- ... ... (erst nach Studium weiterer Fachliteratur. Geof 16:06, 14.Okt. 2006
[Bearbeiten] Literatur
- H.Kahmen: Vermessungskunde, de Gruyter 2001
- ... (weitere Fachliteratur folgt)