Ferrari 275 GTB
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Ferrari 275 GTB ist ein Fahrzeugmodell des Automobilherstellers Ferrari.
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[Bearbeiten] Entwicklungsgeschichte des 275 GTB (1964-1968)
Als es an der Zeit war, den äußerst erfolgreichen 250 GT Lusso zu ersetzen, präsentierte Ferrari mit dem 275 GTB ein sehr progressives Design. Er war der erste Straßen-Ferrari mit hinterer Einzelrad-Aufhängung und dem Getriebe direkt an der Hinterachse. Dieses Modell war dem Straßenverkehr näher als die anderen Modelle, die Ferrari in den Jahren zuvor verkauft hatte. Es war sehr schnell und bot gutes Handling, außerdem besaß die Karosserie von Pinnin Farina die Charakteristika sowohl des 250 GTO als auch des 250 GT Lusso. Das zurückgesetzte Getriebe (Transaxle-Bauweise) verlieh dem 275 GTB einen 50/50 Gewichtsausgleich - dies bewirkte ein ausgewogenes Fahrgefühl und eine exzellente Straßenlage.
Das Fahrgestell war zwar neu, bestand aber immer noch aus einer Kombination von ovalen und rechteckigen Rohren im schlichtem Leiteraufbau, und hatte einen Radstand von 2,40 m. Der V12 wurde aus dem 250 GT übernommen und mit größerer Bohrung sowie einer Trockensumpfschmierung ausgestatt, das Drehmoment im mittleren Drehzahlbereich war deutlich besser. Anstatt der drei Vergaser und 280 PS war auch eine Version mit sechs Vergasern und 320 PS erhältlich.
Abgesehen von der Einzelradaufhängung war die größte technische Neuerung die Achseinheit, in der das Fünfgang-Getriebe zusammen mit dem Differential auf der Hinterachse montiert war. Dadurch wurde die Gewichtsverteilung und das Platzangebot im Innenraum verbessert. Die Kupplung saß immer noch am Schwungrad. Die Kardanwelle war am schlanken, jedoch stabilen Träger mit zentralem Festlager befestigt.
Die ersten Exemplare hatten eine relativ kurze Frontpartie, die 1965 durch eine längere ersetzt wurde. Gleichzeitig wurden Getriebe und Motor durch eine robuste Schubstange verbunden.
Wie bei Ferrari üblich war der 275 GTB der Erste einer ganzen Serie von Modellen. Ende 1966 kam der 275 GTB/4 als Nachfolger auf den Markt, dessen 3,3-Liter-Motor mit zwei Nockenwellen pro Zylinderbank ausgestattet war. Die zugehörigen Zylinderköpfe hatten sich bereits in den Rennwagen der späten 50er Jahre bewährt. Mit ihnen leistete der Motor 300 PS und erreichte mindestens 255 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Der 3,3- Liter- Motor war die letzte Ausbaustufe des leichteren "Colombo"- Motors. Für weitere Hubraumerhöhungen war nicht mehr genug "Fleisch" im Motorblock. Spätere Modelle beruhten auf dem "Lampredi"- Motor.
Dieses Chassis verlieh den "zivilen" Ferrari-Versionen die moderne Aufhängung, die zu den Motoren und dem Styling passte. Der Nachfolger 365 GTB/4 Daytona war ein noch sensationelleres Auto. Der 275 GTB wurde 250-mal mit kurzer und 205-mal mit langer Frontpartie gebaut. Außerdem entstanden in vier Jahren 280 GTB/4.
[Bearbeiten] Versionen
[Bearbeiten] Ferrari 275 GTB/4
Die zweite Version des 275 GTB mit zwei Nockenwellen und 300 PS.
[Bearbeiten] Ferrari NART Spyder
Luigi Chinetti in den USA gab eine Cabrio-Version des 275 GTB/4 in Auftrag, die aber nur neunmal gebaut wurde. Davon gab es nur zwei Zulassungen in Deutschland, eine davon in München.
[Bearbeiten] Ferrari 275 GTS, 330 GTS und 365 GTS
Cabrio-Versionen auf demselben Chassis und mit derselben Aufhängung wie die GTB-Modelle.
[Bearbeiten] Technische Daten (275 GTB 1964)
Motor: V12
Bohrung/Hub: 77mm x 58,8mm
Hubraum: 3.286cm3
Leistung: 280 PS
Kraftübertragung: Fünfgang-Schaltgetriebe, Heckantrieb
Chassis: Ovalrohrrahmen mit Leiterstruktur
Aufhängung: Einzelrad rundum mit Dreiecklenker und Schraubenfedern
Bremsen: Scheibenbremsen
Karosserie: Stahlaufbau (Coupé)
Höchstgeschwindigkeit: 246 km/h