Ferrari 512
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Ferrari | |
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Ferrari 512 BB |
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512 | |
Hersteller: | Ferrari |
Produktionszeitraum: | 1969–1994 |
Klasse: | Sportwagen |
Karosserieversionen: | Coupé |
Motoren: | 5,0 Liter V12-Ottomotor |
Länge: | mm |
Breite: | mm |
Höhe: | mm |
Leergewicht: | kg |
Vorgängermodell: | Ferrari 365 |
Nachfolgemodell: | Ferrari Testarossa |
Ähnliche Modelle: |
Ferrari 512 ist die Bezeichnung für verschiedene Fahrzeugmodelle von Ferrari. Die Zahl 512 bezeichnet den Motor mit einem Hubraum von rund 5 Litern verteilt auf 12 Zylinder.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Ferrari 512 S / 512 M
Für Sportwagenrennen wurde der Ferrari 512 S im Jahre 1969 als Antwort auf den Porsche 917 vorgestellt und in einer durch das Reglement verlangten Kleinserie von 25 Exemplaren produziert. Später wurde der 512S nach dem Vorbild des Porsche 917K zum 512 M modifiziert. Trotzdem gelangen 1970 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft nur wenig Achtungserfolge gegen den deutschen Konkurrenten, so dass Ferrari Anfang 1971 die Weiterentwicklung aufgab und sich auf den Dreiliter Ferrari 312PB für die Saison 1972 konzentrierte.
[Bearbeiten] Ferrari 512 BB / 512 BBi
Als Sportwagen für die Straße stellte Ferrari 1976 auf dem Pariser Autosalon den 512 BB vor. Der 512 Berlinetta Boxer war der überarbeitete Nachfolger des 365 GT/4 Berlinetta Boxer mit Mittelmotor. Die wesentliche Weiterentwicklung war der 5 Liter Flachmotor (V12 mit 180° Winkel) gemäß dem Vorbild in den F1-Rennwagen der Typen 312B, 312B3 und 312T von u.a. Niki Lauda. Äußerliche Unterschiede vom 365 zum 512 waren jetzt wieder nur vier Auspuffendrohre und vier Rückleuchten. Außerdem wurden ein kleiner Frontspoiler, neue Motorhaube und zusätzlich Lufteinlässe vor den Hinterrädern verbaut. Breitere Reifen gehörten genauso wie ein etwas längeres Heck zu den Änderungen. Zudem legte das Fahrzeug deutlich an Gewicht zu. Insgesamt gilt der 512 als deutlich weniger kompromisslos als der frühe 365.
1981 wurden technische Veränderungen fällig. Durch die verschärften Abgasnormen in den USA wichen die Vergaser einer Einspritzanlage wodurch sich der Name 512 BB in 512 BBi wandelte. Die Einspritzanlage war eine damals moderne K-Jetronic, die trotzdem einen Leistungsverlust von ca. 20 PS nicht verhindern konnte, auch das Drehmoment sank leicht ab. Bei der Gelegenheit wurde auch noch ein leichtes Facelift durchgeführt: die Fronthaube erhielt Luftauslassgitter in Wagenfarbe, breitere Reifen, neue Nebelscheinwerfer und Parkleuchten. Außerdem wurde der Frontgrill schmaler.
Testwerte AMS 15/1983 für BBi
- 0 - 80 km/h 4,5 s
- 0 - 100 km/h 5,9 s
- 0 - 120 km/h 7,6 s
- 0 - 140 km/h 10,0 s
- 0 - 160 km/h 12,8 s
- 0 - 180 km/h 16,4 s
- 0 - 200 km/h 20,7 s
- 1000m mit stehendem Start 25,0 s
- Vmax 288 km/h
Im Vergleich zu seinen beiden Vorgängern war der BBi deutlich langsamer, ein 365 beschleunigte trotz des geringeren Hubraums schneller und erreichte etwa die gleiche Höchstgeschwindigkeit. Ein 512 BB beschleunigte nicht nur schneller, sondern erreichte auch eine Topspeed von über 295 km/h, die von Ferrari angegebenen 302 km/h verfehlte er allerdings knapp.
Auf Kundenwunsch war eine längere Übersetzung der ersten beiden Gänge möglich
- 1.Gang bis 110 km/h
- 2.Gang bis 150 km/h
Dies hatte zur Folge, dass sich die Beschleunigung verbesserte. Außerdem waren Nockenwellen mit geänderten Steuerzeiten und höher verdichtete Kolben lieferbar.
[Bearbeiten] Ferrari 512BB Le Mans
Unterstützt von der Werksabteilung für Kunden-Wettbewerbsfahrzeuge entstanden für den Einsatz in Le Mans 1978 und durch die Förderung der Generalimporteure von Frankreich (Pozzi), Belgien (Ecurie Francorchamps) und Nordamerika (NART) vier leicht modifizierte Rennversionen des 512BB. Alle vier Rennwagen erreichten zwar nicht das Ziel, waren jedoch auf Anhieb schneller als die Vorgängermodelle 365 GTB/4. Entsprechend reagierte das Werk und bereitete in Zusammenarbeit mit Pininfarina für die folgenden Jahre eine im Windkanal optimierte Fiberglas-Karosserie bei, die den Wagen auf jeden Fall leichter und schneller machte (Vmax: 350 km/h in LeMans).
Die 25 Fahrzeuge wurden offiziell als Kundenfahrzeuge registriert und starteten insgesamt 26 mal bei nur sieben Veranstaltungen, u.a. in Daytona, Sebring und Le Mans.
In der IMSA-GTX-Kategorie errang der 512BB des Gespanns Andruet/Ballot-Lena 1981 den fünften Platz in der Gesamtwertung.
Unter dem Strich war der Renn-512BB kein großer Wurf. Bis 1994 tauchte dann auch kein anderer Ferrari mehr in den Annalen von Le Mans mit nennenswerten Ergebnissen auf.
[Bearbeiten] Ferrari 512 TR / 512 M
1984 wurde der 512 BBi durch den Ferrari Testarossa ersetzt. Dieser wurde 1991 in Ferrari 512 TR umbenannt, 1994 erfolgte nach einer Modellpflegemaßnahme eine erneute Umbenennung in Ferrari 512 M.