Feuerwehrleistungsbewerb
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Feuerwehrleistungsbewerbe sind Wettbewerbe oder Wettkämpfe innerhalb der Feuerwehrorganisationen, die einerseits zur sportlichen Ertüchtigung, andererseits zur Übung und Festigung von in der Feuerwehr üblichen Handgriffen dient. Dazu gibt es verschiedenste Bewerbsarten in den einzelnen Ländern. Je nach dem Ausbildungsziel werden die Wettbewerbe vorrangig nach der erzielten Zeit oder vorrangig nach der Genauigkeit beim Arbeiten durchgeführt. Die Bewertung erfolgt dann entsprechend nach Sekunden oder mit Gut- bzw. Minuspunkten. Es kann auch das Alter mit Punktebewertung mit in das Ergebnis einfließen, so dass auch ältere Teilnehmer zur Teilnahme motiviert und nicht benachteiligt werden.
Je nach Bewerb gibt es für die Sieger Pokale oder für die Teilnehmer, die ein bestimmtes Limit erreichen Abzeichen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Österreich
[Bearbeiten] Feuerwehrleistungsbewerb
Der in Österreich üblichste Bewerb ist der zur Erlangung des Feuerwehrleistungsabzeichens. Dabei gibt es drei Gruppen, in Bronze, Silber und Gold.
[Bearbeiten] Bronze und Silber
Diese beiden sind Gruppenbewerbe, d.h. eine Löschgruppe mit 9 Mann muss ein bestimmtes Ziel erreichen. Der Bewerb besteht aus zwei Teilen. Bei dem einen Teil ist ein Löschangriff durchzuführen, wobei die komplette Löschleitung vom Saugkopf bis zum Strahlrohr aufzubauen ist. Der zweite Teil ist ein Staffellauf der gesamten Gruppe. Jeder Kamerad muss seine festgelegten Handgriffe durchführen. Bewertet wird die Zeit und die jeweiligen Fehler bei der Ausführung.
Der Unterschied zwischen Bronze und Silber ist der, dass beim Bronze-Bewerb, jeder Teilnehmer vorher weiß, welche Rolle er in der Gruppe durchführen muss, während beim Silber-Bewerb die Tätigkeit innerhalb der Gruppe unmittelbar vorher durch das Los entschieden wird.
Um auch älteren Kameraden die Möglichkeit mitzumachen zu geben, gibt es auch Wertungen mit Alterspunkten.
Die genauen Regeln können zwar Länderspezifisch etwas schwanken, die Grundregeln sind jedoch gleich und sind sogar international als Teil der alle 4 Jahre stattfindenden Feuerwehrolympiade so übernommen worden.
Diese Bewerbe finden jeweils im einzelnen Bezirk und im Bundesland statt. Die Sieger nehmen dann am Bundesbewerb teil.
[Bearbeiten] Gold
Dieser Bewerb ist ein Einzelbewerb und besteht aus einem theoretischen und einen praktischen Teil. Er wird auch als Feuerwehrmatura bezeichnet.
In den letzten Jahren wurde die Durchführung des Bewerbes überarbeitet und an die geänderten Einsatzanforderungen angepasst. Der Bewerb um das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold umfasst nun auch viele Tätigkeiten, die ein Feuerwehrmitglied in der täglichen Einsatzpraxis anwenden kann.
So sind z.B. im praktischen Teil spezielle Knoten anzufertigen und im theoretischen Teil ist eine Löschwasserberechnung durchzuführen. Auch die Lagebeurteilung und Führung eines Einsatzes stellt eine wichtige Komponente des Bewerbes dar. Aber auch traditionelle Elemente wie Exerzierübungen sind durchzuführen.
[Bearbeiten] Wasserdienstleistungsbewerb
Speziell für den Wasserdienst ist dieser Bewerb gedacht. Auch hier gibt es die drei verschiedenen Kategorien und reicht vom Zillenfahren bis zum theoretischen Teil, wie Knotenkunde. Einer der Besucher- /Bewerberstärksten Landeswasserwehrleistungsbewerbe Österreichs, fand vom 24. - 27. August 2006 in Emmersdorf an der Donau im Bezirk Melk/Niederösterreich statt, rund 3000 startende Feuerwehrzillen an 2 Wochenenden.
[Bearbeiten] Funkleistungsbewerb
Bei diesem Bewerb sind die verschiedenen Funkmeldungen zu bestimmten Ereignissen zu erstellen. Auch ein gewisses Grundwissen über die Funktechnik ist dazu notwendig. Auch Kenntnisse in der Kartenkunde sind zu beweisen. Dieser Bewerb soll auch die im Feuerwehrfunk notwendige Funkdisziplin fördern. Diesen Bewerb gibt es nur in den einzelnen Bundesländern, nicht aber auf Bundesebene.
[Bearbeiten] Ausbildungsprüfung Technischer Einsatz
Dieser Bewerb ist relativ jung, und kein Bewerb im eigentlichem Sinne, sondern eine sogenannte Ausbildungsprüfung, da es hier weder Punkte noch eine Reihung gibt. Weiters liegt der Hauptaugenmerk nicht auf schnellem, sondern richtigen Arbeiten - natürlich innerhalb einer festgelegten Zeitspanne. Die Ausbildungsprüfung wird in der einzelnen Feuerwehr durchgeführt und kann dadurch an die jeweils vorhandene Ausrüstung angepasst werden. Notwendig sind dazu ein Tank- oder Rüstlöschfahrzeug und ein Löschfahrzeug. Es muss alles für einen technischen Einsatz bei einem Verkehrsunfall aufgebaut werden, beginnend von der Absperrung über die Beleuchtung des Einsatzortes, dem notwendigen Brandschutz bis zum Vorgehen mit dem Hydraulischen Bergegerät beim Unfallfahrzeug. Beobachtet wird der Bewerb von Bewertern aus anderen Feuerwehren. Ziel ist nicht die Geschwindigkeit, sondern die Genauigkeit. Im Gegenteil, es darf eine bestimmte Mindestzeit nicht unterschritten werden.
Diese ausbildungsprüfung gibt es in Bronze, Silber und Gold, wobei die Kameraden bei Bronze jeweils ihre Funktion in der Gruppe vorher kennen und bei Silber durch das Los bestimmt werden. Bei Gold sind außerdem noch theoretische Fragen von jedem Kameraden zu beantworten.
[Bearbeiten] Ausbildungsprüfung Löscheinsatz
Die Ausbildungsprüfung Löscheinsatz wurde erstmals 2005 eingeführt und ist das branddienstliche Analogon zur Ausbildungsprüfung Technischer Einsatz. Hierbei muss eine Löschgruppe richtig absichern können, die Wasserversorgung herstellen, um anschließend einen Zimmerbrand unter schwerem Atemschutz zu bekämpfen. Weiter müssen eine Reihe von Theorie- und Praxisfragen zu den Themen Leinen und Knoten, Führungsverfahren und Erste Hilfe beantwortet werden.
Auch für diese Ausbildungsprüfung gibt es die Disziplinen Bronze, Silber und Gold, wobei derzeit noch keine endgültigen Regel für die Disziplin Gold ausgearbeitet wurden.
[Bearbeiten] Strahlenschutzleistungsbewerb
Dieser Einzelbewerb ist eigentlich kein spezieller Feuerwehrbewerb. Er wird unter der Leitung der Strahlenschutzschule des Forschungszentrum Seibersdorf durchgeführt. Er ist für alle BOS und für das Österreichische Bundesheer gleich ausgelegt, wird aber von den einzelnen Organisationen selbst durchgeführt. Das Leistungsabzeichen wird aber von jeder Organisation gegenseitig anerkannt. Die dazu vorhergehende Ausbildung wird auch meist als Ersatz für etwaige Strahlenschutzkurse an den Feuerwehrschulen anerkannt.
[Bearbeiten] Toughest Firefighter Austria
Hierbei handelt es sich um eine Art "Strongest Men"-Bewerb der aus dem amerikanischen Raum übernommen wurde. Der Bewerb ist als Einzelbewerb ausgelegt und in vier Stationen unterteilt. Den Teilnehmern wird hier sehr viel abverlangt, es ist eine hohe Ausdauer sowie psychische Motivation erforderlich. Bei diesem Bewerb müssen unteranderem 2x4B-Schläuche auf 80m ausgezogen, eine 80kg schwere Puppe 100m weit getragen und danach eine 3m hohe Eskaladierwand überwunden, sowie zwei 15kg-Kanister ein Gerüst hochgeschafft und am Ende mit AS-Gerät in den 10. Stock gelaufen werden.
[Bearbeiten] Feuerwehrjugendbewerbe
Auch bei der Feuerwehrjugend gibt es eine Reihe an Bewerben und Wissensstandüberprüfungen. Für jede erfolgreiche Teilnahme an einem Bewerb oder einer Wissensstandüberprüfung gibt es ein Abzeichen. Grundsätzlich dabei zwischen Bewerben der 10- und 11-jährigen sowie der zwischen 12- und 15-jährigen Unterschieden. Eine weitere Unterscheidung ist die Ebene (Feuerwehr, Bezirk, Land, Bund).
In allen Bundesländern gibt es den Bewerb um das Feuerwehrjugendleistungsabzeichen. Der Feuerwehrjugendleistungsbewerb wird nach bundesweit einheitlichen Bestimmungen (Fachschriftenheft Nr. 4) durchgeführt. Es werden Abschnitts-, Bezirks-, Landes- und Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerbe durchgeführt.
Dabei muss eine Gruppe (9 Bewerbsteilnehmer) zwei Disziplinen bewältigen. In der Disziplin „Hindernisbahn“ müssen die Bewerbsteilnehmer verschiedene Hindernisse bewältigen und dabei eine Löschleitung verlegen und einen Löschangriff mittels Kübelspritze durchführen. Außerdem ist Geräte- und Knotenkunde gefragt. Die zweite Disziplin ist der 400 m-Staffellauf bei dem ein Strahlrohr von Bewerbsteilnehmer zu Bewerbsteilnehmer weitergegeben wird und dabei verschiedene Hindernisse bewältigt werden müssen.
Das Feuerwehrjugendleistungsabzeichen gelangt ausschließlich bei den Landes- und Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerb zur Verleihung. Der Bewerb auf Landesebene dient als Qualifikation für den Bundesbewerb, welcher alle zwei Jahre durchgeführt wird. Dieser wiederum dient für die Qualifikation zu den internationalen Jugendfeuerwehr-Wettbewerben, welche vom CTIF veranstaltet werden und ebenfalls alle zwei Jahre stattfinden.
Weiters gibt es in den Bundesländern verschiedene Wissensstandüberprüfungen. Der Wissenstest wird in allen Bundesländern durchgeführt, jedoch nach unterschiedlichen Bestimmungen.
[Bearbeiten] Internationale Leistungsbewerbe
Alle vier Jahre werden vom CTIF internationale Leistungsbewerbe durchgeführt. Es gibt verschiedene Leistungs- und Wettkampfarten:
[Bearbeiten] traditioneller Feuerwehrleistungsbewerb
-
- einen trockenen Löschangriff
- einen Hindernis-Staffellauf
[Bearbeiten] Feuerwehrsportwettkämpfe
Beim Feuerwehrsport handelt es sich um einen Leistungssport, der von den Sportlern Leistungsbereitschaft, Ausdauer, Geschicklichkeit und Schnelligkeit abfordert. Die wohl interessantesten Disziplinen sind dabei die Zweikampf-Disziplinen der 100-m-Hindernisbahn und des Hakenleitersteigens, offiziell Aufstieg mit der Hakenleiter.
Die 100m Hindernisbahn wird sowohl von Männern als auch von Frauen absolviert, unterscheidet sich aber ein wenig im Aufbau. Bei den Männern ist das erste Hindernis eine Wand, die der Sportler übersteigen muss, direkt dahinter muss er zwei Schläuche aufnehmen und einen Laufbalken überqueren. Die eingewickelten Schläuche werden zum Ende des Balkens gelöst und später an einen Verteiler angekuppelt. Bei den Frauen gibt es anstelle der Wand eine einfache Hürde.
Im Feuerwehrsport unterscheidet man Mannschafts- und Einzeldisziplinen. Einzeldisziplinen sind die 100m Hindernisbahn und das Hakenleitersteigen, Mannschaftsdisziplinen sind die 4 x 100 m Hindernisstaffel, die Gruppenstafette und der Löschangriff Nass. Im Feuerwehrsport finden alle vier Jahre Deutsche Meisterschaften statt, die letzten waren 2004 in Halle (Saale). Außerdem gibt es Internationale Wettbewerbe und jährlich stattfindende DeutschlandCups.
Siehe auch: Portal:Feuerwehr, Portal:Hilfsorganisationen/Themenliste Feuerwehr, Liste der internationalen Feuerwehrwettkämpfe