Filterregel
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Filterregel nach Terzaghi ist ein Kriterium für die Filterstabilität von Böden. Sie gibt an, welche Kornverteilungen zwei aneinander grenzende Böden haben dürfen, ohne dass feine Bestandteile des dichterern Bodens ausgespült werden, wenn Wasser durch den Boden sickert oder strömt. Die Kornverteilungen von Böden werden bestimmt, indem die Böden mit verschieden großen genormten Sieben gesiebt werden. Der durchlässigere Boden mit den größeren Körnern (das Filtermaterial) darf nicht so große Zwischenräume haben, dass die feinen Körner des dichteren Bodens hindurch passen. Um das zu gewährleisten, muss das Verhältnis der Korngröße D15 des gröberen Bodens zu d85 des feineren Bodens kleiner als 4 sein. D15 und d85 sind dabei die Siebgrößen, bei denen 15 bzw. 85% der Bodenkörner durch das Sieb gehen.
- D15 / d85 < 4
- D15 = Durchmesser bei 15% Siebdurchgang (gröberer Boden)
- d85 = Durchmesser bei 85% Siebdurchgang (feinerer Boden)
Filter aus Bodenschichten werden zum Beispiel als Entwässerungszone hinter der Lehm-Dichtungsschicht von Staudämmen verwendet. Ist die Filterregel nicht erfüllt, so kann der Dichtungslehm erodiert und weggespült werden, was zu einem Dammbruch führen kann.
Es gibt weitere Filterregeln, auch solche, die darüber Auskunft geben, ob der Filter überhaupt hydraulisch wirksam ist; die Filterregel nach Terzaghi ist jedoch die wichtigste. Die Filterregeln sind wichtig, um Erosion, Suffosion und Kolmation zu verhindern.