Finow
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Finow [ˈfiːnoː] ist ein kleiner Fluss im Nordosten Brandenburgs und Finow ist seit 1970 ein eingemeindeter Ortsteil am westlichen Stadtrand von Eberswalde im Oberbarnim.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Fluss
Die Finow entspringt südlich von Biesenthal im Landkreis Barnim. Etwas nördlich der Stadt erreicht die Finow das Eberswalder Urstromtal. Als Besonderheit benutzt das Flüsschen das Urstromtal entgegen der ursprünglichen Abflussrichtung. Sie fließt nach Osten; der Urstrom floss nach Westen. Ursache ist das sehr tief liegende Oderbruch, welches die Entwässerung an sich zog, sowie im Stadtgebiet von Eberswalde vorhandene Toteisblöcke, die mit ihrem Austauen Becken schufen, die das Flüsschen ebenfalls nach Osten ablenkten.
Die Finow mündete ursprünglich bei Oderberg in die Alte Oder. Ihr Unterlauf wurde schon von 1603 bis 1620 kanalisiert und wurde Teil des Finowkanals. Zwischen dem ehemaligen Messingwerkhafen und unterhalb der Heegermühler Schleuse sind Teile des ersten Finowkanals sowie der Messingwerkgraben im ehemaligen Flussbett der Finow erhalten geblieben.
Ein sehr gut ausgebauter Radweg (Treidelweg) ermöglicht es, dem Verlauf der Finow zu folgen und einen Eindruck von der Landschaft und Natur zu bekommen.
[Bearbeiten] Ortsteil
Finow entstand 1928 durch Zusammenlegung des 1294 erstmalig genannten Dorfes Heegermühle mit den bis dahin selbständigen Gemeinden Eisenspalterei-Wolfswinkel und Messingwerk, und wurde 1935 zur Stadt erklärt. 1970 erfolgte der Zusammenschluss der Städte Eberswalde und Finow unter dem Namen Eberswalde-Finow.
Der Ort erhielt 1907 durch die 1996 stillgelegte Eberswalde-Finowfurter Eisenbahn und in den 1930er Jahren durch den Flugplatz Finow weitere Verkehrsanbindungen. Anfang des 20. Jahrhunderts entstand in Finow nach Plänen des Architekten Paul Mebes die Messingwerksiedlung mit bemerkenswerten einheitlichen Wohnhausensembles.
Markant ragt aus der flachen Landschaft am nördlichen Ortsrand der ebenfalls von Mebes 1916/1917 gebaute monumentale Wasserturm heraus, der zum Kriegerdenkmal umgestaltete wurde, nachdem er nicht mehr in Betrieb war.
[Bearbeiten] Literatur
- Rudolf Schmidt: Der Finowkanal. In: Mitteilungen des Vereins Heimatkunde, 11. Jahrgang 1938
- Rudolf Schmidt: Geschichte der Stadt Eberswalde. Band 1 bis 1740. Eberswalde 1939/Band 2 von 1740 - 1940, Eberswalde 1940
- Rudolf Schmidt: Geschichte der Stadt Eberswalde. Band 1 bis 1740. Eberswalde 1939/Band 2 von 1740 - 1941, Nachdruck Eberswalde 1994
- Verein für Heimatkunde zu Eberswalde e. V.: Eberswalder Jahrbuch 2004/2005. ISSN 1616-1882
- Ilona Rohowski: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Brandenburg - Landkreis Barnim - Stadt Eberswalde. Wernersche Verlagsges. 1997. ISBN 388462136X
- Ernst Badstübner: Brandenburg. Zwischen Elbe und Oder – Kunst und Geschichte des norddeutschen Binnenlandes. - DuMont Buchverlag Köln 1993.