Fischenich
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Fischenich ist ein Stadtteil von Hürth im Rhein-Erft-Kreis. Fischenich hat 5056 Einwohner. Ratsmitglieder für Fischenich sind Ulrich Conzen und Inge Esser (beide CDU), Patrick Hansen und Goran Przevski (beide SPD) sowie Nizamettin Tut (Grüne). Ortsvorsteher ist Johannes Außem (CDU). Michael und Ralf Schumacher wurden in Fischenich getauft.
Im Ort sind mehrere historische Hofanlagen erhalten: Unmittelbar westlich der Pfarrkirche ein schönes Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert, welches zu dem 1408 von den Kölner Kartäusern erworbenen Kartäuserhof gehörte. Auch die benachbarten beiden kleinen Fachwerkhäuser An St. Martin 4 und 6 gehörten ehemals zum Kartäuserhof. Von dem unterhalb der Kirche gelegenen ehemaligen Fronhof ist das Herrenhaus von 1770 erhalten. Im Mittelalter war der Fronhof Mittelpunkt eines zum Kölner Damenstift St. Maria im Kapitol gehörigen Lehenshöfeverbandes.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Fischenich wird erstmals 1189 urkundlich erwähnt. In einer weiteren Urkunde des Ebf. Philipp wird ein Otto de Viskenich als Zeuge genannt. Die Burg, teilweise aus Gussbetonblöcken der römischen Wasserleitung errichtet und die älteste erhaltene Anlage zwischen Köln und Bonn, wurde bereits im Truchsessischen Krieg 1584 zerstört und ist seitdem Ruine. Die ebenfalls seit dem 12. Jahrhundert nachweisbare Pfarrkirche ist dem Hl. Martinus geweiht.
Am Villehang gelegen, bewirtschafteten die Fischenicher die vorgelagerten Felder in der Kölner Bucht. Bis jetzt ist der Ort noch sehr bäuerlich geprägt. Ganz an der Stadtgrenze zu Brühl im Süden des Ortes liegt der Weilerhof, den die Kartäuser schon 1348 erworben hatten. Der heute bestehende Vierkanthof stammt von 1911. Vor einigen Jahren wurde der frühere Braubetrieb hier wieder aufgenommen, der Weilerhof beherbergt heute eine der kleinsten Kölschbrauereien und wird von der Familie Bischoff betrieben, die sich auch für die Zucht von Pferden und Bewirtschaftung des Umlandes engagiert. Ein Biergarten ist in Planung.(Bischoff Kölsch). Das von einem großen Park umgebene benachbarte Herrenhaus, eine neugotische, burgartige Backsteinvilla, wurde 1869 errichtet und ist heute an einen Privatmann verpachtet.
Die Bauernsiedlung jenseits der Bonnstraße wurde angelegt, um die Landwirte aus dem Ortskern herauszuholen. Früher war Fischenich berühmt für seine Gemüseversteigerungen
[Bearbeiten] Woher der Name Fischenich kommt
Etwa weil viele Dorfbewohner keinen Fisch mochten und jedes Mal,wenn sie Fisch essen sollten,riefen:"Fische nicht!"??? Nein !
Der Name hat sich im Laufe der Zeit verändert. Zuerst hieß der Ort Pisceniacum. Im Jahre 1189 wandelte er sich in Vishkenich um.
1351 in Vissenich 1476 in Visschenich heute Fischenich
Leider weiß man bis heute nicht genau,woher der Ortsname Pisceniacum stammt. Es gibt drei Vermutungen.
1.Vermutung:Der Name stammt vom lateinischen Wort piscinae (Das bedeutet:Fischteich)ab,da Mönche in Fischenich Fischteiche angelegt haben. 2.Vermutung:Römische Soldaten bekamen von ihrem Kaiser ein Grundstück geschenkt,wenn ihm lange Zeit gedient wurde. Ein solcher römischer Soldat mit Namen Pisceniacum könnte das Gebiet,wo heute Fischenich liegt,geschenkt bekommen und so dem Ort seinen Namen gegeben haben. 3.Vermutung:Der Name stammt wirklich von dem lateinischen Wort "Fischteiche"ab. Diese hatten aber die Römer und nicht die Mönche angelegt.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Burg Fischenich
Die Burgruine des 12./13. Jahrhunderts an der Gennerstraße / Augustinerstraße ist als die älteste erhaltene Burganlage am Vorgebirge zwischen Köln und Bonn einzustufen und stellt eines der wichtigsten Zeugnisse hochmittelalterlichen Burgenbaus im Rheinland dar. Es handelt sich um einen so genannten Rundling, eine ringförmige Grabenanlage, deren umgebende Ringmauer in einer Höhe von 6 bis 10 m erhalten ist. Die Burgmauer wurde zumindest teilweise aus Gussbetonblöcken der römischen Wasserleitung erstellt, die in der Nähe am Fuße des Vorgebirges verlief. Der Römerkanal war im Mittelalter ein beliebter Steinbruch. Vor allem auf der Nordseite zur Augustinerstraße hin, von wo aus die Ruine zugänglich ist, sind die Gussbetonblöcke aus opus caementium deutlich zu sehen, denen auch noch der beim Bau der Wasserleitung verwendete rötliche Wasserputz mitsamt einer Kalksinterschicht anhaftet.
[Bearbeiten] Pfarrkirche St. Martinus
Die neugotische katholische Pfarrkirche St. Martinus wurde 1890 von dem späteren Straßburger Dombaumeister Franz Schmitz errichtet, wobei der gedrungene Westturm des Vorgängerbaus von 1728 erhalten blieb. Die Kirche besitzt eine alte Glocke von 1430, eine "Kreuzabnahme nach Rubens", wohl ein flämisches Bildnis vom Ende des 16., Anfang des 17. Jahrhunderts sowie einen barocken Orgelprospekt. An der Außenwand des Chores hängt das "Fünf-Wunden-Kreuz", ein Missionskreuz von 1760, das keinen Corpus, sondern nur die fünf Wundmale des Gekreuzigten trägt.
[Bearbeiten] Sonstige Sehenswürdigkeiten
- Bischoff'sche Brauerei (Weilerhof) in Fischenich, nah an der Grenze zu Brühl-Vochem
- Kriegerdenkmal in Fischenich (Unterdorf, Gennerstr.)
- Gebäude der ehemaligen landwirtschaftlichen Versteigerungen in Fischenich
[Bearbeiten] Schulen
- Katholische Grundschule Hürth-Fischenich.
[Bearbeiten] Sportvereine
- VFR Fischenich
- Turnverein Alpenglühn
[Bearbeiten] Musikvereine
- KG Blau Weiß Fischenich
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Hürth-Fischenich – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 50° 51' 26" N, 6° 53' 34" O
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