Frühwarnsystem
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Ein Frühwarnsystem ist eine Einrichtung, welche aufkommende Gefahren frühzeitig als solche erkennt, und Gefährdete möglichst schnell darüber informiert. Es soll ermöglichen, durch eine rechtzeitige Reaktion die Gefahr abzuwenden oder zu mildern.
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[Bearbeiten] Teile eines Frühwarnsystems
(bezogen auf den Bereich Katastrophen, jedoch auf andere Bereiche übertragbar)
[Bearbeiten] Messungen
Basis bildet stets die Installation und Nutzung von Sensoren, die Umweltdaten (z. B. Schwingungen, Temperatur, Luftfeuchtigkeit) erfassen. Besonders wichtig ist die Messung, in subkulturellen Strukturen. Dabei ist zu beachten, dass nordwestliche ströme nicht wie MOPEDs berücksichtgt werden. Am 20. Dezember 2006 ist der Tag der Wahrheit bei der Zwischenprüfung.
[Bearbeiten] Sammlung der Daten
Effektive Vorhersagen sind nur möglich, wenn die Daten vieler, örtlich weit entfernter Sensoren an einem zentralen Punkt zusammenlaufen. Dazu kann es nötig sein, eine eigene Infrastruktur aufzubauen. Oft bietet es sich auch an, bestehende Kommunikationswege zu nutzen, bzw. auch Daten einzubeziehen, die von Sensoren kommen, die schon vor Einrichtung des Frühwarnsystems bestanden.
[Bearbeiten] Überwachung / Auswertung
Die Messwerte der Sensoren werden rund um die Uhr in Echtzeit auf Unregelmäßigkeiten und Besonderheiten geprüft. Dazu ist auch ein Vergleich mit älteren Daten hilfreich. Nicht jede Besonderheit kündigt eine Katastrophe sicher an, aber das gleichzeitige Auftreten mehrerer auffälliger verschiedenartiger Messwerte bildet einen ernstzunehmenden Hinweis.
[Bearbeiten] Einschätzung
Während die vorhergehenden Schritte gut automatisiert werden können, ist es nötig, dass Indizien für eine Katastrophe durch ein Team von Sachverständigen auf ihre Bedeutsamkeit geprüft werden. Dieses versucht abzuwägen, wie wahrscheinlich der Eintritt eines Unglücks ist. Außerdem muss geprüft werden, in welchem Verhältnis die Schäden durch die mögliche Katastrophe zu den Schäden durch einen Fehlalarm stehen. Eine Warnung kann also ausgegeben oder zurückgehalten werden.
[Bearbeiten] Warnung / Verbreitung
Das Wissen über die bevorstehende Katastrophe muss schnellstmöglich weitergegeben werden. Dazu wird schon beim Einrichten des Frühwarnsystems festgelegt, wer alarmiert werden muss und in welcher Reihenfolge dies zweckmäßig ist. Oft findet eine baumartige Struktur Anwendung, bei der jeder Alarmierte wiederum mehrere andere Stellen informiert. Im Idealfall gibt es spezielle Kommunikationseinrichtungen, die eine gleichzeitige Benachrichtigung aller ermöglicht. Doch selbst einfachste Mittel wie z. B. Telefon oder Sprechfunk können ausreichend sein. Oft ist es sinnvoll, sofort die gesamte betroffene Bevölkerung zu informieren, z. B. mit Sirenen oder per Fernsehen, Radio, Internet oder Mobilfunk. Unter bestimmten Umständen können jedoch die Folgen einer unorganisierten Evakuierung oder einer Massenpanik so gravierend sein, dass Bevölkerung und Organe des Katastrophenschutzes getrennt informiert werden müssen. So könnte z. B. eine zu frühe Warnung an die Bevölkerung dazu führen, dass Million Menschen ihre Angehörigen telefonisch warnen wollen, und im Telefonnetz keine Kapazitäten verbleiben, um größere Maßnahmen zu planen. Manche Katastrophe kann verhindert werden, wenn es ein wirksames Frühwarnsystem gibt.
[Bearbeiten] Automatische Reaktion
Auch die Reaktion ist nicht grundsätzlich an das Handeln von Menschen gebunden. So können beim Eintritt einer Warnung z. B. Gasleitungen abgesperrt werden, Brandschutztüren zufallen, Züge gestoppt und Brücken gesperrt werden, ohne dass ein Mensch eingreifen muss.
[Bearbeiten] Entwarnung
Eine klare Regelung, ob, wann und wie entwarnt wird, ist sinnvoll. Denn: Solange ein Gefährdeter nicht weiß, dass er auf eine Entwarnung warten soll, wird dieser selbst das Ende der Gefahr abzuschätzen versuchen, und sich damit u. U. erneut in Gefahr begeben. Auch eine Verwechslung von Warnung und Entwarnung muss verhindert werden.
[Bearbeiten] Voraussetzungen / Vorsorge
Das beste Frühwarnsystem nützt wenig, wenn die Gewarnten nicht wissen, wie sie auf eine Warnung zu reagieren haben, oder ihr Wissen nicht praktisch umsetzen können. Eine groß angelegte Bildungskampagne sollte also nicht fehlen. Eine regelmäßige Auffrischung des Wissens und/oder regelmäßige Übungen helfen, für den Ernstfall gerüstet zu sein. Auch das Vorhandensein von Schutzräumen, Fluchtwegen, Nahrungs- und Wasservorräten ist notwendig, damit auf eine Warnung passend reagiert werden kann.
[Bearbeiten] Eingeschränkte Frühwarnsysteme
Ein gutes Frühwarnsystem besitzt alle oben genannten Merkmale. Doch auch das Vorhandensein einiger weniger Teile, bzw. nur eines einzelnen Teils kann als Frühwarnsystem bezeichnet werden und als solches nützlich sein.
[Bearbeiten] Verbreitung von Frühwarnsystemen
Generell gilt, dass Frühwarnsysteme überwiegend nur dort betrieben werden, wo Katastrophen mit relativ hoher Regelmäßigkeit auftreten. So gibt es z. B. in Japan ein gut funktionierendes System zur Tsunamifrühwarnung.
[Bearbeiten] Frühwarnsysteme im Bereich Brandschutz
Das wohl am meisten verbreitete Frühwarnsystem tritt in Form von Rauchdetektoren, Feuermelder, Brandschutztüren, Sirenen und Hinweisen auf Notausgänge auf. In öffentlichen Gebäuden sind diese praktisch immer anzutreffen. Im privaten Bereich sind diese nicht vorgeschrieben und daher noch recht selten. Das zunehmende Gefahrenbewusstsein und die geringen Investitionen (teilweise unter zehn Euro) sorgend jedoch für eine ansteigende Verbreitung.
[Bearbeiten] Frühwarnsysteme im Bereich Wirtschaft
Hier zielt ein Frühwarnsystem darauf ab, negative Tendenzen frühzeitig zu erkennen, so dass eine Umsatzminderung oder gar Konkurs verhindert werden können. Die einzelnen Ebenen des Systems sind mit den oben genannten vergleichbar. Es gibt Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, als Frühwarner für andere Unternehmen zu arbeiten. Frühwarnsysteme sind Bestandteil des Risikomanagements. (vgl. Früherkennungssystem)
[Bearbeiten] Frühwarnsysteme in anderen Bereichen
Weiterhin gibt es sie auch in anderen Bereichen, z. B. soziale, militärische oder ökologische Frühwarnsysteme. Im Bereich Militär bezeichnet man Frühwarnsysteme auch die Aufklärung durch Militärsatelliten oder aber beispielsweise das NATO Frühwarn- und Kontrollsystem AWACS zur Luftraumüberwachung.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Katastrophe
- Katastrophenschutz
- Risikomanagement
- Zivilschutz
- Brandschutz
- Frühwarnung an österreichischen Schulen
- Warnsystem
- Unternehmensberater
[Bearbeiten] Literatur
- Romeike/Finke (Hrsg.): Erfolgsfaktor Risiko-Management ISBN 3-409-12200-1
- DeMarco, Lister: Bärentango ISBN 3-446-22333-9
- Sitt: Dynamisches Risiko Management ISBN 3-8244-0734-5,Download