Fritz Neumeyer
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Fritz Neumeyer (* 2. Juli 1900 in Saarbrücken; † 16. Januar 1983 in Freiburg im Breisgau) war ein bedeutender deutscher Cembalist, Pianist, Musikwissenschaftler und Komponist.
[Bearbeiten] Leben
Er studierte 1919-21 in Köln Musiktheorie bei Franz Bölsche und Klavier bei Lonny Epstein. Dann 1921-24 in Berlin Orchesterleitung bei Alexander von Fielitz, Musiktheorie bei Wilhelm Klatte und Klavier bei James Kwast. Gleichzeitig studierte er an den Universitäten von Köln und Berlin Musikwissenschaften. Von 1924-27 schloss sich eine Tätigkeit als Korrepetitor, Kapellmeister und Chorleiter in Saarbrücken an. Dort gründete er 1927 die "Saarbrücker Vereinigung für Alte Musik". Er begann eine Karriere als Solist und Kammermusiker. Häufig trat er mit Gustav Scheck und August Wenzinger im Kammertrio für Alte Musik gemeinsam auf, einer Formation, die von 1935 bis 1965 bestand. Von 1939 bis 1944 war er Professor an der Berliner Musikhochschule, dann von 1946 bis 1969 Professor für historische Tasteninstrumente an der Musikhochschule Freiburg im Breisgau. Seit 1954 war er Mitglied der Capella Coloniensis, einem der ersten Kammerorchester, das auf historischen Instrumenten spielte. Von 1960 bis 1965 war er außerdem Mitglied der Wiener Solisten. Von 1968 bis zu seinem Tod bildet er mit seinem Schüler Rolf Junghanns ein erfolgreiches Cembalo-Duo.
[Bearbeiten] Bedeutung
Neumeyer gilt heute zu Recht als einer der Väter der sog. „historischen“, oder besser: „historisch informierten“ Aufführungspraxis. Als Cembalist lag sein Ansatzpunkt in der fundamentalen Kritik an der Bau- und Spielweis der sog. Konzert-Cembali, die keine historischen Instrumente waren, sondern der (im Nachhinein als untauglich erkannte) Versuch des späten 19. Jahrhunderts, einen großen, durchsetzungsfähigen Cembalo-Klang zu erzeugen, der auch einem größeren Orchester klanglich ebenbürtig war. Derartige großformatige Cembali mit Stahlrahmen eignen sich jedoch nicht zur Darstellung der differenzierten, typisch „silbrigen“ Klangwelt der Barock-Cembali.
Schon in den 1920er Jahren wandte sich Neumeyer deshalb Versuchen zu, mit historischen Instrumenten oder Nachbauten, den originalen Klang alter Musik reporduzieren zu können. 1927 gründete er in Saarbrücken die „Vereinigung für Alte Musik“,
Neumeyers Spiel ist durch zahlreiche Schallplattenaufnahmen dokumentiert. Er sammelte zahlreiche historische Tasteninstrumente, die heute in der "Sammlung historischer Tasteninstrumente Fritz Neumeyer" in Bad Krozingen zusammengefasst sind.
Seine Bedeutung als Komponist ist geringer. Er hinterläßt Lieder, Chorkompositionen und Kammermusik.
Seit 1993 besteht in Saarbrücken die Fritz-Neumeyer-Akademie für Alte Musik, die (gemeinsam mit dem Saarländischen Rundfunk regelmäßig den Fritz-Neumeyer-Preis für Alte Musik vergibt und die Tage für Alte Musik veranstaltet
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Neumeyer, Fritz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Cembalist, Pianist und Komponist |
GEBURTSDATUM | 2. Juli 1900 |
GEBURTSORT | Saarbrücken |
STERBEDATUM | 16. Januar 1983 |
STERBEORT | Freiburg im Breisgau |