Frohnhausen (Dillenburg)
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Koordinaten: 50° 46′ 30″ N, 8° 17′ 49″ O
Frohnhausen ist ein hessisches Dorf im Regierungsbezirk Gießen. Seit 1977 verwaltet sich Frohnhausen nicht mehr selbst, sondern wurde in die Stadt Dillenburg integriert. Frohnhausen liegt am östlichen Rande des Westerwald und ist einer von sieben Stadtteilen der Stadt Dillenburg (Donsbach, Eibach, Frohnhausen, Manderbach, Nanzenbach, Niederscheld und Oberscheld). Früher war es ein Bergmannsdorf. Heute hat Frohnhausen ca. 3.783 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
1340 wird das Dorf Frohnhausen erstmals erwähnt. Es wird allerdings davon ausgegangen, dass sich hier bereits zur Zeit der Karolinger Siedlungen befanden. Im Jahr 1434 werden dann in Urkunden 34 Hauseigentümer mit Namen genannt. Hauptsächlich verantwortlich für das heutige Dorfbild ist der Totalbrand von 1778, bei dem mit Ausnahme der Kirche, eines Wohnhauses und einiger Scheunen das ganze Dorf abbrannte.
[Bearbeiten] Der Dorfbrand von Frohnhausen
Brände, die ganze Ortschaften vernichteten, waren im 18. Jahrhundert in Nassau keine Seltenheiten. Aus unserer nächsten Nähe kennen wir die Brände von Nanzenbach, Wissenbach, Haigerseelbach, Dillenburg, die vor 1778 liegen. Von Donsbach, Seekt, Driedorf, Menzfelden u. a. wissen wir auch, dass diese Orte mehr oder weniger stark in den letzten Jahrhunderten vom Feuer zerstört wurden. Selten ist aber ein Ort so vollständig durch Feuer zerstört worden wie Frohnhausen. Am 26. Juli 1778 brach in Frohnhausen ein Brand aus, der Häuser, Scheunen und Ställe vernichtete. Das Feuer kam vermutlich nach einem Gewitter, das am Abend vorher über den Ort zog und in eine der letzten Scheunen des Ortes einschlug, aber niemand kennt Ursache für den Brand. Die Dorfbewohner und der Amtmann aus Dillenburg gaben dem Unwetter eine Nacht vorher die Schuld. Diese Meinung teilte die Landesregierung in Dillenburg aber nicht. Dort wurde „Mordbrennerei“ (Brandstiftung) vermutet, da in einige Nachbardörfer auch Brandstiftungen stattfanden.
Da die Häuser sehr eng aneinander standen und sie aus Lehm und Holz gebaut waren, die Dächer mit Stroh gedeckt, konnte sich das Feuer sehr schnell ausbreiten. Zwar hatte Frohnhausen eine sehr einfache Feuerspritze, eine Druckspritze, die aber mit Wassereimern ständig gefüllt werden musste. Da es Sommer war, waren die Dorfbrunnen sehr schnell leer und das Wasser musste mit Eimern von den Bächen geholt werden. Jeder Dorfbewohner packte mit an, um das Feuer zu löschen. Nach einer halben Stunde lag die Feuerspritze schon kaputt auf der Brandstätte. Aus den Nachbardörfern kamen freiwillige Helfer und aus Dillenburg wurde eine neue Wasserspritze geholt. Die Spritze kam aber leider zu spät an, weil nach 1 Stunde 128 Häuser und 122 Scheunen verbrannt waren. Die Hitze war so groß, das sogar die Kirchenglocken geschmolzen sind. Nur wenige Gebäude, die etwas abseits standen, waren verschont geblieben. Die Scheune in der Hohl (heute Landhandel Weber) und das Haus Pade in der Hauptstraße. Gerettet wurde das „Weber’sche“ Haus in der jetzigen Hauptstraße und einige Scheunen.
Die 129 Familien, die jetzt ohne Obdach dastanden, wurden auf die benachbarten Dörfer verteilt. Am andern Morgen des 27. standen schon die Fuhren bereit, die die Personen und geretteten Mobilien der Abgebrannten abfahren sollten. Der Ort Manderbach erhielt 154 Köpfe und 101 Stück Vieh zur Einquartierung. Der Rest kam nach Wissenbach und in andere, nahe gelegene Orte. Durch die früheren Dorfbrände in Nanzenbach, Wissenbach, Haigerseelbach hatte man etwas Übung in der Organisation bei derartigen Katastrophen. Es ist erstaunlich, mit welcher Präzision die Staatsmaschine hier einsetzt. Zunächst sind die Mannschaften des Kreisbataillons zur Stelle, die die Aufsicht über die Brandstelle übernehmen. Die erste Maßnahme der Regierung ist ein Auftrag, die Brandstelle aufräumen zu lassen und den Auftrag zu geben, die Brandstelle neu zu messen. Die Räumungsarbeiten wurden auf die Gemeinden verteilt. Aus allem erkennt man, dass die Untertanen der benachbarten Gemeinden zu dieser Räumung verpflichtet waren und dass große Auseinandersetzungen darüber geführt wurden, wenn eine Gemeinde nicht erschienen war oder einzelne Untertanen sich drücken wollten.
[Bearbeiten] Das Dorf wird wieder aufgebaut
Nach dem Brand fanden die Menschen und das Vieh erst einmal in den Nachbardörfern ein Unterkommen. Die Dörfer halfen sich so gut es ging. Dass kein Menschenleben bei dem Brand zu beklagen war, soll nicht heißen, dass alle gesund und munter waren. Einige hatten sich beim Retten von Vieh und Hausrat schwere Verletzungen zugezogen. Die Menschen hatten kein Dach über dem Kopf, all ihr Hab und Gut hatten sie verloren und einige von ihnen waren schwer krank. Die Bewohner waren auf fremde Hilfe angewiesen. Da niemand Geld für einen Arzt hatte, schickte die Landesregierung von Dillenburg einen Arzt, der die Menschen behandelte. Der Arzt schickte die Patienten nach Dillenburg und fragte bei der Landesregierung an, ob er die Menschen kostenlos mit Arznei versorgen könne. Die Landesregierung fackelte nicht lange und sagte sofort zu, dass alle Menschen kostenlos behandelt werden sollten.
Das Dorf musste schnell wieder aufgebaut werden, da die Ernte kurz bevor stand. Die Frohnhäuser baten wieder die Regierung um schnelle Hilfe. Die Brandstätten mussten von Schutt und Asche gesäubert werden, was die Frohnhäuser alleine nicht schaffen konnten. Aus allen Dörfern des Fürstentums versuchte man Männer zu schicken, die bei der Arbeit mithelfen sollten. Es gab auch Dörfer, die sich mit fadenscheinigen Gründen vor der Arbeit drücken wollten. Die Bauplätze wurden neu vermessen und verteilt. Damit ein solcher Brand nicht wieder geschehen konnte, hat man das ganze Dorf sehr großzügig geplant. Der Bau von Nothütten war von vornherein verboten. Es sollte nicht wieder ein solches Durcheinander von Häusern geben wie vor dem Brand. Wenn man von dem Schützenhaus steht und auf das Dorf schaut, so meint man, das ein Riese mit Bausteinen gespielt hätte. Alle Häuser, die nach dem Brand aufgebaut wurden, stehen schön in Reih´ und Glied.
Der Wiederaufbau kostete sehr viel Geld und weil es zu dieser Zeit noch keine Brandversicherung gab und die Bürger sehr arm waren, musste irgendwie Geld beschafft werden, um das Dorf wieder aufzubauen. Die Landesregierung genehmigte eine Geldsammlung. Es wurden Männer in viele Dörfer geschickt, bis in den Westerwald und nach Siegen, um in den Gemeinden Geld für den Wiederaufbau zu sammeln. Den Frohnhäusern selbst war das Betteln um Unterstützung in den Dörfern strengstens verboten. Die Menschen aus den näher gelegenen Dörfern hatte selbst nicht viel Geld. Da es in dieser Zeit häufiger Dorfbrände gab, waren solche Sammlungen sehr häufig.
Da die Holznot groß war, hat gleich von Anfang an die fürstliche Landesregierung die Ämter Dillenburg, Haiger und Ebersbach beauftragt, durch Rundfrage festzustellen, wie viel leerstehende Gebäude dort seien, die sich zum Abbruch und zum Wiederaufbau in Frohnhausen eignen könnten. Am 1. August 1778 schickte schon Amtmann Rühle eine Liste der entbehrlichen alten Gebäude ein. Er erhält schon am 3. August den Auftrag, die Besitzer dieser Gebäude anzusprechen, dass sie diese, so weit sie sich zum Abbruch und Wiederaufbau eignen, an die Brandgeschädigten verkaufen.
Die Häuser wurden dann abgerissen und in Frohnhausen wieder neu aufgebaut. Bei so vielen Häusern, die gebaut werden mussten, brauchte man auch viel Holz. Da aus dem Wald nicht genug Holz zur Verfügung stand, musste Holz aus anderen Gemeinden angekauft werden. Weil Frohnhausen aber kein Geld hatte, gab Dillenburg Frohnhausen einen Kredit. Die Frohnhäuser konnten diesen Kredit aber nicht zurückzahlen und deshalb mussten sie das Heunsteingebiet den Dillenburgern überlassen.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- evangelische Kirche
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
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- Autohaus Bernhard
- Autolakiererei Nörig
- Bäckerei Bastian
- Bäckerei Schäfer
- Bäckerei Schmitt
- Bretthauer Kunststofftechnik
- Geschenkestübchen Sabine Grau
- Kern Elektrotechnik
- KFZ-Meisterbetrieb Manfred Hain
- Kessel-Weiss
- Künkel Balkongeländer
- Maximum (Fitnessstudio)
- Metzgerei Franz
- Metzgerei Hain
- Metzgerei Schnirch
- Mode Klein (Bekleidungswerke)
- Opticum (Optiker)
- Rewe Getränkemarkt
- Rewe Supermarkt
- Schlecker
- Schmetterling Reisebüro
- Sportshop-Endspurt
- Stanzerei Hain
- Stoffgalerie (Tannenweg)
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
- Bücherei
[Bearbeiten] Bildung
In Frohnhausen gibt es zwei evangelische Kindergärten, den Kindergarten in der Hauptstraße und die Flokiste in der Oranienstraße. Darüberhinaus gibt es die Grundschule am Brunnen und die Haupt- und Realschule Goldbachschule.
[Bearbeiten] Vereine
- Freiwillige Feuerwehr Frohnhausen
- SSV Oranien Frohnhausen (Fußballverein)
- Tischtennisfreunde
- Tennis-Club Oranien Frohnhausen
- Turnverein 1977 Frohnhausen e. V.
- Schützenverein Hubertus Frohnhausen
- Heimat- und Verschönerungsverein
- Obst- und Gartenbauverein e.V.
- Kleintierzuchtverein Frohnhausen
- Verein Deutsche Schäferhunde
- Brieftaubenverein
- Tierfreunde Dietzhölze und Umgebung
- MGV "Dietzhölzgruß" e. V. (Gesangsverein)
- Wanderclub "Oranien" Frohnhausen e. V.
- Landfrauen Ortsverein Frohnhausen
- Förderverein f. Schüler d. Goldbachschule
- DRK-Bereitschaft Frohnhausen
- VdK, Ortsgruppe Frohnhausen
- Maranatha e. V.
- Verein z. Förderung u. Erhaltung christlicher Versammlungsstätten e. V.
- Ev. Kirchengemeinde Frohnhausen
- Freie evangelische Gemeinde Frohnhausen
- CVJM Frohnhausen
- Christliche Gemeinschaft