Fußballfan
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Ein Fußballfan ist ein begeisterter Anhänger einer bestimmten Fußballmannschaft. Fan [ˈfæn] ist eine Ableitung des Englischen Begriffs "fanatical" (Übers. "fanatisch"). Dies trifft sinngemäß auf Fans zu. Fans organisieren sich zum Teil in Fanclubs, um gemeinsame Aktivitäten wie z.B. Fahrten zu Fußballspielen zu organisieren. Fans sind ihrem Verein auch dann noch treu, wenn die sportlichen Leistungen ihrer Mannschaft schlecht sind.
Fußballfans versuchen ihre Mannschaft durch Fangesänge und sonstige akustische Unterstützung anzufeuern. Zum Beispiel hat jede Fußball-Bundesliga-Mannschaft Fußballfans, die sie auch zu Auswärtsspielen durch ganz Deutschland und bei internationalen Spielen auch ins Ausland begleiten. Neben der akustischen Unterstützung, die sehr häufig von einem sogenannten Vorsänger (Capo) koordiniert wird, wird Konfetti geworfen, und es werden Transparente, Fahnen und Schals geschwenkt. Viele Fußballfans zeigen ihre Zugehörigkeit zu "ihrer" Mannschaft durch das Tragen von spezieller Kleidung, seien es Schals, Mützen, Westen oder andere Kleidungsstücke mit dem Namen oder Logo der Mannschaft.
Vor allem die gut organisierten Ultras kreieren farbenprächtige, einfallsreiche und meist bunte Choreographien, bei denen die Fans mitmachen. In der deutschen Fußballfan-Szene gibt es zur Zeit Diskussionen darüber, ob die effektiv organisierten Ultras nicht die übrige Fankultur zu sehr dominieren und die Spontaneität zerstört wird.
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[Bearbeiten] Internationale Bezeichnungen und Besonderheiten
International gibt es unterschiedliche Begriffe für den Fußballfan. Der italienische Begriff Tifosi bedeutet ebenfalls Fans und wird häufig als Synonym für die italienischen Fans bei einer Sportveranstaltung verwendet. In Italien selbst wird für Fan häufig der Begriff Partigiano, was mit Parteigänger zu übersetzen wäre, genommen. Auch ist die Szene der Ultras dort wiederum eine ganz andere als in Deutschland. Die Ultras aus Livorno haben einen kommunistischen und zum Teil auch einen anarchistischen Hintergrund. Die Fans der Fiorentina (Florenz) sind politisch neutral, wohingegen die Ultras von Lazio Rom, z.B die Irriducibili Lazio sich offen faschistisch äußern. (Es ist jedoch zu beobachten, dass sich solche politischen Ultragruppierungen auch in Deutschland bilden, so zum Beispiel die Ultras Sankt Pauli, bisher die einzige offiziell politische Fangruppierung).
[Bearbeiten] Fußballfans und Gewalt
Von jugendlichen Gruppen oder Fanatikern, werden immer wieder verbotene Gegenstände, wie verschiedene Arten von Feuerwerkskörpern, Rauchbomben, bengalische Feuer und Handfackeln, mit ins Stadion geschmuggelt. Zu bestimmten Fußballspielen treffen sich gewalttätige Menschen, die als Hooligans bezeichnet werden, und missbrauchen die Fußballveranstaltungen als Plattform. Diese Hooligantreffen finden mittlerweile gar nicht mehr im direkten Zusammenhang mit dem Fußballspiel statt, da die Fanclubs, die Fanbeauftragten der Städte und Vereine und die Polizei die Sicherheit im Stadion und bei der An- und Abreise gut organisiert haben.
Fußballfans werden von der Polizei in drei Kategorien, entsprechend ihrer Gewaltbereitschaft, eingeteilt:
[Bearbeiten] Kategorie A
Friedlicher Fußballfan: Fans, die ein Spiel aus Interesse am Fußball besuchen. Sie wollen hauptsächlich ein gutes Spiel sehen, bei dem ihre Mannschaft gewinnen soll.
[Bearbeiten] Kategorie B
Gewaltbereiter Fussballfan: Fans, welche nicht explizit Auseinandersetzungen provozieren, jedoch, oftmals unter Alkoholeinfluss, an bereits entstandenen Auseinandersetzungen teilnimmt. Viele Ultras gehören dieser Kategorie an.
[Bearbeiten] Kategorie C
Gewaltbereiter/-suchender Fußballfan: „Fans“ für die der Fußball eher Nebensache ist. C-Fans treten überwiegend in Gruppen auf und nehmen die Veranstaltung als Gelegenheit wahr, aus Spaß an der Gewalt Auseinandersetzungen zu suchen oder zu provozieren. Die Personen mit „Kategorie C“-Status werden auch als Hooligans bezeichnet.
Aufgrund der starken Polizeipräsenz bei Fußballspielen kommt es nur noch selten zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Hooligangruppen, zumal sie fast alle polizeibekannt sind und in der Regel auch mit einem Stadionverbot belegt wurden. Die C-Fans werden z. B. bei Auswärtsspielen in den deutschen Fußballligen von szenekundigen Beamten aus der Menge gefischt und wieder nach Hause geschickt oder in Gewahrsam genommen.