Fanmeile
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Als Fanmeilen werden Zonen auf öffentlichen Plätzen in Deutschland bezeichnet, die Sportübertragungen mittels Großbildleinwand für eine große Menschenmenge ermöglichen. Der Begriff wurde zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland geprägt, als erstmals FIFA Fan Feste an allen Spielorten eingerichtet wurden. Ursprünglich waren sie als Ausweichstätten für Fans gedacht, die keine Eintrittskarten zu den Spielen bekommen hatten, schnell entwickelte diese Form des gemeinsamen Fußballguckens eine eigene Attraktivität – unter dem Namen Public Viewing.
FIFA-Fanmeilen befanden sich an allen Spielorten, wie etwa Hamburg, München, Frankfurt am Main, Gelsenkirchen (Glückaufkampfbahn), Dortmund, Leipzig oder Köln und zudem unter anderer Trägerschaft in allen größeren Städten.
Die Gesellschaft für deutsche Sprache würdigte den prägenden Charakter der Fußballweltmeisterschaft auf die Stimmung in Deutschland mit der Wahl von »Fanmeile« zum Wort des Jahres 2006: Damit wurden Orte bezeichnet, die während der WM in Deutschland Fußballbegeisterte aus aller Welt zu Hunderttausenden aufsuchten, um dort ihrem ganz besonderen Lebensgefühl Ausdruck zu verleihen.
[Bearbeiten] Fanmeile in Berlin
Die größte Fanmeile befand sich in Berlin auf der Straße des 17. Juni zwischen Großem Stern und Brandenburger Tor, die dazu sechs Wochen für Autofahrer gesperrt war, was teils für Unmut sorgte. Sie war 2,7 Kilometer lang und 32 Meter breit. Dies entspricht der Größe von vierzehn Fußballfeldern. Auf ihr gab es neun Großbildleinwände mit insgesamt 234 Quadratmetern Bildfläche. Die größte Leinwand stand mit etwa 60 Quadratmetern direkt vor dem Brandenburger Tor.
Ursprünglich war von der Berliner Senatsverwaltung der Spreebogenpark gegenüber dem Berliner Hauptbahnhof mit einer Kapazität von etwa 25.000 Personen vorgesehen. Aufgrund von Sicherheitsbedenken rückte der Senat allerdings von diesem Vorhaben ab und wählte die Straße des 17. Juni als Schauplatz des Fanfestes, für das sie bis zu 100.000 Besucher erwartete.
Geschätzte 300.000 Menschen verfolgten dann dort das Eröffnungsspiel der Fußball-WM zwischen der DFB-Elf und Costa Rica live vor Ort. Die Begeisterung war teilweise so groß und der Ansturm so gewaltig, dass die Fanmeile temporär für weitere Besucher gesperrt werden musste. Beim ersten Achtelfinalspiel Deutschland gegen Schweden musste die Fanmeile auf der Straße des 17. Juni schon eine Stunde vor Spielbeginn geschlossen werden, weil sie mit 750.000 Besuchern voll gefüllt war. Als Reaktion darauf wurde die Berliner Fanmeile zum Halbfinale und zum Finale erweitert, so dass zusätzlich 150.000 Menschen Platz fanden. Der Große Stern, der bis dahin von Sperrungen verschont blieb, wurde in das Areal einbezogen. Zum Ende der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 am 9. Juli zeigte die deutsche Nationalmannschaft auf der Fanmeile vor dem Brandenburger Tor Präsenz vor ihren Fans, um sich bei ihren Anhängern für die Unterstützung zu bedanken.
Auch aus anderen Städten wurden neue Besucherrekordzahlen und wegen Überfüllung geschlossene Fanmeilen gemeldet.
Am 2. Juli kam es auf der Fanmeile Berlin zu einem Zwischenfall: Ein Autofahrer fuhr – glücklicherweise zur Mittagszeit bei wenig Publikumsbetrieb – durch die Polizeiabsperrungen in die Menschen, wobei 25 Fans verletzt wurden.