Günter Virt
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Günter Virt (* 25. Februar 1940 in Wien) ist ein österreichischer, römisch-katholischer Geistlicher und Professor für Moraltheologe.
[Bearbeiten] Leben
Günter Virt studierte 1958 zunächst Pharmazie und von 1958 bis 1965 Theologie an der Universität Wien. Während des Studiums wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.Ö.H.V. Sängerschaft Waltharia im ÖCV. 1962 machte er ein Lizentiat der Philosophie an der Universität Innsbruck.1965 wurde er zum Priester geweiht. Nach seelsorgerischer Tätigkeit als Kaplan in der Pfarrgemeinde Mödling (1965-1967) und als Studentenseelsorger in der Wiener Hochschulgemeinde (1969-1971) wurde er 1970 an der Universität Wien zum Dr. theol. promoviert.
1970 wurde er Assistent am Institut für Moraltheologie in Wien und bildete sich in Psychoanalytik im Wiener Kreis für Tiefenpsychologie weiter. Virt habilitierte sich 1981 im Fachbereich katholische Theologie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. 1981 erhielt er einen Ruf als Professor für Moraltheologie nach Paderborn, 1983 wechselte er nach Salzburg und 1986 an die Universität Wien als Ordinarius für Moraltheologie an katholisch-theologischen Fakultät.
1993 wurde Günter Virt Direktor des Senatsinstitutes Ethik und Recht in der Medizin, seit 2001 deren stellvertrender Institutsvorstand. Seit 2001 leitet Günter Virt das Institut für Moraltheologie an der Universität Wien. Prof. Dr. Günter Virt ist Mitglied der Bioethikkommission beim österreichischen Bundeskanzleramt und der European Group on Ethics in Science and New Technologies in Brüssel.
Durch die Initiative der österreichischen Abgeordneten des Europarates, Edeltraud Gatterer, wurde unter der Leitung von Günter Virt die so genannte "EU-Recommendation 1418" erstellt. Darin wird beispielsweise der Schutz des Lebens und der vermehrte Einsatz der Palliativmedizin gefordert, wie dies von der Hospizbewegung vorbildhaft verwirklicht wird. Niemand soll gegen seinen Willen behandelt oder weiterbehandelt werden und die Berücksichtigung von Patientenverfügungen soll rechtlich abgesichert werden. Die Empfehlung wurde 1999 vom Europarat mit großer Mehrheit angenommen.
Virt hat in den letzten Jahren zahlreiche Veröffentlichungen zur Biopolitik, Biomedizin und ethischen Auseinandersetzung mit der Stammzellenforschung veröffentlicht. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit der Menschenwürde in Zusammenhang mit der Todesstrafe, der Euthanasie, des Organhandels, der embryonalen Stammzellenforschung, der Patentierung biologisch und gentechnisch gewonnener Erfindungen auf Basis verbrauchender Embryonenforschung, der pränatalen Diagnostik, der Präimplantationsdiagnostik (PID), die Frage nach der Zukunft der sozialstaatlichen Gesundheitssysteme, die Implantationsmedizin sowie letztlich die Debatte über die Frage nach Beginn und Ende menschlichen Lebens.
[Bearbeiten] Schriften (Auswahl)
- "Moral begründen - Moral verkünden", Innsbruck 1985
- "Neues Lexikon der christlichen Moral", Tyrolia 1990, ISBN 3702217541, zusammen mit Hans Rotter
- "Leben bis zum Ende. Zur Ethik des Sterbens und des Todes", Innsbruck-Wien 1998
- "Für ein Lebensrecht der Schöpfung", Otto Müller Salzburg 2001, ISBN 3701307350, zusammen mit Dolores Bauer
- "Sterben und sterben lassen", Tyrolia 2002, ISBN 3702221727
- "Der Globalisierungsprozess", Herder Freiburg 2002, ISBN 3451279304
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Günter Virt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Webseite von Günter Virt (Universität Wien)
- Günter Virt: "Kurzdarstellung zur Biomedizinkonvention Österreichs" (pdf)
Personendaten | |
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NAME | Virt, Günter |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Geistlicher, Professor und Moraltheologe |
GEBURTSDATUM | 1. Mai 1940 |
GEBURTSORT | Wien |