Gaumen
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Der Gaumen (lat. Palatum) ist bei den höheren Wirbeltieren die obere Wand oder die Decke der Mundhöhle, wodurch diese von der Nasenhöhle und bei den Säugetieren auch vom Rachen geschieden ist. Sie ist ein Widerlager für die Zunge und hat dadurch große Bedeutung bei der Nahrungsaufnahme und beim Sprechen.
[Bearbeiten] Knöcherne Grundlage
Der eigentliche oder harte Gaumen wird von den Gaumenplatten gebildet, die sich vom Oberkiefer aus in die Tiefe der Mundhöhle erstrecken und aus den waagerechten Teilen beider Oberkiefer- und Gaumenbeine, also aus vier durch Nähte miteinander verbundenen Knochenteilen, bestehen.
[Bearbeiten] Harter Gaumen
Der harte Gaumen (lat. Palatum durum) ist von einer gut durchbluteten (dichte Venengeflechte), drüsenhaltigen Schleimhaut überzogen, die bei Tieren meist pigmentierte Gebiete aufweist. Die Gaumenschleimhaut geht vorn und seitlich in das Zahnfleisch über.
Die Schleimhaut des Gaumens besitzt Querleisten, die Gaumenstaffeln (lat. Rugae palatine). In der Mittellinie ist die Verwachsungslinie der während der embryonalen Gaumenbildung verschmelzenden Gaumenfortsätze auch bei Erwachsenen als Gaumennaht (Raphe palati) mehr oder weniger gut sichtbar.
Am vorderen Ende des Gaumens befindet sich eine kleine Erhöhung, die Papilla incisiva, auf der der Ductus incisivus mündet.
Bei den Fischen, Amphibien, Schlangen und Eidechsen können hier außerdem noch Zähne angebracht sein, deren Anzahl und Stellung für die systematische Zoologie von Bedeutung ist.
[Bearbeiten] Weicher Gaumen
Zum Rachen hin setzt sich der harte Gaumen bei Säugetieren in das Gaumensegel (lat. Velum palatium, auch weicher Gaumen, lat. Palatum molle) fort. Vom Gaumensegel gehen zwei Schleimhautfalten aus, die zum Zungengrund bzw. zur seitlichen Rachenwand führen. Sie werden Gaumenbogen genannt.