Geltungskonsum
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Geltungskonsum ist eine 1899 von Thorstein Veblen eingebrachte und auf seine "Theorie der feinen Leute" (The Theory Of The Leisure Class) zurückgehende soziologische Bezeichnung für auffälliges, auf öffentliche Wirksamkeit zielendes güter(ver)brauchendes Handeln, conspicuous consumption.
Als "demonstrativer Verbrauch" zielt solches Handeln darauf ab, öffentlich zu konsumieren (zu prunken, zu prahlen, zu protzen), um damit zu zeigen, was man sich alles leisten könne, und dadurch seinen sozialen Status zu erhöhen. Es kann daher als eine Form von Imponierverhalten angesehen werden. Geltungskonsum ist ein Verhalten, das insbesondere so genannten "Neureichen" zugeschrieben wird. Dahinter steht in der Regel ein Wertesystem, das davon ausgeht, dass das eigene Sozialprestige vor allem vom materiellen Lebensstandard abhängt. Dagegen werden in anderen gesellschaftlichen Kontexten (z.B. häufig unter Intellektuellen, in der Alternativbewegung oder in Kreisen der so genannten Boheme) andere Werte als relevant für das eigene Ansehen erachtet, z.B. Bildung, Kreativität oder der individuelle Lebensentwurf (Postmaterialismus).
[Bearbeiten] Begriffsfeld
Es gibt eine Vielzahl von weitgehend gleichbedeutenden Begriffen, die wegen ihres Umfangs hier gesondert aufgeführt werden: Geltungskonsum, Repräsentationskonsum, Prestigekonsum, demonstrativer Konsum, ostentativer Konsum, Prestigeeffekt, Vebleneffekt oder franz. consommation ostentatoire. Der "Snobeffekt" betont die Einzigartigkeit des konsumierten Gutes.
[Bearbeiten] Volkswirtschaftslehre
Der Vebleneffekt ist eine Erklärung für Nachfragekurven, bei denen die Nachfrage mit dem Preis steigt. Dieser postuliert, dass Konsumenten ein Gut gerade wegen seines hohen Preises konsumieren. Das heißt, ein bestimmtes Gut kann auf Grund seines geringen Preises nicht als exklusiv genug betrachtet werden (vgl. dazu auch Luxus). Empirisch spricht man vom Vebleneffekt, wenn ein Gut eine Einkommenselastizität größer 1 (Luxusgut) und eine positive Preiselastizität besitzt, im Gegensatz zum Giffen-Paradoxon bei dem die betroffenen Güter eine Einkommenselastizität kleiner 1 , eine negative Preiselastizität und zu einem anderen konsumierten Gut eine negative Substitutionselastizität besitzen.