Georg Beyer
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Georg Beyer (* 10. September 1665 in Leipzig; † 21. August 1714 in Wittenberg) war ein deutscher Jurist und Rechtslehrer.
[Bearbeiten] Leben
Beyer wurde als Sohn des Aktuar beim Oberhofgericht in Leipzig Georg Beyer und seiner Frau Regina (geb. Straubig) geboren. Er studierte in seiner Geburtsstadt Philosophie und Rechtswissenschaft unter Christian Thomasius, seit 1685 in Frankfurt (Oder) unter Samuel Stryk, seit 1687 wieder Leipzig und wurde 1693 Doktor der Rechte. Als Privatdozent verdiente er sich zunächst den Unterhalt, bevor er 1706 als Professor der Rechte an die Universität Wittenberg berufen wurde.
1707 nahm man ihn in der Juristenfakultät, als Assessor am Hofgericht und im Schöppenstuhl auf. 1713 erhielt die dritte Professur (Digestum vetus) an der Juristenfakultät. Er war der erste welcher das deutsche Recht getrennt vom römischen Recht behandelte und als selbstständige Disziplin in den akademischen Lehrvortrag einführte und war auch der erste, der über juristische Bibliographie seine Ausführungen gestaltete. Statt der Pandekten, legte er die Carolina zugrunde und erläuterte seinen Standpunkt aus den deutschen Rechtsaltertümern.
In seiner Schrift „De utilitate lectionum academicarum in juris Germanici capita“ Wittenberg 1707, kündigt er zuerst Vorlesungen über deutsches Recht an, die er dreimal wöchentlich hielt. Hieraus entstand seine „Delineatio juris Germanici“, welche vier Jahre nach seinem Tod von Michael Heinrich Griebner 1718 bis zum 14 Kapitel des 2. Buches herausgegeben wurde. In den folgenden Auflagen, besorgt von Christian Gottfried Hoffmann, kamen aus Beyers Unterlagen die übrigen acht Kapitel mit dem ganzen dritten Buche hinzu, 1723, 1729, 1740. So unvollkommen dieser erste Versuch ist, so war er doch ein bleibendes Verdienst für die Grundlegung der Wissenschaft des deutschen Privatrechts. Auch das römische Zivilrecht, das Lehn-, Natur- und Kriminalrecht bearbeitete Beyer in kurzen Lehrbüchern, welche mehrfach aufgelegt wurden.
Eine Sammlung seiner Dissertationen erschien 1723 in Leipzig wo er als Privatlehrer über juristische Bücherkenntnis Vorlesungen gehalten hatte. Sein Werk „Schediasma de utili ac necessaria Aucm Juridicorum notitia“ welches er aus den juristischen Besprechungen heraus 1698, 1701 und 1705 veröffentlichte, wurden weiter 1726 neu aufgelegt und später von Gottlob August Jenichen, Karl Ferdinand Hommel und von Heinrich Gottlob Franke bis 1758 fortgesetzt.
Beyer war in erster Ehe 1693 mit Regina Elisabeth Grosse und in zweiter 1710 mit Dorothea Sophia Braun, (verwitwete Krause) verheiratet. Aus der ersten Ehe entstanden 4 Söhne und 3 Töchter und aus der zweiten Ehe 1 Tochter.
[Bearbeiten] Werke
- „Schediasma de utili ac necessaria Aucm Juridicorum notitia“, Leipzig 1698-1705 (fort-. v. G. A. Jenichen, K. F. Hommel u. H. G. nd<e bis 1758).
- „De utilitate lectionum academicarum in juris Germanici capita“ Wittenberg 1707
[Bearbeiten] Literatur
- Georg Beyer. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 2, S. 597.
- Neue Deutsche Biographie, Band 2 Seite 205
- Walter Friedensburg: Geschichte der Universität Wittenberg, 1917
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Beyer, Georg |
| KURZBESCHREIBUNG | Jurist und Rechtslehrer |
| GEBURTSDATUM | 10. September 1665 |
| GEBURTSORT | Leipzig, |
| STERBEDATUM | 21. August 1714 |
| STERBEORT | Wittenberg |
