Georg Friedrich Brander
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Georg Friedrich Brander (* 28. November 1713 in Regensburg; † 1. April 1783 in Augsburg) war ein europaweit bekannter Präzisionsmechaniker im 18. Jahrhundert. Zu seinen Lebensdaten besteht leider eine Unsicherheit, weil Brander im Alter von 74 Jahren gestorben sein soll.
Als Sohn eines Materialwarenhändlers interessierte sich Brander früh für Mechanik. Er studierte in Nürnberg und Altdorf bei Nürnberg Mathematik und Physik. Er war ein Schüler von Johann Gabriel Doppelmayr. 1734 kam Brander in die Stadt am Lech und schuf sich hier eine handwerkliche Existenz. Sein Produktionsprogramm umfasste im Zeitablauf die Herstellung mathematischer und optischer Geräte sowie physikalischer, geodätischer und mathematischer Werkzeuge. Die Instrumentenmacherkunst führte er in der Stadt zu neuer Blüte.
1737 fertigte Brander das erste Spiegelteleskop in Deutschland an. Seine Erzeugnisse waren von so hervorragender Qualität, dass sie sich mit in England angefertigten messen konnten. Er erntete Ruhm durch das Beliefern europäischer Höfe und Akademien mit wissenschaftlichen Präzisionsgeräten, die kunstvoll und gefällig angefertigt waren.
Ein ab 1775 gebautes Fernrohr, das mit einer Sternkarte gekoppelt war, nannte er „Sternfinder“. Damit konnten auch gebildete Laien Himmelskörper aufspüren. Zu meteorologischen Beobachtungen stellte der Instrumentenbauer Barometer und Thermometer her. Auch eine Camera obscura ist erwähnenswert. Brander verfasste ferner Schriften über die Mechanik und versuchte sich auch als Mathematiker.
Der Augsburger wirkte an der Gründung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Jahr 1759 mit. Sein Handwerksbetrieb produzierte im Laufe der Jahre etwa 150 Instrumente für das physikalische und mathematische Kabinett dieser Einrichtung.
Zu seinen Kunden zählte ferner unter anderem der Mathematiker Johann Heinrich Lambert und Alessandro Volta, der den Meister ausdrücklich mit „famoso“[1] lobte.
Die alte Reichsstadt Augsburg erinnert mit der „Branderstraße“ an einen ihrer historisch bedeutsamsten Handwerker.
[Bearbeiten] Literatur
- Alto Brachner: Georg Friedrich Brander, 1713-1783. Wissenschaftliche Instrumente aus seiner Werkstatt; München: Deutsches Museum, 1983.
- Franz Johann Müller: Georg Friedrich Brander; Würzburg, 1910.
- Inge Keil: Johann Wiesel (1583-1662) und 200 Jahre optisches Handwerk in Augsburg; Berlin 2000.
[Bearbeiten] Weblinks
- Zur Person
- Zu Instrumenten
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Oliver Hochadel: A Shock to the Public: Itinerant Lecturers and Instrument Makers as Practitioners of Electricity in the German Enlightenment (1740-1800), Universität Pavia
Personendaten | |
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NAME | Brander, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Präzisionsmechaniker und Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 28. November 1713 |
GEBURTSORT | Regensburg |
STERBEDATUM | 1. April 1783 |
STERBEORT | Augsburg |