George Whitefield
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George Whitefield (* 16. Dezember 1714 in Gloucester (England); † 30. September 1770 in Newburyport (Massachusetts) USA) war ein englischer Geistlicher und einer der berühmtesten Prediger des 18. Jahrhunderts. Er war der Mitbegründer des Methodismus, einer aus der anglikanischen Kirche erwachsenen religiösen Erweckungsbewegung.
[Bearbeiten] Leben
Whitefield (ausgesprochen: 'Wittfield') als Sohn eines Gastwirts-Ehepaars in Gloucester, England, geboren. Da sein Vater schon zwei Jahre nach seiner Geburt starb, wuchs George ohne väterliches Vorbild in der Gastwirtschaft seiner verwitweten Mutter auf. Er besuchte die Lateinschule und ging mit 18 nach Oxford, wo er sich zum Priester ausbilden ließ. Dort lernte er die Brüder John und Charles Wesley kennen. Gemeinsam gründeten sie die methodistische Bewegung. Im Juni 1736 wurde Whitefield zum Diakon ordiniert. Wenig später begann er als rastloser Prediger, der für seine lautstarke Stimme und seine schauspielerischen Einlagen auf der Kanzel berühmt wurde, zu wirken. Der Schauspieler David Garrick äußerte einmal, er gäbe 100 Guineen dafür, so "Oh" sagen zu können wie Whitefield.
Während die anglikanische Kirche mit ihrem Ritual in einer Phase der Erstarrung verharrte, predigte Whitefield unter freiem Himmel zum einfachen Volk und vermochte, die Massen in Großbritannien und Amerika tief zu erschüttern. Als enthusiastischer und überaus begabter Prediger schilderte er den Verfall der menschlichen Natur, den Zorn Gottes und die Höllenqualen, die den unbekehrten Sünder ereilten. Die einzige Rettung davor sei die Bekehrung durch eine Wiedergeburt in Jesus Christus, bei der der Heilige Geist Kontakt mit der Seele des Menschen aufnähme. Die Kraft des Blutes Christi allein sei in der Lage, jeden wahrhaft gläubigen Sünder von allen Schandtaten, die er begangen hat, reinzuwaschen, sei man nun Trunkenbold, Ehebrecher oder gar Mörder gewesen.
Theologisch war Whitefield, im Gegensatz zu John Wesley, ein strenger Calvinist. Wegen Differenzen bezüglich der Prädestinationslehre trennte sich Whitefield von den Wesleyanern und gründete einen eigenen Zweig des calvinistischen Methodismus. Er knüpfte Kontakte zum Kreis um Selina Countess of Huntingdon (1707-1791), die sich ab 1748, nach dem Tod ihres Mannes, intensivierten. Dies änderte jedoch nichts an der gegenseitigen Hochachtung zwischen Wesley und Whitefield. Neben seinen Predigten war Whitefield auch im sozialen Bereich sehr aktiv. So kümmerte er sich um Arme und Hilfsbedürftige und besuchte auch Häftlinge im Gefängnis. Erhebliche Geldbeträge sammelte er für sein Waisenhaus in Georgia. Whitefield starb am 30. September 1770 in Newburyport (Massachusetts), USA.
[Bearbeiten] Literatur
- William Reginald Ward: Art. Whitefield, George. In: Theologische Realenzyklopädie 35 (2003), S. 727-730 (mit weiterer Lit.)
- Harry S. Stout: The Divine Dramatist. George Whitefield and the Rise of Modern Evangelicalism. Library of Religious Biography. Eerdmans, Grand Rapids Repr. 2001 ISBN 0-8028-0154-4
- Frank Lambert: "Pedlar in divinity": George Whitefield and the Transatlantic Revivals, 1737 - 1770. Univ. Press, Princeton 1994 ISBN 0-691-03296-3
- Benedikt Peters: "George Whitefield, der Erwecker Englands und Amerikas"; CLV, 1997 ISBN 3-89397-374-5
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über George Whitefield im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag (mit Literaturangaben) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
- Texte in der Christian Classical Ethereal Library (englisch) (CCEL)
- Projekt: Predigten in deutscher Übersetzung
- THE ESSENTIAL GEORGE WHITEFIELD (engl.)
- The George Whitefield Homepage (engl.)
Personendaten | |
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NAME | Whitefield, George |
KURZBESCHREIBUNG | englischer Geistlicher und einer der berühmtesten Prediger des 18. Jahrhunderts |
GEBURTSDATUM | 16. Dezember 1714 |
GEBURTSORT | Gloucester (England) |
STERBEDATUM | 30. September 1770 |
STERBEORT | Newburyport (Massachusetts) USA |