Geräuschemacher
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Der Geräuschemacher (engl. Foley artist benannt nach Jack Foley oder Footstep-Artist, auch Walker, franz. Bruitage) betreibt die Kunst des Nachvertonens von Geräuschen in Film und Fernsehen bei Szenen, deren O-Ton aus unterschiedlichen Gründen nicht verwendet werden kann, sei es in technischer (verzerrt, verrauscht) oder künstlerischer Hinsicht (falscher Ausdruck, zu lauter und unruhiger Hintergrund für die Intention einer Szene). Des Weiteren werden Geräusche des Originaltons vom Geräuschemacher verstärkt, um deren Wichtigkeit für die Filmhandlung hervorzuheben. Mit Geräuschen wird der Blick auf das Wesentliche im Film gelenkt, Stichwort selektives Hören.
Nicht zuletzt bildet der Geräuschemacher alle Geräusche eines Filmes nach für das M&E (Music and Effects), auf dem alle Töne außer den Dialogen enthalten sind. Dieses „Band“ (früher 35 mm perforiertes Magnetband, mittlerweile Festplatten und digitale Kassetten) wird für die Synchronisation in anderen Sprachen gebraucht.
Hauptaufgabe des Geräuschemachers sind die Aufnahmen von Schritten. An seinen Schritten erkennt man den guten Geräuschemacher. Weitere Aufgaben sind Bewegungsgeräusche und „Handlungsgeräusche“, zum Beispiel Tee einschenken, Geschirr spülen, Computertasten drücken etc. Diese „Handlungsgeräusche“ sind im Originalton in der Regel gar nicht enthalten, um den Dialog nicht zu stören.
Die Technik gehört dabei zum Bereich der „Post Production“, also des Editierens der Filmtonspur nach dem Rohschnitt. Weitere Bereiche der Postproduktion sind der
- O-Tonschnitt, wo der Originalton auf seine technische wie künstlerische Verwertbarkeit geprüft und gegebenenfalls synchronisiert wird, die
- Atmovertonung, wo Umweltgeräusche wie Donner, Regen, Sturm aber auch dramaturgische Atmosphären wie „Stille“, „Bedrückung“, „Ausgelassenheit“ ausgedrückt werden und die
- Effektvertonung. Sie beinhaltet zum Beispiel Autofahrten (Verfolgungsjagd), Aliens, aber auch technische Geräusche wie Telefone, Wecker, Eisenbahnfahrten.
Insgesamt besteht die Kunst einer Filmvertonung darin zu entscheiden, welcher Ton an welcher Stelle wichtig ist, wo ein Weglassen mehr bewirkt als eine realistische Abbildung der Welt, wie mit dem vorhandenen Originalton umgegangen werden muss, um den maximalen Effekt zu erzielen, die bestmögliche Unterstützung der Filmhandlung.
Der Geräuschemacher arbeitet eng mit einem Tonmeister zusammen, der für die räumliche Einbettung des events sorgt. (Schritte im Raum werden zusätzlich mit einem im Raum stehenden Mikro aufgenommen. Außenschritte werden direkt aufgenommen, ohne Raumanteil.) Ein weiteres Betätigungsfeld ist das Hörspiel. Hier kommt es nicht auf die Synchronität an, sondern auf die Detailgenauigkeit eines events. Das Auge fehlt, das Geräusch steht für sich allein.
