Gerlach Fiedler
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gerlach Fiedler (* 27. Juni 1925 in Mannheim) ist ein deutscher Schauspieler, Regisseur, Schriftsteller und Synchronsprecher.
[Bearbeiten] Leben
Gerlach Fiedler wurde als Sohn eines Ministerialdirigenten und Enkel des preußischen Generalfeldmarschalls Karl Friedrich von dem Knesebeck in Mannheim geboren und wuchs in Berlin auf. Nach dem Abitur 1942 studierte Psychologie, Literaturwissenschaften und Musikwissenschaften an den Universitäten von Berlin und Hamburg.
1947 erhielt er seine erste Anstellung als Sprecher und Regisseur beim NWDR, dem späteren NDR, wo er über Jahrzehnte hinweg zu den festen Größen des Radios gehören sollte. Fiedler führte Regie bei langlebigen Programmen wie Abend für junge Hörer (ab Mai 1954) und Opa – Die Oldie-Parade (mit Uwe Bahn).
Außerdem lieh Fiedler seine tiefe, angeraute Stimme zahlreichen Hörspielen. Er sprach u.a. mehrere Rollen bei den drei ??? sowie den Obelix für die Asterix-Hörspiele des Labels Decca (neben Joachim Wolff in der Titelrolle). Außerdem synchronisierte er u.a. Frankie Howerd (Ladykillers, Al Lettieri (Der Pate; zweite Synchronfassung) und war die erste deutsche Stimme des Krümelmonsters in der Sesamstraße, ehe ihn Alexander Welbat ablöste. Darüber hinaus gestaltete der mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnete Fiedler zahlreiche Rezitationsabende.
Daneben arbeitete Fiedler in der Nachkriegszeit als Theaterschauspieler an verschiedenen Bühnen in Berlin, Hamburg und Zürich, ehe er seinen schauspielerischen Schwerpunkt auf die Regiearbeit legte. Er arbeitete als Spielleiter, Oberspielleiter und stellvertretender Intendant und inszenierte über 100 Theaterstücke an Bühnen in Hamburg, Bremen, Bochum, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, Berlin, Bremerhaven, Bamberg, Lüneburg und Neuss. Seit 1980 arbeitete er als freischaffend als Gastregisseur.
Obwohl er bereits 1949 neben Theo Lingen und Hans Moser in Um Nasenlänge sein Spielfilmdebüt gab, blieb er in Film und Fernsehen ein seltener Gast. Er spielte u.a. unter der Regie von Erik Ode in Heldentum nach Ladenschluss, in Egon Monks Drama Schlachtvieh, neben Götz George in Wolfgang Staudtes Kriegsdrama Herrenpartie, neben Inge Meysel in Eines schönen Tages und ihrer Familienserie Gertrud Stranitzki, in der Vorabendserie Kara Ben Nemsi Effendi nach Karl May, dem Mehrteiler Hopers letzte Jagd um den englischen Postraub (eine Art Fortsetzung von Die Gentlemen bitten zur Kasse und absolvierte Gastauftritte in den Fernsehserien Gestatten, mein Name ist Cox!, St. Pauli Nachrichten und Der Landarzt.
Auch als Sportler konnte Fiedler zahlreiche Erfolge verbuchen, so wurde er Deutscher Meister im Tennis, Boxen und trainierte die Volleyballmannschaft des Hamburger SV in der Ersten Bundesliga, mit der er 1976/77 den Meistertitel gewinnen konnte.
[Bearbeiten] Filmografie (Auswahl)
- 1949 Um Nasenlänge
- 1955 Heldentum nach Ladenschluss
- 1962 Schlachtvieh
- 1964 Eines schönen Tages
- 1972 Hoopers letzte Jagd
- 1973 Kara Ben Nemse Effendi
- 1984 Jagger und Spaghetti
- 1990 Der Landarzt: Ein Fremder im Haus
[Bearbeiten] Weblinks
- Gerlach Fiedler in der Internet Movie Database
- Literatur von und über Gerlach Fiedler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gerlach Fiedler in der Deutschen Synchronkartei
Personendaten | |
---|---|
NAME | Fiedler, Gerlach |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler, Regisseur, Schriftsteller, Synchronsprecher |
GEBURTSDATUM | 27. Juni 1925 |
GEBURTSORT | Mannheim |
Kategorien: Schauspieler | Regisseur | Autor | Synchronsprecher | Deutscher | Mann | Geboren 1925