Gestose
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Gestose nennt man eine Erkrankung der Schwangeren, die ursächlich durch die Schwangerschaft bedingt ist. Hauptvertreter sind übermäßiges Schwangerschaftserbrechen (Hyperemesis gravidarum) und schwangerschaftsinduzierter Bluthochdruck (Schwangerschaftshypertonie). Nach dem Zeitpunkt ihres Auftretens wird die Gestose unterteilt in Früh- (Erstes Trimenon) und Spätgestose (Drittes Trimenon).
Von den Gestosen abzugrenzen sind die Dekompensation bereits vorgeschädigter Organe infolge der schwangerschaftsbedingten Mehrbelastung und das zeitlich zufällige Zusammentreffen von Schwangerschaft und Erkrankung.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Hyperemesis gravidarum
Hyperemesis gravidarum ist ein übermäßiges Schwangerschaftserbrechen im ersten Trimenon mit erhöhter Gefährdung von Mutter und Kind. Häufige Frühgestose. Abzugrenzen von der (leichten) morgendlichen Übelkeit mit Erbrechen (Emesis gravidarum), die geradezu typisch für die Frühschwangerschaft ist (betrifft ca. 30 % aller Schwangeren) und spätestens in der 16. Schwangerschaftswoche (SSW) von selbst aufhört.
[Bearbeiten] Krankheitsentstehung
Die genaue Entstehung der Hyperemesis gravidarum ist noch unklar. Sicher spielen hormonelle Faktoren eine Rolle, da es zum Beispiel bei Mehrlingsschwangerschaften oder einer Blasenmole mit ihrem erhöhten HCG-Spiegel häufiger zu einer Hyperemesis kommt. Auf der anderen Seite wird das Erbrechen durch psychische Belastungen verstärkt, zum Beispiel bei ungewollter Schwangerschaft, Problemen mit dem Partner, erwartete Probleme mit dem Beruf durch das Kind oder finanzielle Sorgen.
[Bearbeiten] Symptome, Befund und Diagnostik
Bei der Hyperemesis kann es ab der sechsten SSW zu unstillbarem Erbrechen unabhängig von der Nahrungsaufnahme kommen. Die Frau nimmt an Gewicht ab. Der Flüssigkeitsmangel führt zu deutlichen Kreislaufsymptomen (Tachykardie, Hypotonie) und eventuell auch zu Durstfieber. In Extremfällen treten Leberschäden mit Ikterus auf oder die Schwangere wird als Zeichen einer ZNS-Beteiligung benommen und verwirrt. Die Diagnose ergibt sich aus der Anamnese, Blutuntersuchungen (Kalium, Ketonkörper, Nieren- und Leberwerte) können erforderlich sein, um das Ausmaß der Gefährdung für Kind und Mutter abzuschätzen und beispielsweise eine Hepatitis als Ursache auszuschließen. Eine sonographische Untersuchung ermöglicht die Abgrenzung von der Blasenmole.
[Bearbeiten] Behandlungstrategie
Vorrangig ist der Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts (s. auch Elektrolytstörung) durch Infusionen. Anfangs ist meist eine vollständig parenterale Ernährung angezeigt. Eine medikamentöse Behandlung der Übelkeit, evtl. unterstützt durch eine Sedierung, erfolgt nur, wenn unbedingt nötig. Dann müssen für Schwangere geeignete Arzneimittel ausgewählt werden, z.B. Dimenhydrinat (etwa in Vomex A). Bei psychischen Störungen kann eine Psychotherapie angezeigt sein.
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