Gesundheitsberichterstattung
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Gesundheitsberichterstattung (kurz: GBE) dient der Information von Politik, Forschung, Akteuren des Gesundheitssystems und der interessierten Öffentlichkeit.
Sie umfasst Maßnahmen zur Darstellung und Interpretation gesundheitlich relevanter Aspekte mit häufig regionalem oder Bevölkerungsbezug.
Zentrale Aspekte der Gesundheitsberichterstattung sind zum Beispiel:
- Bevölkerung
- Sozialstruktur
- gesundheitliche Risikofaktoren und Risikoverhalten
- Krankheiten und Gesundheitsstörungen
- Inanspruchnahme des Gesundheitssystems
- Gesundheitskosten
- Prävention und Gesundheitsförderung
Die Gesundheitsberichterstattung speist sich im Wesentlichen aus drei unterschiedlichen Datenquellen:
- amtliche Statistik
- Statistiken der Akteure des Gesundheitssystems (Krankenkassen, Kassenärztliche Vereinigungen, Ärztekammern etc.)
- Surveys (Befragungen oder andere Erhebungen)
Wegen starker Interdependenzen der Gesundheit und gesundheitlicher Verhaltensweisen mit der sozialen Lage werden auch sozialstrukturelle Daten in die Gesundheitsberichterstattung aufgenommen, soweit sie einen Beitrag zur Erklärung gesundheitlicher Phänomene leisten können. Unter dem Paradigma einer umfassenden Definition von Gesundheit ist eine strikte Trennung von Sozial- und Gesundheitsberichterstattung nicht sinnvoll.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Gesundheitsberichterstattung in Deutschland
[Bearbeiten] Ebenen, Entwicklung des Berichtswesens
Gesundheitsberichterstattung wird in Deutschland auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene und von verschiedenen weiteren Einrichtungen durchgeführt.
Auf Bundesebene werden umfangreiche Daten durch das Statistische Bundesamt im Informationssystem der Gesundheitsberichterstattung des Bundes bereitgestellt. Vielfältige Daten und Berichte sind auch über das Robert-Koch-Institut verfügbar.
Ein "Erster Frauen-Gesundheitsbericht der Bundesregierung" erschien 2001. Das 700-seitige Buch geht auch auf die Lebenswelt von Frauen ein, untersucht Gesundheitsrisiken und der sozialen Lage in Ost und West, frauentypische Berufsgruppen, die Auswirkung von häuslicher Gewalt. Er nennt Möglichkeiten der Gesundheitsförderung.
Kiggs, die Kinder- und Jugendgesundheitsstudie des Robert-Koch-Instituts (RKI) wird erstmalig in Deutschland durchgeführt und im September 2006 vorgestellt. An der Studie nahmen rund 17.600 Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 17 Jahren teil, Damit sollen endlich bundesweit vergleichbaren Aussagen zum Gesundheitszustand möglich werden. Denn fast alle Familien waren damit einverstanden, dass sie in den nächsten Jahren wieder befragt werden. Eines der ersten Ergebnisse: Bei 22 Prozent der untersuchten Kinder und Jugendlichen gibt es psychische Auffälligkeiten.
[Bearbeiten] Indikatorensatz der Länder
Auf Landesebene existiert ein "Katalog der Gesundheitsberichterstattung der Länder" der in der aktuellen Fassung im Jahr 2003 durch die Gesundheitsministerkonferenz der Länder (GMK) verabschiedet wurde. Federführend an der aktuellen Fassung des Indikatorensatzes der Länder war das Landesinstitut für den öffentlichen Gesundheitsdienst in Nordrhein-Westfalen. In diesem Katalog sind etwa 300 Indikatoren zu verschiedenen gesundheitsrelevanten Themen erfasst, die eine vergleichbare Datenbasis auf Bundesländerebene ermöglichen sollen. Da nicht alle Daten gleichermaßen in den Bundesländern verfügbar sind, wurde innerhalb des Indikatorensatzes eine Auswahl an sog. Kernindikatoren getroffen, die in allen Bundesländern einheitlich zur Verfügung stehen sollen. Daten sind über die Internetseiten der zuständigen Ministerien, Landeseinrichtungen oder Statistischen Landesämter verfügbar.
Die Indikatoren werden nach Themenfeldern geordnet. Themenfeld sind dabei
- Demografische Angaben
- Bevölkerung und bevölkerungsspezifische Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens
- Gesundheitszustand der Bevölkerung (Mortalität und Morbidität, Krankheitsgruppen)
- Gesundheitrelevante Verhaltensweisen
- Gesundheitsrisiken aus der natürlichen und technischen Umwelt
- Einrichtungen des Gesundheitswesens
- Inanspruchnahme von Leistungen des Gesundheitswesens
- Berufe und Beschäftigtenzahlen im Gesundheitswesen
- Ausbildung im Gesundheitswesen
- Ausgaben und Finanzierung
- Kosten in ausgewählten Bereichen
[Bearbeiten] Kommunale Ebene
Auf kommunaler Ebene liegen sehr verschiedene Gesundheitsberichte vor, die sich auch mit speziellen lokalen Gesundheitsproblemen beschäftigen. Häufig sind Gesundheitsämter an der Erstellung (federführend) beteiligt.
[Bearbeiten] Berichte der Akteure zu Einzelaspekten
Die Krankenkasse DAK untersucht anhand ihrer Unterlagen in den jährlichen DAK-Gesundheitsreportsden Krankenstand in ihrer Versichertengemeinschaft. Der Krankenstand dient dabei als ein wichtiger Indikator für die Betroffenen, die wirtschaftliche Belastung von an den Beiträgen beteiligten Unternehmen, Krankenkassen und natürlich der Volkswirtschaft insgesamt. Zudem werden Krankheitsursachen in einzelnen Berufen hinterfragt.
[Bearbeiten] Gesundheitsberichterstattung in Österreich
(...noch zu bearbeiten)
[Bearbeiten] Gesundheitsberichterstattung in der Schweiz
(...noch zu bearbeiten)
[Bearbeiten] Siehe auch
- Altenberichte (Nr. 1-5) der Bundesregierung (insbesondere zur Gesundheit im Alter)
- Risikofaktoren für verschiedene Gesundheitsstörungen/Krankheiten
[Bearbeiten] Literatur
- Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Bericht zur gesundheitlichen Situation von Frauen in Deutschland. Eine Bestandsaufnahme unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Entwicklung in West- und Ostdeutschland. 3. Auflage. W. Kohlhammer, Stuttgart 2002 (Schriftenreihe Band 209)
- Robert-Koch-Institut: Gesundheit in Deutschland. 2006, ISBN 3-89606-173-9 (Gesundheitsbericht)
- Gesundheit in Deutschland - Kernaussagen des Gesundheitsberichts
- Daten zum Bericht "Gesundheit in Deutschland" (PDF, 674 kB)
- R. Reintjes, S. Klein (Hrsg.): Gesundheitsberichterstattung und Surveillance: Messen, Entscheiden, Handeln. Hans Huber, Bern 2007, ISBN 3-456-84441-7
[Bearbeiten] Weblinks
- Erster Frauen-Gesundheitsbericht der Bundesregierung - Ergebnisse in Kürze, 2001
- 2. Gesundheitsbericht für Deutschland erschienen Pressemitteilung des Bundesministerium für Gesundheit vom 18. September 2006 (220 Seiten sollen einen allgemeinverständlichen Überblick über die gesundheitliche Situation der Bevölkerung und das Gesundheitswesen in Deutschland bieten)
- Eine Zusammenfassung und der Bericht selbst (6 MB) sind unter www.rki.de - weiter unter GBE, abrufbar. (Der Bericht kann auch kostenlos schriftlich angefordert werden)
- Kiggs, die Kinder- und Jugendgesundheitsstudie - Homepage
- Über die Studie: * Arme, kranke Kinder in Der Spiegel online vom 25.September 2006
Landesweite Statistikämter
- Deutschland-Informationen des Statistischen Bundesamts zum Gesundheitswesen
- Gesundheit in Österreich im Überblick
- Schweiz: Bundesamt für Statistik zu Themen der Gesundheit
Weitere Akteure:
- Die jährlichen DAK-Gesundheitsreports (PDF-Download im Bereich Firmenservice)
- www.gesundheitswirtschaft.info News, Studien und Trends zum Zukunftsmarkt Gesundheit (Online-Portal)