Giebelkreuz
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Mit der Bezeichnung Giebelkreuz werden kreuzartige Schutzsymbole bezeichnet, die an Giebeln von Gebäuden angebracht werden. Einerseits werden darunter christliche Kreuze verstanden, die auf Kirchen aber auch nichtkirchlichen Gebäuden angebracht sind.
Andererseits meint man damit vor allem die gekreuzten Pferdeköpfe, die früher oft auf Dachgiebeln von Holzhäusern und Wirtschaftsgebäuden zu sehen waren. Diese entweder nach innen oder nach außen gerichteten Pferdeköpfe waren in Europa weit verbreitet. Man kennt sie vor allem aus Norddeutschland, Skandinavien und dem Baltikum. Aber auch in den Alpenländern und am Balkan waren sie bekannt. Die im Volksmund auch „Rossgoschen“ genannten Pferdeköpfe wurden üblicherweise aus den seitlich des Giebels befindlichen Giebelbrettern ausgeschnitten.
Die Raiffeisengenossenschaften, insbesondere die Raiffeisenbanken in Deutschland, Österreich und Südtirol verwenden ein stilisiertes Giebelkreuz aus gekreuzten Pferdeköpfen als ihr Markensymbol. In Deutschland gibt es seit 2002 ein gemeinsames Logo von Volksbanken und Raiffeisenbanken, das aus einem halben Volksbanklogo und einem halben Giebelkreuz zusammengesetzt ist.
Nach einer Eintragung auf der Internetseite der Raiffeisenzentralbank Österreich wurde dieses Schutzzeichen deshalb eingeführt, weil es Schutz und Sicherheit für die Mitglieder symbolisiert. Das Giebelkreuz war in Deutschland seit 1935 als einheitliches Markenzeichen von Raiffeisen gebräuchlich. Laut einem Bericht der Oberösterreichischen Raiffeisenlandesbank haben es die österreichischen Raiffeisengenossenschaften von 1942 bis 1944 eingeführt.