Glossotherium
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Glossotherium | |||||
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Zeitraum | |||||
Spätes Pliozän bis spätes Pleistozän | |||||
bis vor etwa 10.000 Jahren | |||||
Fossilfundorte | |||||
Systematik | |||||
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Wissenschaftlicher Name | |||||
Glossotherium | |||||
Owen, 1840 |
Glossotherium (= Paramylodon) war eine Gattung bodenlebender Riesenfaultiere Nord- und Südamerikas, die vom Ende des Pliozäns bis ins späteste Pleistozän lebte.
[Bearbeiten] Aussehen
Glossotherium sah ähnlich aus wie sein Zeitgenosse Mylodon und besaß wie dieses knöcherne Einlagerungen in die Haut, die wohl zum Schutz vor Raubtieren dienten. Seine Gesamtlänge betrug etwa 2,75 m. Die nordameikanische Form, das Harlan-Riesenfaultier Glossotherium harlani war besonders kräftig gebaut und hatte lange, rauhe Haare.
[Bearbeiten] Lebensweise und Verbreitung
Glossotherium war vom späten Pliozän bis zum Ende des Pleistozän in Nordamerika verbreitet. Hier kam es von Kalifornien im Westen bis Florida im Osten vor und erreichte im Norden sogar Idaho. Allein in den Teergruben von Rancho La Brea wurden 75 Individuen geborgen. Aus Mexiko ist die Gattung ebenfalls nachgewiesen. In Südamerika ist es nur aus dem Pleistozän bekannt, war aber dort weit verbreitet. Funde von insgesamt vier verschiedenen Arten stammen aus den Hochtälern der Anden in Ecuador, sowie aus Brasilien, Chile, Kolumbien, Paraguay, Uruguay, Peru und Venezuela. In Südamerika ist die Gattung zum letzten mal vor etwa 11.000 Jahren aus Brasilien nachgewiesen. In Nordamerika starb sie vor etwa 10.000 Jahren aus. Glossotherium bewohnte offene Landschaften und war genau wie Mylodon ein Grasfresser. Sein Aussterben könnte auf menschliche Bejagung zurückzuführen sein, da diese kurz vor seinem Verschwinden zum ersten mal in Amerika erschienen.
[Bearbeiten] Literatur
- P. S. Martin: Quaternary Extinctions. The University of Arizona Press, 1984. ISBN 0-8165-1100-4
- A. H. Müller: Lehrbuch der Paläozoologie, Band III Vertebraten, Teil 3 Mammalia, 2. Auflage. Gustav Fischer Verlag, 1989. ISBN 3-334-00223-3