Goliath (Hersteller)
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Goliath war ein zum Borgward-Konzern gehörender Automobilhersteller.
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[Bearbeiten] Beginn
Zusammen mit seinem Partner, dem Kaufmann Wilhelm Tecklenburg, gründete Carl F. W. Borgward 1928 die Fa. Goliath-Werke Borgward & Co. Als erste Modelle wurden die dreirädrigen Entwicklungen der Firma Bremer Kühlerfabrik Borgward & Co. gebaut: Goliath Blitzkarren (2,2 PS) und ab 1931 entstand dann der erste Personenwagen, genannt Goliath Pionier, ebenfalls mit drei Rädern und einem 1-Zylinder-Zweitakt-Motor. Die Karosserie war aus mit Kunstleder überzogenem Holz gefertigt und ruhte auf einem stabilen Rahmen aus U-Profilen. Bis 1934 konnten ca. 4.000 dieser Kleinstwagen in verschiedenen Karosserievarianten verkauft werden. Der Pionier gilt als Vorläufer der heckgetriebenen Hansa-Modelle 400 und 500.
[Bearbeiten] Nach dem 2. Weltkrieg
1949 brachte Goliath den Dreirad-Transporter GD 750 auf den Markt, der vor allem bei kleinen Gewerbetreibenden Anklang fand und schnell zu einem Verkaufserfolg wurde. Mit einem stromlinienförmigen Dreirad-Rennwagen holte Goliath 1951 38 Weltrekorde. Ab 1958 wurden die Goliath-PKW-Modelle unter dem Namen Hansa 1100 verkauft - man wollte von dem Zweitakt- und Dreiradimage wegkommen.
Im Produktionsprogramm befanden sich nach dem 2. Weltkrieg:
[Bearbeiten] Personenkraftwagen
- Goliath GP 700 V/E (1950–1957) Zweizylinder-Zweitakt, 688 cm³, 24 bis 29 PS, GP 700 E ab 1952 mit Einspritzung
- GP 700 Sport (1951–1953) nur in wenigen Exemplaren gebautes Sportcoupé zur Propagierung der neuen Benzineinspritzung
- Goliath GP 900 V/E (1955–1957) Zweizylinder-Zweitakt, 886 cm³, 38 PS (Vergaser) bzw. 40 PS (Einspritzung)
- Goliath GP 1100 (1957–1958) völlig neuer Vierzylinder-Viertakt-Boxermotor, 40 oder 55 PS, 1958-1961 als Hansa 1100 weitergebaut
[Bearbeiten] Kleintransporter
- Goliath GD 750 (1949–1955) [Dreirad] Zweizylinder-Zweitakt, 396 cm³, 14 PS
- Goliath Goli (1955–1961) [Dreirad] modernisierter Dreiradlieferwagen, Zweizylinder-Zweitakt, 493 cm³, 16 PS, 70 km/h, wurde bis zur Borgward-Pleite produziert
- Goliath GV 800 (1951–1953) erster Vierrad-Lieferwagen, Zweizylinder-Zweitakt, 465 cm³ und 16 PS bzw. 586 cm³ und 21 PS, Antrieb auf die Hinterräder
- Goliath Express (1953–1961) völlig neuer und viel modernerer Vierrad-Lieferwagen, basiert auf den PKW-Modellen, Frontantrieb, Motoren aus dem PKW-Programm (1953-1955: 688 cm³, 29 PS; 1955-1957: 886 cm³, 40 PS; 1957-1961: 1093 cm³, 40 PS)
Man kann die Autos aus dem Hause Borgward durchaus als innovativ bezeichnen: Wer baute schon 1950 PKW im oberen mittleren Preissegment mit vorne angeschlagenen Türen, Blinkeranlage statt Winker, Innenkotflügeln und geteilter Rücksitzbank (im Kombi)? Auch gab es die Zweitaktmotoren in einer Direkteinspritzerversion; zusammen mit Gutbrod (die nur einen Monat vor Goliath damit auf den Markt kamen) war man durchaus Vorreiter in dieser erst heute wieder eingeführten Technik. Durch die Spülverluste des Zweitaktmotors verbrauchte dieser relativ viel, sobald die Hubräume größer wurden – durch die Direkteinspritzung (dadurch notwendige Getrenntschmierung mit Frischöl) konnte man ca. ein Drittel an Verbrauch sparen. Willkommener Nebeneffekt war neben „schönerem“ Leerlaufgeräusch auch eine Schubabschaltung. Da die Technik relativ komplex und damals noch völlig neu war, waren die Goliath-Werkstätten und die Boschdienste bei Problemen ziemlich überfordert, so dass so mancher Einspritzer zu einem Vergaser umgebaut wurde.
[Bearbeiten] Bildergalerie
[Bearbeiten] Literatur
- Borgward - Goliath - Lloyd, Personenwagen 1931-1970, Typenkompass, Motorbuch Verlag 1999, ISBN 3-613-01946-9
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Goliath-Wagen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |