Grübeln
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Grübeln ist eine Form des Nachdenkens, bei dem die Gedanken oft um mehrere relativ schnell wechselnde Themen oder auch um ein spezielles Problem kreisen, ohne dabei zwingend zu einer Lösung zu gelangen.
Beim Grübeln geht es oft um ein vages Thema, meist über einen Konflikt oder ein Problem, für das keine Lösung vorhanden ist, bei dem aber eine einfache und anscheinlich zu nahe liegende Lösung angezweifelt wird, oder bei dem eine Entscheidung zwischen einer Vielzahl von Lösungen schwierig ist. Krampfhaftes Suchen nach einer Lösung verhindert dabei auch oft die Lösung selbst. Anhaltendes sorgenvolles und unstrukturiertes Grübeln kann sogar krank machen.
Ein Beispiel für Grübeln ist das Verhalten von Buridans Esel, der verhungert, weil er sich nicht zwischen zwei Heuhaufen entscheiden kann. Grübeln kann demnach intuitive Lösungen verhindern, aber auch fördern. Letzteres beinhaltet jedoch eine kognitive Strategie, die in der Psychologie als defensiver Pessimismus bezeichnet wird.
Zum meditativen Grübeln wird ein gewisses Maß an geistiger Ruhe (Störungsfreiheit) benötigt, während ablenkende körperliche Arbeit gerade bei sorgenvollem Grübeln sogar empfohlen wird. Einerseits kann das Grübeln psychisch schädlich sein und Lösungen verhindern, andererseits beugt es zu schnellen und unüberlegten Lösungen vor. Im Gegensatz zum Nachdenken ist das Grübeln weniger zielgerichtet und beim Grübeln kann das Thema variiert oder gewechselt werden, ohne dass der Übergang sogleich erfasst wird.
Herkömmlich definiert es sich auch als das nur sorgenvolle Grübeln in der Vergangenheit, das nicht nur Esel unterlassen sollten: es ist dann immer nur schlechtes Heu, das vielleicht aus Verzweiflung auf süchtiges Essen, Alkohol etc. hinausläuft. Das (sorgenvolle) Grübeln passiert so „normal“ wie Sand in der Wüste, der alles immer wieder vergräbt, wenn man nicht sehr aufpasst.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Denken, Denker
- Meditieren, Meditation
- Philosophieren, Philosophie, Philosoph
- Rastlosigkeit, Ruhelosigkeit