Diskussion:Granada
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An diesem Satz fehlt jeglicher Sinn für Objektivität: "Heute ist, wie auch in anderen Teilen Europas, mitunter auch hier Fremdenfeindlichkeit vor allem den in der Stadt ansässigen Marokkanern und spanischen Muslimen gegenüber zu spüren. Auch Nordeuropäer, so genannte guiris, werden manchmal zum Ziel von Anfeindungen."
Granada ist vor allem wegen ihrer multikulturellen, traditionellen Vorgeschichte bekannt, die auch heute noch dort anzutreffen ist. In Granada haben außerdem über 800 Jahre Muslime, Juden und Christen in Frieden miteinander gelebt. Ein Großteil des heute angewendeten Wissens, wie z.B. die Algebra, die Einführung der Null in das Rechensystem, etc., entstammt dieser Periode. Diese Vorgeschichte ist den Leuten aus Granada wohlausbekannt. Dort erwartet Touristen vielmehr Kultur, Strand und Fiesta!
Oh je, jetzt fängt diese Diskussion an! Entschuldigt, aber hier muss ich mich einmischen. Es stimmt zwar, dass der Satz subjektiv formuliert ist, der Inhalt ist aber durchaus sehr objektiv. Fremdenfeindlichkeit gibt es in ganz Spanien deutlich offener als etwa in Deutschland. Dass Granada keine Ausnahme macht, braucht einen nicht zu wundern. Allerdings würde ich sowieso dafür plädieren, diesen Satz zu löschen, da er für diese Stadt nicht prägend und somit nicht relevant ist. Zu der direkt drüber (nicht unterschriebene) Sichtweise bleibt nur zu sagen, dass sie absolut naiv ist. Ist nicht böse gemeint. Die Stadt ist dafür bekannt, OK. Aber es entspricht in keiner Weise der Realität. Ich empfehle die Lektüre des Artikels "Convivencia" in der Encyclopaedia of Islam, New Edition (kurz EI²). Juden und Christen waren über die ganzen 800 Jahre niemals gleichberechtigt. Sie konnten ihre Religion weiter ausüben, stimmt. Aber gegen eine hohe Steuer, die sogenannte Kopfsteuer (djizya), und unterlagen auch anderen Einschränkungen. So durften sie keine neuen Gotteshäuser bauen und wurden beim Landerwerb extrem benachteiligt. Wer schonmal was von Álvaro de Córdoba gehört hat (auch nachzuschlagen in dem recht alten, aber immer noch Standardwerk "La Historia de los Mozárabes en España" von Francisco Javier Simonet), wird feststellen, dass christliche Geistliche auf offener Straße verprügelt oder zumindest bespuckt wurden. Was das "Zusammenleben" (Betonung auf "zusammen") angeht, so war es eher ein Nebeneinander. Jede Religion bewohnte eigene Wohnviertel (was im Artikel durch die Benennung des Albaicín als muslimisches Viertel ja offensichtlich bestätigt wird), hatte eigene Gerichte, eigene Geschäfte und und und. Ein friedliches Zusammenleben hat es schon garnicht gegeben. Man denke nur an die Progrome im Königreich Granada. Das waren keine Eintagsfliegen. Dass die Katholischen Könige später nicht besser waren, sagt nichts über die Zeit vorher aus. Was die "Algebra" usw. angeht, so hat das nichts mit Granada zu tun und entstand in ganz woanders in der arabischen Welt, wo Christen so gut wie nicht vorkamen. Viele Grüße und hütet Euch vor Legenden. ;o) Liebe Grüße.--Florian Tejera 14:39, 18. Jun 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Nach 1492
In dem Vertrag, der damals abgeschlossen wurde, steht nichts von der Eskortierung der Muslime ans Meer. Nur die Familie des Sultans musste Granada verlassen. Alle anderen Muslime durften bleiben. Ihnen wurde sogar vertraglich die Religionsfreiheit garantiert. (Siehe hierzu Mudejares). Das wurde später allerdings missachtet. Es kam zu Zwangskonvertierungen (siehe Morisken) und erst Anfang des 17. Jahrhunderts (um 1610) zur Ausweisung der Morisken, wobei nur ein Bruchteil damals vertrieben wurde. Wer 1492 wirklich Spanien verlassen musste, waren die Juden, so dass ich es höchst merkwürdig finde, dass es im Jahre 1499 unter Cisneros zu Pogromen gegen Juden gekommen sein soll. Was gemeint sein könnte ist vielleicht gegen die sogenannten Conversos, d.h. zum Christentum übergetretene Christen oder die noch verbliebenen Muslime und Morisken!--Florian Tejera 14:48, 18. Jun 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Generalife
Hallo. Woher kommt das mit dem "himmlischen Paradies auf Erden"? Selbst Sinngemäß steckt das nicht in dem Wort. "Djanna(t)" (besser als Yanna(t), da "Y" in jeder Art der Umschrift als deutsches "j" oder "i" gesprochen wird) bedeutet zwar "Paradies", aber auch einfach nur "Garten". Woher das mit "auf Erden" kommen soll ist mir schleierhaft. Ein 'arîf ist ganz neutral gesehen erst einmal eine Person, die etwas weiß (von arabisch: 'arafa = wissen). Das ganze kann man dann noch als Künstler bzw. Gelehrter verstehen. Quelle: Barrucand, Marianne; Bednorz, Achim: "Maurische Architektur in Andalusien" . Benedikt Taschen Verlag, Köln, 1992. Gruß--Florian Tejera 14:39, 18. Jun 2006 (CEST)