Graf Bobby
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Graf Bobby ist eine fiktive Wiener Witzfigur, die zeitweise äußerst populär war. Anderen Überlieferungen zufolge soll es sich um den ziemlich dekadenten Graf Robert von Donnerstag-Dachsenstein handeln.
In den meisten Witzen über Graf Bobby fungiert Bobbys ebenfalls nicht real existierender Freund Rudi als Sidekick und Stichwortgeber, aber auch ein Baron Mucki taucht häufig im Umkreis Bobbys auf.
Der Erfinder des ulkigen Gespanns ist nicht bekannt; Graf Bobby und sein Freund Rudi sind zum Inventar des Wiener Volkshumors zu zählen.
Die Figur wurde in den 50er Jahren so populär, dass Graf-Bobby-Witze nicht nur in Anthologien und Sammlungen erschienen, sondern auch Filme mit Graf Bobby als Hauptfigur produziert wurden. In diesen überaus erfolgreichen Kinokomödien stellte Multitalent Peter Alexander Bobby dar.
Auch Schallplatten mit Graf-Bobby-Witzen erschienen in den 60er und 70er Jahren. Hier waren u. a. Peter Igelhoff als Bobby und Fred Rauch als Rudi bekannte Darsteller. Letzterer charakterisierte den typischen Graf-Bobby-Witz einmal folgendermaßen: "Geschichten die niemand verletzen wollen und nur ein Ziel haben: Heiterkeit und Frohsinn zu verbreiten".
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[Bearbeiten] Graf-Bobby-Witze[1]
- Graf Bobby liest in der Zeitung, dass in München jede Stunde ein Fußgänger überfahren wird. – Erschüttert meint er: „Wie der das nur aushält!“
- Abendgesellschaft bei Altgraf Bobby. Es werden Kindheitserinnerungen ausgetauscht. Einer der Gäste erzählt: „Ich bin in München geboren und in Wien zur Schule gegangen.“ – Bedauert ihn Graf Bobby: „Da hatten Sie aber einen weiten Schulweg!“
- Graf Bobby sitzt in seiner Küche vor einem riesigen Berg geschnittener Semmeln. Baron Mucki kommt herein und fragt: „Ja, Bobby, was machst denn da?“ – „Ich will mir a Mehlspeis kochen und da steht im Kochbuch: Man schneide drei Tage alte Semmeln. No, und ich schneid’ erst seit zwei Tagen.“
- Baron Mucki wird von Graf Bobby angerufen: „Mucki, kommst du mit zum Tennisspielen?“ – Mucki: „I mag net. I lieg grad so schön auf der Veranda!“ – Bobby: „Geh’, sei kein Frosch, dann bring sie halt mit.“
- Bobby: „Rudi, stell dir vor: Gestern sitz ich im Schwarzenberg, plötzlich fällt neben mir ein Mann um. Tot! Der Schlag hat ihn getroffen.“ – Rudi: „Na und ?“ – Bobby: „Stell dir vor: Direkt neben mir!“ – Rudi: „Ja ... Na und?“ – Bobby: „Wie leicht hätte der mich treffen können!“
- „In der jugoslawischen Stadt Krsna Mladowitcz gab es ein schweres Erdbeben,“ liest die Baronin von Schreckenstein aus der Zeitung vor. – „So, so“, brummt Graf Bobby, „und steht auch dabei, wie die Stadt vor dem Erdbeben hieß?“
- „Unglaublich, wie lang dieser Tunnel ist. Das hört ja gar nicht mehr auf!“ sagt Rudi. – „Das kommt davon“; antwortet der Graf Bobby, „weil wir im letzten Waggon sitzen!“
- Graf Bobby wird einberufen. – „Wie wollen Sie denn Ihren Grundwehrdienst ableisten?“ – „Natürlich als General.“ – „Sind Sie wahnsinnig?!“ – „Wieso, ist das Bedingung?“
- Graf Bobby und Graf Rudi sind zum Brunch eingeladen. Als Rudi bemerkt, dass der Gastgeber anfängt nervös auf die Uhr zu schauen, sagt er: „Bobby, es ist bereits fünf Uhr, wir sollten nachhause gehen.“ – Bobby erwidert gelassen: „Geh, ich hab’s doch grad eins schlagen hören. Sogar fünfmal hintereinander!“
- Graf Bobby lernt einen Herrn kennen. „Gestatten, Watzmann“, stellt sich dieser vor. Bobby horcht auf. „Watzmann? Sagen Sie, kennen wir uns nicht aus Berchtesgaden?“
- „Guten Abend, Herr Stadler!“ begrüßt Graf Bobby einen Herrn, den er auf der Straße trifft. „Nein, haben Sie sich verändert!“ – „Entschuldigen Sie, ich heiße gar nicht Stadler!“ – „Was, Ihren Namen haben Sie auch geändert!“
- Bobby sucht Tapeten aus. Der Verkäufer empfiehlt: „Wenn Sie keine hohen Zimmer haben, würde ich Ihnen zu dieser Tapete raten. Das Streifenmuster macht den Raum höher!“ – „Großartig! Ganz großartig!“ begeistert sich da Bobby. „Die nehme ich! Da kann ich endlich meinen hohen Schrank einmal unterbringen!“
- Graf Bobby überquert die Grenze. Routinemäßig fragt ihn der Zollbeamte: „Alkohol, Zigaretten, Schokolade?“ – „Nein, danke“, sagt Bobby, „für mich nur eine Tasse Kaffee!“
- Der Graf Bobby aus Wien ist auf dem Rennplatz. „Du, Bobby!“, sagt da der Rudi zu ihm. „Schau, dort drüben ist einer, der mit uns in die Grundschule gegangen.“ – „Wo?“ – „Dort, der mit dem schwarzen Vollbart!“ – „Aber geh“, sagt Bobby, „in unserer Klasse haben wir doch keinen mit einem Vollbart gehabt!“
- Graf Rudi: „Schau, ich habe mir eine Kamelhaarbürste gekauft!“ – Fragt Graf Bobby: „Wozu? Du hast doch kein Kamel!“
- Graf Bobby reitet über den Ring und begegnet Rudi, der zu Fuß unterwegs ist. – Rudi: „Bobby, wo reitest denn hin?“ – Bobby: „Ich reit zu meiner Freundin.“ – Rudi: „Ja, warum reitest du denn? Es sind doch nur fünf Minuten zu Fuß.“ – Bobby: „Weißt, wenn ich zu Fuß hingeh’, und sie gibt mir einen Korb, kann’s sagen, sie hat mich gehen lassen. Und wenn ich mit dem Auto hinfahr, dann kann sie sagen, sie hat mich abfahren lassen. Aber so ...“
- Bobby trifft beim Spaziergang im Park die Gräfin Ariadne. „Meine Verehrung, Gnädigste. Wie geht’s denn dem werten Töchterlein?“ – „Danke der Nachfrage, es läuft schon seit vierzehn Tagen!“ – „Oh“, staunt Bobby, „da muss es ja schon fast in Venedig sein!“
- „Kennst du den Herrn Obermüller?“, wird Graf Bobby von Baron Mucki gefragt. „Noch vor fünf Jahren hatte er eine zerrissene Hose an, und jetzt hat er eine Million!“ – „Donnerwetter!“, staunt Graf Bobby, „aber was macht der Mann mit einer Million zerrissener Hosen?“
- Graf Bobby kommt zu Besuch. In der Wohnung schreit ausdauernd ein kleines Kind. „Was hat denn das Kind?“, erkundigt sich Bobby höflich. – Sagt die Mutter: „Es bekommt Zähne!“ – Sagt Bobby: „Ja, will’s denn keine?“
- Graf Bobby hat sich einen neuen Butler zugelegt. Als er am Morgen wie gewohnt den Speiseraum betritt, um zu frühstücken, stutzt er: Eine Kanne mit heißem, dampfendem Kaffee steht auf dem Tisch, ein Korb mit Brötchen, ein Block Butter, aber sonst - nichts! „Johann!“, ruft der Graf seinen neuen Butler zu sich. ‘‘Johann, kommen sie mal her. Das ist doch kein Frühstück! Wenn ich frühstücke, dann erwarte ich Wurst, Käse, drei Sorten Marmelade, Knäckebrot, Toast, zwei 3-Minuten-Eier, Tee, Milch, Orangensaft, eine Portion Cornflakes und die Tageszeitung. Haben Sie mich verstanden?“ „Jawohl, Herr Graf“, meint der Butler pikiert. – Etwas später wünscht der Graf zu baden und beauftragt Johann, das vorzubereiten. Als Graf Bobby ins Badezimmer kommt, stutzt er wieder: Das Wasser läuft, ein Handtuch liegt auf einem Stuhl neben der Wanne, ein Stück Seife daneben, aber sonst - nichts! – „Johann! Kommen Sie mal her - das ist doch kein Bad. Wenn ich bade, dann hat da zu sein: Badesalz, Haarwaschmittel, Bademantel, Badeschuhe, Waschlappen, drei Handtücher, mein Minzöl und ich habe gern ein Radio neben der Wanne. Haben Sie mich verstanden?“ „Jawohl, Herr Graf!“, meint der arme Johann und zieht sich zurück. – Gegen Abend fühlt sich Graf Bobby nicht wohl und ruft seinen Butler zu sich: „Johann, mir geht es nicht gut, rufen Sie bitte einen Arzt.“ Johann geht aus dem Haus und kommt erst nach zwei Stunden wieder zurück. „Aber Johann!“, stöhnt Graf Bobby, „wo waren Sie nur so lange! Kommt der Arzt bald?“ „Jawohl, Herr Graf!“, sagt Johann stolz, „der Arzt, der Sanitäter, der Anästhesist, der Chirurg, die Krankenschwester, die Nachtschwester, der Therapeut, der Psychiater, der Leichenbeschauer und der Totengräber wissen Bescheid. Die Kränze sind bestellt, das Grab ist ausgehoben, das Krematorium ist beheizt und der Leichenwagen steht vor der Tür!“
[Bearbeiten] Filmografie
- 1961: Die Abenteuer des Grafen Bobby (Regie: Geza von Cziffra)
- 1962: Das süße Leben des Grafen Bobby (Regie: Geza von Cziffra)
- 1965: Graf Bobby, der Schrecken des Wilden Westens (Regie: Paul Martin)
[Bearbeiten] Computerspiele
Graf Bobby ist der Hauptcharakter einiger Freeware Computerspiele des Adventure-Designers Le Woltaire. In diesen Spielen sucht der schusselige Graf ständig verlegte oder verlorene Gegenstände. Ziel der Spiele ist es, ihm zu helfen die Sachen wieder zu finden:
Bislang erschienene Graf-Bobby-Spiele:
- 2005: Graf Bobby sucht seine Schuhe
- 2006: Graf Bobby sucht seine Bälle