Grafschaft Erbach
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Erbach im Odenwald wurde 1148 erstmalig genannt. Die gleichnamigen Herren von Erbach waren ein Ministerialengeschlecht, die das Amt des Vogtes der Abtei Lorsch innehatten. Ihr Versuch zu Reichsministerialen aufzusteigen, wurde durch die Pfalzgrafen bei Rhein verhindert, die sie um 1226 zu ihren Erbschenken machten. Die gängige Lehre sieht Einhard den Geschichtsschreiber Karl des Großen, als Stammvater der Erbacher Grafen. Hierzu bestehen aber keine urkundlichen Nachweise. Die Grafen Erbach gehören zum europäischen Hochadel (Hoher Adel).
Die gegen Ende des 12. Jahrhunderts entstandene Burg in Erbach war ein Lehen der Pfalzgrafen bei Rhein. Die Güter der Erbacher stammten überwiegend aus dem Besitz des Klosters Lorsch um Michelstadt, das 1232 an Kurmainz gefallen war, sowie Beerfelden (ein Pfälzer Lehen) und Reichelsheim.
Die erste Teilung der Erbacher erfolgte 1270 aus der die folgenden Linien hervorgingen:
Es folgten danach weitere Teilungen, bei der die Namen der erloschenen Linien immer wieder gewählt wurden. Am Ende des Alten Reichs existierten die Linien
- Erbach-Fürstenau (mit den Ämtern Fürstenau, Freienstein und den ehemaligen Klöstern Michelstadt und Steinbach)
- Erbach-Erbach (mit den Ämtern Erbach und Reichenberg) Die Linie nahm 1804 den Namen und den Besitz der Grafen Wartenberg-Roth (Adoption).
- Erbach-Schönberg (mit den Ämtern Breuberg, König und Schönberg)
1532 erfolgte die Erhebung in den Reichsgrafenstand. In der Zeit fand auch die Reformation Einzug in der Grafschaft. 1556 kam durch Erbschaft Wertheim die halbe Herrschaft Breuberg zur Grafschaft. Die zum fränkischen Reichskreis gehörende Grafschaft hatte um 1800 526 km² mit ca. 33.000 Einwohnern.
1806 fiel die Grafschaft an Hessen-Darmstadt. Die Reichsgrafschaft Wartenberg-Roth wurde im gleichen Jahr an Württemberg verkauft.
[Bearbeiten] Mitglieder des Grafenhauses
Dietrich Schenk von Erbach, Erzbischof von Mainz
[Bearbeiten] Quellen
- Tischler, Matthias M.: Einharts Vita Karoli. Studien zur Entstehung, Überlieferung und Rezeption. Hannover: Hahn, 2001. (Schriften der Monumenta Germaniae Historica 48) ISBN 3-7752-5448-X