Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland
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Die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland (GLLFvD oder GLL), auch: Freimaurerorden (FO) ist ein Zusammenschluss „regulärer“ Freimaurerlogen. Diese Großloge gehört zu den Vereinigten Großlogen von Deutschland (VGLvD). Sie wurde 1770 von Johann Wilhelm Kellner von Zinnendorf, seinerzeit Generalmedikus der preußischen Armee, gegründet. Sie ist eine der drei sogenannten altpreussischen Großlogen.
Die Tochterlogen der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland benennen Jesus Christus als ihren Obermeister. Eine Anerkennung der Ethik der Bergpredigt wird vorausgesetzt. Inhalte und die Arbeitsweise des Ordens sind insbesondere im Ordenskapitel eher für christlich orientierte Männer angelegt. Da der Freimaurerorden aber keine Religionsgemeinschaft ist und auch nicht sein will, ist es für die Brüder nicht von Bedeutung, welchen Glauben der Einzelne hat. Kirchenzugehörigkeit wird nicht verlangt.
Der Freimaurer-Orden verlangt von jedem Mitglied ständige Arbeit an der Ausbildung seiner Persönlichkeit. Vernunft und Gewissen, innere Freiheit und Selbsterkenntnis sowie das Bewusstsein der Verantwortung sind für die Freimaurerbrüder wesentliche Mittel, sich der Erkenntnis des Ursprungs, des Wesens und der Bestimmung des Menschen und allen Seins zu nähern.
Die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland verfügt mit ihren drei Ordensabteilungen
- Johannisloge (1. bis 3. Grad),
- Andreasloge (4. bis 6. Grad) sowie dem
- Ordenskapitel (7. bis 10. Grad)
über ein geschlossenes Lehrgebäude in einer an das Schwedische System angelehnten Lehrart, wie sie insbesondere in den skandinavischen Ländern vorherrscht.
Einrichtungen des Freimaurerordens sind:
- die Forschungsvereinigung Frederik mit Sitz in Flensburg/Husum, gegründet 1982,
- das Freimaurermuseum in St. Michaelisdonn,
- die Zinnendorfstiftung in Hamburg-Eppendorf, gegründet 1991,
- die Zirkelkorrespondenz als Mitgliederzeitschrift, gegründet 1872,
- die St. Johannis Bruderhilfe zur Selbsthilfe, die soziale Hilfsprojekten in Osteuropa durchführt und 1998 gegründet wurde.
Das neue Ordenshaus befindet sich in Berlin-Dahlem, das alte Ordenshaus fiel dem 2. Weltkrieg zum Opfer. An der Spitze steht der gewählte Ordensmeister, während der ebenfalls gewählte Landesgroßmeister die Große Landesloge beaufsichtigt. Der prominenteste Ordensmeister war als Kronprinz der spätere (in 1888) Kaiser Friedrich III.. Es gibt derzeit 9 Provinziallogen, die verwaltungsmäßig die Johannis- und Andreaslogen eines Bezirkes zusammenfassen.
Die GLL verfügt nach eigenen Angaben heute über ca. 3.500 Brüder. Im Jahre 1934 gehörten ihr noch etwa 20.000 Brüder in 178 Logen, insbesondere im ehemaligen Preußen, an. Im Gebiet der ehemaligen DDR wurden inzwischen 18 Johannis- und 2 Andreaslogen reaktiviert. Neben rd. 100 Johannislogen hauptsächlich in Norddeutschland wurden in den letzten Jahren auch je eine Johannisloge in Lome/ Togo, Riga/ Lettland und Monaco errichtet.