Großer Geysir
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Der Große Geysir (isl. Stóri Geysir) ist ein Geysir auf Island und namensgebend für diese Art von geothermaler Quelle. Seine Name ist abgeleitet von dem isländischen Wort gjósa (deutsch ausbrechen). Er ist der älteste bekannte noch gelegentlich aktive Geysir.
Er liegt im geothermisch sehr aktiven Gebiet Haukadalur im Golden Circle im Südwesten der Insel. Wenige Meter neben ihm befinden sich der regelmäßig aktive Geysir Strokkur sowie weitere Heißwasserquellen, wie etwa die Blesi.
[Bearbeiten] Geschichte
Springquellen, die Geysire genannt werden (isländisch: geysa – wirbeln, strömen), entstehen, wenn sie einen verhältnismäßig engen Eruptionskanal haben. Durch Magma aufgeheiztes Sickerwasser wird aufgrund des Drucks der Wassersäule im Eruptionskanal auf weit über 100°C aufgeheizt. Einzelne Blasen steigen auf, und pressen einen Teil des Wassers heraus. Dadurch fällt der Druck ab und das überhitzte Wasser verwandelt sich schlagartig in Wasserdampf. Die folgende Eruption kann das Wasser bis weit über hundert Meter in die Luft schleudern.
Der Große Geysir wurde 1294 das erste Mal erwähnt, als ein starkes Erdbeben die bereits vorher bekannten Quellen des Haukadalur erschütterte und die geologische Aktivität maßgeblich veränderte. Seine Ausbrüche erreichten Höhen bis zu 60 Meter.
Die Funktionsweise eines Geysirs war lange Zeit unerklärt. Erst im Jahr 1846 konnte Robert Bunsen bei einer Reise nach Island den Geysir erkunden und seine Funktion wissenschaftlich erklären.
Ab 1915 stellte der Große Geysir seine Aktivität ein. Erst 1935 wurde er für einige Jahre wieder aktiv, um danach für längere Zeit zu schlafen.
Seit einem Erdbeben im Jahr 2000 ist er nun wieder aktiv, er bricht allerdings nur unregelmäßig ein paar Mal pro Tag aus. Die Höhe seiner Ausbrüche beträgt auch nur bis zu 10 Meter, allerdings hat sich die Länge eines Ausbruches dadurch verlängert.