Guruyoga
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Guruyoga bezeichnet eine Meditationsübung, die insbesondere im tibetischen Buddhismus angewendet wird. In dieser Meditationspraxis identifiziert der Praktizierende seinen unerleuchteten Geist mit dem Geist des Lehrers (Guru). Dabei wird der Lehrer als erleuchtet angesehen. Da jedes Wesen die Buddhanatur hat und somit auf der höchsten Ebene als Buddha angesehen werden kann, dies aber für den unerleuchteten Menschen aufgrund der störenden Gefühle im alltäglichen zwischenmenschlichen Umgang schwierig ist, wird in dieser Mediation diese hohe Sichtweise am Lehrer geübt, der bereits Qualitäten des Erleuchtungsgeistes entwickelt haben sollte. Deshalb ist eine kritische Prüfung des Lehrers, auf den man meditiert, unbedingt notwendig. Mit dieser Übung soll der Praktizierende (Yogi) selbst Erleuchtung erlangen können. Zuvor ist nach buddhistischer Überlieferung die buddhistische Zuflucht notwendig, meist auch die Absolvierung besonderer vorbereitender Übungen (Ngöndro), von denen ein Teil bereits die Übung des Guruyoga sein kann. Er wird für den Praktizierenden Hauptidentifikation während der Praxis.
- Guruyoga (ist)- Eingangspforte für den Segen und höchste Methode, um die Weisheit der Verwirklichung zu erwecken (Patrul Rinpoche s.u. S. 389)
- Wir kommen (...) zum Herzstück des Weges, zur Praxis des Guru Yoga, durch die Weisheit natürlich und mühelos aus unserem Sein aufsteigt. (Dilgo Khyentse s.u. S.96)
[Bearbeiten] Literatur
- Dilgo Khyentse, "Das Herzjuwel der Erleuchteten", Theseus Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-89620-102-6
- Guru Padmasambhava, "Die Geheimlehre Tibets", Kösel Verlag, München 1998, ISBN 3-466-20439-9
- Patrul Rinpoche, "Die Worte meines vollendeten Lehrers", Arbor Verlag, Freiamt 2001, ISBN 3-924195-72-2