Gustav Adolf Wayss
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Gustav Adolf Wayss (* 16. Oktober 1851 in Mühlhausen an der Enz, Württemberg; † 19. August 1917 in Waidhofen an der Ybbs, Niederösterreich) war ein Bauingenieur und Pionier des Stahlbetonbaus.
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[Bearbeiten] Leben
Der Sohn eines Bauunternehmers besuchte zunächst die Baugewerkschule und die Technische Hochschule in Stuttgart und trat dann in den württembergischen Staatsbaudienst[1]. Später wurde er in Österreich k.u.k. Baumeister Er war am Bau des Gotthardtunnels beteiligt. Er gründete dann in Frankfurt a.M. die Firma Diess & Wayss, die u.a. Betongehwege und wasserdichte Keller herstellte. Bei einer Studienreise nach Paris lernte er den Gärtner Joseph Monier kennen, der 1849 entdeckt hatte, dass seine selbergemachten Blumenkübel besser hielten, wenn er ein Drahtgeflecht in den Zement legte.
[Bearbeiten] Leistungen
1885 erwarb er von den Firmen Freytag & Heidschuch, Neustadt an der Haardt und von Martenstein & Josseaux, Offenbach die Rechte am Patent von Joseph Monier über Eiseneinlagen in Zement für Norddeutschland und entwickelte das Prinzip weiter. Da gesicherte Erkenntnisse über das Zusammenspiel von Eisen und Beton fehlten, startete Wayss ein umfangreiches Versuchsprogramm, zu dem er namhafte Fachleute hinzuzog. Er führte zahlreiche Belastungstest durch und erforschte das Korrosionverhalten des in Zement eingebetteten Eisens. Er fand als erster heraus, dass der Beton den Druck und das Eisen den Zug aufzunehmen hat und deshalb die Bewehrung in der Zugzone des Betons liegen muss. Außerdem initiierte die Entwicklung von Theorien zur Berechnung des notwendigen Bewehrungsquerschnittes. 1887 veröffentlichte Wayss seine Forschungsergebnisse im Buch Das System Monier, Eisengerippe mit Zementumhüllung und ebnete der Betonbauweise im deutsprachigen Raum den Weg. 1893 gründete er zusammen mit Conrad Freytag (der 1884 die Rechte an Moniers Patent für Süddeutschland erwarb) die Baufirma Wayss & Freytag[2], die mit der neuen Technik bahnbrechende Bauten in Europa und Übersee errichtete. Wayss zog 1903 von Berlin nach Wien, wo er die Firma G. A. Wayss & Cie gründete und zum k.k. Baurat ernannt wurde.
[Bearbeiten] Veröffentlichungen
- Literatur von und über Gustav Adolf Wayss im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Das System Monier, 1887
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Wissenschaftskalender.at: Portrait des Tages - Gustav Adolf Wayss
- ↑ Structurae: Gustav-Adolf Wayss
Personendaten | |
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NAME | Wayss, Gustav Adolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bauingenieur und Pionier des Stahlbetonbaus |
GEBURTSDATUM | 16. Oktober 1851 |
GEBURTSORT | Mühlhausen an der Enz, Württemberg |
STERBEDATUM | 19. August 1917 |
STERBEORT | Waidhofen an der Ybbs, Niederösterreich |