Hünenpforte
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Die Hünenpforte ist ein Kalksteinfelsen bei Hagen-Hohenlimburg. Sie befindet sich oberhalb der Hohenlimburgerstraße (B 7) am Ende des Gebirgszuges, auf dem sich auch die Raffenburg befindet. Der Blick von der "Hünenpforte" reicht über das Lennetal bis zur Hohensyburg und in das Ruhrtal.
Der Name umschreibt das Aussehen des Felsens: Der natürliche Bogen aus Kalkstein ist ca. 5 bis 7 m hoch und erscheint wie eine Pforte für einen Hünen (Riesen). Um die "Hünenpforte" ranken sich viele Sagen, Mythen und Geschichten, die sich um Riesen und Raubritter drehen.
Tatsächlich handelt es sich bei der "Hünenpforte" um das Portal und um die Reste einer riesigen eingestürzten Höhle. Diese Einsturzhöhle bildete sich vermutlich aufgrund von Karsteinflüßen durch den Zustammenbruch der Höhlendecke oder aber z. B. durch ein Erdbeben. Wann genau das geschah, lässt sich noch nicht nachweisen.
In den Höhlenresten der "Hünenpforte" wurden Werkzeuge aus dem Jungpaläolithikum entdeckt. Direkt gegenüber der "Hünenpforte" befindet sich die "Blätterhöhle". Dort wurden Skelette von Menschen aus dem frühen Mesolithikum und aus der Michelsberger Kultur entdeckt. Obwohl die wissenschaftliche Untersuchung dieser und anderer Höhlen im Bereich der "Hünenpforte" noch laufen, gilt dieses Gebiet schon jetzt als eines der wichtigsten Fundregionen in Deutschland und Europa.
Auf der einen Seite der Pforte fällt das Gelände bis zur Bundesstraße steil ab. Auf der anderen Seite ist eine ebene Fläche, die vor einigen Jahren noch frei begehbar war und von riesigen Buchen umgeben ist. Dort befinden sich die Wall- und Gebäudereste der "Rücklenburg". Sie wurde nach archäologischen Funden im 13. Jahrhundert angelegt und vermutlich zeitgleich mit der benachbarten Raffenburg zerstört. Zwischen der "Hünenpforte" / "Rücklenburg" und dem Bergmassiv der Raffenburg befindet sich die Flur "Alte Statt". Dort wurden Spuren einer steinzeitlichen Nutzung sowie Reste einer Besiedlung im Hoch- und Spätmittelalter entdeckt.