Haderlump
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Haderlump oder Hadersack ist ein vor allem im süddeutschen Raum, aber auch in Österreich gebräuchliches Schimpfwort für einen Lumpen, einen Taugenichts oder Habenichts, der in abgerissenen Kleidern daherkommt.
Es geht zurück auf die gleichnamige, früher auch in Schlesien verbreitete Berufsbezeichnung des Lumpensammlers, der Hadern, das heißt Leinen-Fetzen sammelte sowie sonstige Stofflumpen, die bis in das 18. Jahrhundert als Rohmaterial für die Papierherstellung in großen Mengen erforderlich waren.
Hadern und Lumpen finden noch heute Verwendung für die Fertigung hochwertiger, alterungsbeständiger und fester Papiere, wie Banknoten-, Dokumenten- und Kanzleipapier. Sie werden in einem Hadernschneider oder Haderndrescher so zerrissen oder zerkleinert, dass die Faser möglichst unbeschädigt bleibt.
Beim Begriff Haderlump handelt es sich, rein philologisch gesehen, um eine Tautologie. Das Wort Hader (von althochdeutsch hadara, „Schafspelz“) hat den gleichen Wortstamm wie verheddert. Es ist nicht mit dem Verb hadern (zanken, murren) verwandt.
[Bearbeiten] Literatur
- Hermann Paul: Hader. in: Deutsches Wörterbuch, Tübingen 1966, 5. Aufl.
- Herbert Pfeiffer: Das große Schimpfwörterbuch. Frankfurt am Main 1996, S. 159
[Bearbeiten] Band
Die "Zillertaler Haderlumpen", die mehrmals am Grand Prix der Volksmusik teilnahmen.