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Hands Up

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bei Hands Up handelt es sich um eine massentaugliche Gattung der elektronischen Tanzmusik. Sie lässt sich nicht in die verschiedenen Untergruppen elektronischer Musik einordnen. Sie ist nicht, wie oft behauptet, eine Unterart von Trance, sondern sie ist eine Mischung verschiedener Stile. Es gibt noch andere Bezeichnungen für diese Musikrichtung, z.B. Dancecore, Harddance, Happy Hard Trance, Commercial Trance (strenggenommen falsche Bezeichnung, s. o.) oder einfach nur „Club Music“. Vielerorts wird diese Art der elektronischen Musik auch abwertend als „Kirmes(-techno)“ oder „Kommerztechno“ bezeichnet.

Grob gesagt ist Hands Up eine Vermischung der beiden Genres Dance und Hardstyle. Aus diesem Genre spielt vor allem die harte, dröhnende Bassdrum eine starke Rolle, während die Melodien und der Gesang eher an klassische Dance-Musik erinnern. Die im Gegensatz zum "echten" Trance eher kurzen statt flächigen Synthesizertöne erinnern auch entfernt an Hardstyle. Die Melodien stammen häufig aus älteren Schlagern, oft auch aus Kinderliedern.

Im Gegensatz zu klassischen Arten des Trance, wie beispielsweise Progressive Trance, setzt Hands Up von der Struktur her nicht auf Spannungsaufbau, sondern viel mehr auf das Schema Bassdrum-Strophe-Refrain-Melodie-Strophe-Refrain-Melodie-Bassdrum.

Ein typisches Stilmittel des Hands Up sind hochgepitchte weibliche Stimmen. Dies ist jedoch in den neueren HandsUp-Produktionen eher rückläufig. In modernen, etwas härteren Tracks dieses Genres finden sich immer wieder verzerrte, zerhackte und sich wiederholende gesprochene Sätze als Merkmal (typisches Beispiel: Jens O. mit One more).

Die Texte sind meistens in englischer Sprache und in eher einfacher, auch sinnloser Sprache gehalten, weshalb mancherorts diese Gattung der Musik auch als "nichts sagend" bezeichnet wird. Die Produzenten dieser Untergattung rechtfertigen das damit, das die Phonetik des Textes im Vordergrund stehe und nicht dessen Sinn.

Ende der 90er Jahre und Anfang der 2000er konnten einige Hands Up-Produzenten, wie z.B. Rocco, Master Blaster oder DJ Dean große Erfolge erzielen. Heute sind aufgrund des immer noch andauernden Black Music-Kults kaum mehr derartige Produktionen in den oberen Plätzen der Hitparaden zu finden. In der Underground-Technoszene gilt Hands Up als verpönt.

Im Ausland, hauptsächlich in den USA und in Osteuropa zeichnet sich aber langsam wieder eine Wende ab. So belegte der Produzent DJ Manian dieses Jahr völlig überraschend Platz 1 in den US-Charts durch Cascada mit Everytime we touch.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Stile

Hands Up gehört stiltechnisch zu den flexibelsten Musikrichtungen, bei dem sich mittlerweile drei Stile herauskristallisiert haben.

  • Der „German Hands Up“ Stil - der wohl bekannteste Stil. Produzenten wie Rocco, Verano, Special D, Rob Mayth und teilweise DJ Manian haben diesen Stil entwickelt. Im Vordergrund steht eine harte, dröhnende Bassdrum, eine meist hochgepitchte weibliche Gesangsstimme und eine relativ langsame Melodie. Stilistisch für deutschen Hands-Up sind mittlerweile die „Glocken“, die besonders von Cascada geprägt wurden. Viele Produzenten des German Hands Up Stils sind zugleich Hardstyle-Producer.
  • Der skandinavische Hands Up. Dieser Stil wurde von Künstlern wie Basshunter, DJ Splash oder Banana Inc. entwickelt. Hier ist meist eine hektische, sehr schnelle Melodie und schneller Gesang vorherrschend. Skandinavischer Hands-Up ist weitaus verspielter als die deutsche Variante. Bassdrum und Bass sind weicher, Synth-Melodien vielfältiger. Typisch für skandinavischen Hands-Up ist die versetzte Bassline. Zwar ist bei dieser Stil-Richtung auch ein „Off-Bass“ (Bass zwischen zwei Kicks) zu hören, allerdings wird dieser häufig nach „hinten“ versetzt, so dass er unmittelbar vor dem Schlag der Bassdrum erklingt. Dies ergibt einen ganz besonderen Effekt: Obwohl das Tempo (meist 140 BPM) hoch ist, hört sich der Track somit deutlich langsamer an. Die versetze Bassline wird meist in Übergängen innerhalb des Songs verwenden. Einige Acts nutzen sie allerdings auch durchgängig (Beispiel: Boten Anna von Basshunter).
  • Der „Italo-Style“. Dieser Stil ist der klassischen Dance-Musik sehr ähnlich und lässt sich deshalb nur bedingt in diese Gruppe einordnen. (Beispiel: ItaloBrothers mit The Moon)

[Bearbeiten] Entstehung von „Tech House

Abgesehen von diesen 3 Hauptstilen gibt es noch einen anderen Stil, der keine regionale Beeinflussung besitzt: genannt „Booty Hands Up“ oder „Booty Style“ (keine offiziellen Bezeichnungen). Der Stil wurde von dem deutschen Act The Real Booty Babes geprägt (daher der Name). Er unterscheidet sich etwas von den restlichen Stilen und verbindet die Genres House und Hands Up miteinander. Der Aufbau ist auch anders, nämlich beginnt ein stiltypischer Song mit einem sehr basslastigen Intro, das von einer extrem simplen Melodie begleitet wird (Hardstyle-ähnlich). Dann folgt zumeist eine Strophe Gesang, die nach ihrem Ende sofort in den Hauptteil mündet. Hier liegt der eigentliche Unterschied zum „normalen“ Hands Up: im Vergleich zu diesem arbeiten die Vertreter des „Booty-Styles“ verspielteren Basslines und einem Kompressor. Während im typischen Hands-Up Bassdrum, Bass, Glocken und Melodie-Synth verwendet werden, wird beim „Booty-Style“ häufig mit Strings (elektronische Streicher) gearbeitet. Der Kompressor drückt die Strings immer dann weg, wenn die Bassdrum erklingt (Fachbegriff: Side-Chain). Dies erinnert stark an akutelle Vocal-House-Produktionen, in denen das angewand wird. Zum „Booty-Style“ gehört auch häufig der „Benassi Bass“ (knarzender Bass mit Side-Chain-Nachhall - kein offizieller Begriff. Zu hören unter anderem auch in „The Sound Of San Francisco“ von den Global Deejays). Der knarzende Bass wurde von Benny Benassi (Hit: Satisfaction) geprägt - daher der inoffizielle Name. Der Bass ist ziemlich hart und sehr dröhnend, die Melodie ist sehr simpel gestrickt (eher flächig). Gesang ist meistens in diesem Teil auch vorhanden. Vor allem wegen den unverkennbaren House-Elementen wird dieser Stil auch gern als Tech House bezeichnet. Nach dem Hauptteil folgt eine weitere Strophe Gesang, gefolgt von einer Wiederholung des Hauptteiles. Danach schließt sich meist nur das Outro, meistens eine Wiederholung des Intros, an.

[Bearbeiten] Genretypische Stücke

  • Mondrian - Falling
  • DJ Swam - The Spiritchaser (Green Court Remix)
  • Rocco - Drop The Bass
  • DJ Dean - Play It Hard (DJ's @ Work Remix)
  • Mark 'Oh - Let This Party Never End
  • Master Blaster - How Old Are U
  • Base Attack - Techno Rocker (Rob Mayth Remix)
  • Cascada - Ready For Love
  • Groove Coverage - The End (Special D. Remix)
  • Stacccato - Can't You See? (Get Up)
  • Verano - Disc-o-Tec
  • Bass-T - Power
  • Tune Up! - Ravers Fantasy

[Bearbeiten] Bekannte Vertreter

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