Hartley Shawcross
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Hartley William Shawcross, Baron Shawcross (* 4. Februar 1902 in Gießen; † 10. Juli 2003) war Abgeordneter der britischen Labour Party, Justizminister und britischer Chefankläger bei den Nürnberger Prozessen.
Sein Vater war Professor für englische Literatur in Gießen und betätigte sich als Übersetzer der Werke Johann Wolfgang von Goethes ins Englische, seine Mutter eine engagierte Suffragette. Seit den 1930er Jahren war Shawcross als Kronanwalt tätig.
Nach dem Krieg trat er als Hauptankläger des Vereinigten Königreiches bei den Nürnberger Prozessen auf, wo er sich aufgrund seiner juristischen Sachkunde und seines würdigen Auftretens großes Ansehen bei den alliierten Siegern erwarb, andererseits aber auch, unwillentlich, durch eine schlecht recherchierte Bezugnahme in seinem Schlussplädoyer den Nürnberger Goethe-Skandal auslöste, der einen Schatten auf die juristische „Sauberkeit” des Prozesses warf. Danach war er Mitglied im Kabinett Attlee.
Der endgültige politische Aufstieg blieb ihm jedoch stets verwehrt: Sowohl das Amt des Außenministers, als auch das Amt des Labour-Parteivorsitzenden, für die er zu Beginn der 1950er angedacht war, gingen letztlich an andere. Dennoch zog sich Shawcross nie völlig aus der Politik zurück: In späteren Lebensjahren äußerte er sich kritisch über die anglo-amerikanischen Allianz gegen Hitler-Deutschland (siehe Wikiquote).
1959 wurde er zu einem der ersten Life Peers als Baron Shawcross, of Friston im County of Sussex ernannt.
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Personendaten | |
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NAME | Shawcross, Hartley William |
ALTERNATIVNAMEN | Hartley William Shawcross, Baron Shawcross |
KURZBESCHREIBUNG | Abgeordneter der britischen Labour Party, Justizminister und britischer Chefankläger bei den Nürnberger Prozessen |
GEBURTSDATUM | 4. Februar 1902 |
STERBEDATUM | 10. Juli 2003 |