Harvey (Drama)
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Harvey (deutscher Titel: "Mein Freund Harvey") ist eine Komödie in drei Akten von Mary Coyle Chase, die am 1. November 1944 im 48th Street Theatre in New York uraufgeführt wurde.
In Deutschland wurde das Stück erstmals im April 1950 im Renaissance-Theater in Berlin auf die Bühne gebracht. Besondere Berühmtheit erlangte der Stück durch Henry Kosters Verfilmung von 1950 mit James Stewart in der Hauptrolle.
[Bearbeiten] Handlung
Elwood P. Dowd ist ein wohlhabender, leutseliger Trunkenbold Ende 40. Seine optimistische Einstellung gegenüber der Welt und seinen Mitmenschen verdankt er dem Einfluss eines pooka, eines guten Geistes aus der keltischen Sagenwelt, der in diesem ganz speziellen Fall in die Gestalt eines mannsgroßen weißen Kaninchens, das auf den Namen Harvey hört, geschlüpft ist. Delikaterweise ist Elwood der einzige, der das Kaninchen, das für ihn nicht nur der beste Freund sondern auch sein ständiger Begleiter ist, sehen kann. Um Elwood von seinen "Halluzinationen" zu kurieren, beabsichtigen seine Schwester Veta und deren Tochter Myrtle Mae ihn in eine Nervenheilanstalt einzuweisen. Dieser Versuch misslingt jedoch, denn allmählich wird nicht nur dem Leiter der Anstalt, dem Psychiater Dr. Chumley und dessen Assistenten Dr. Sanderson, sondern auch den beiden Damen klar, dass Elwood dank seiner unschadhaften Illusion das Leben besser zu meistern imstande ist, als wenn er die Wirklichkeit illusionslos bewältigen müsste. Mehr noch: Veta und sogar Dr. Chumley vermeinen schließlich, den geheimnisvollen Harvey ebenfalls sehen zu können.
[Bearbeiten] Kritik
Das Stück wurde 1945 mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt. Es ist eine Mischung aus Phantasie und Farce. Einen besonderen Beitrag zur Wirkung dieser Komödie leistet der Kunstgriff der Autorin, es offen zu lassen, ob Harvey wirklich nur ein Hirngespinst oder am Ende gar tatsächlich existent ist.