Haus Venauen
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Haus Venauen ist ein alter Adelssitz in Rösrath aus dem Jahre 1555.
[Bearbeiten] Geschichte
1555 hat Peter von Bellinkhusen einen Bau bei Finawen (Venauen) begonnen. Finawen bedeutet sumpfige Aue. Die Sülz fließt in 150 Meter Entfernung vorbei. 1737 veranlasste Johann Freiherr von Francken den Neubau von Venauen, der im Wesentlichen noch heute erhalten ist. Auch beim benachbarten Schloss Eulenbroich finanzierte der Freiherr größere Umbauten.
Von 1938 bis 1945 war Haus Venauen eine Gauschule der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt. Ab 1950 wurde auf dem Areal ein belgisches Internat und Gymnasium untergebracht (französisch: Athénée Royal). Während die Jungen ihre Schlafräume in Venauen hatten, waren die Mädchen zunächst im nahe gelegenen Schloss Eulenbroich untergebracht. Bis 1963 wurde das Atheneum von einem französisch sprechenden Präfekten geleitet. Der Sprachenstreit zwischen Flamen und Wallonen hatte auch Auswirkungen auf das Rösrather Atheneum. 1963 bestanden die Flamen auf der Einrichtung einer gesonderten niederländischsprachigen Sektion. Bis 1966 wurde dann der flämische Teil komplett ins Bensberger Schloss ausgelagert.
Nach dem Abzug der Belgier 2003 gab es Planungen für einen Gewerbestandort und ein Altenpflegeheim. Der alte Kinosaal der Belgier soll sich zu einem Stadttheater entwickeln. Der Park von Haus Venauen soll für die Öffentlichkeit geöffnet werden. Seit 2004 wird ein Teilbereich von der Martin-Luther-King-Schule (Schule für Erziehungshilfe des Rheinisch Bergischen Kreises) belegt.
[Bearbeiten] Literatur
- Georg Geist: Die Königlich-Belgischen Gymnasien in Rhein-Berg, Rösrath und Bensberg sind Standorte der „Atheneen" seit 45 Jahren, in: Rheinisch-Bergischer Kalender 1994, Heimatjahrbuch für das Bergische Land, 64. Jahrgang, Bergisch Gladbach 1993, Seite 195-208, ISBN 3-87314-284-8
Koordinaten: 50° 54' 21.50" N, 7° 11' 19" O