Haustier
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Haustiere sind Tiere, die wegen ihres Nutzens oder des Vergnügens halber vom Menschen gezüchtet werden. Die Haustiere sind durch Domestikation, das heißt durch Züchtung aus Wildtierarten hervorgegangen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Domestikation
Hauptartikel: Domestikation,
Die Züchtung erfolgte anfangs vor allem mit dem Ziel, leichter und nachhaltiger tierische Rohstoffe und Nahrungsprodukte zu gewinnen, als das durch die Jagd möglich ist. Später wurden die Tiere auch wegen ihrer Zug- und Tragleistung domestiziert. Die Züchtung zum Vergnügen hat ihre Anfänge in der Zeit nach Christi Geburt. Im vergangenen Jahrhundert kam die Verwendung als Versuchstier als weiterer Grund der Züchtung hinzu.
Durch die Züchtung werden die körperlichen Eigenschaften der Tiere stark verändert. Ebenso sind manche typischen Fähigkeiten des Wildtieres weggezüchtet oder verlorengegangen, während andere Fähigkeiten durch die Zucht verstärkt oder umgebildet wurden. Haustiere sind von den Stammarten häufig so verschieden, dass sie in eigene Arten oder Unterarten gestellt werden. Viele Haustiere haben die Fähigkeit zum Überleben in der Wildnis verloren. Andere, wie die Hauskatze, können sich leicht auf eine vom Menschen unabhängige Lebensweise umstellen.
Die vom Menschen zur Nutzung gefangenen und gehaltenen Wildtiere, wie Arbeitselefanten, Zierfische und Beizvögel, zählen in diesem Sinne nicht zu den Haustieren, da sie nicht gezüchtet worden sind.
Die längste Geschichte als Haustier hat der Hund, dessen Domestikation auf die Zeit nach dem Pleistozän etwa 13.000 v. Chr. zurück geht. Die Haustiernutzung von Schwein, Rind und Schaf hat etwa 8.000 Jahre v. Chr. in Vorderasien begonnen. Ab dem 4. Jahrtausend v. Chr. wurden die Taube in Vorderasien und der Maulbeer-Seidenspinner in China gezüchtet. Die Zucht des Pferdes begann etwa im 4. Jahrtausend in Eurasien. In China werden ab dem 9. Jhd. n. Chr. Goldfische zur Zierde gezüchtet. Seit dem 19. Jhd. wird der Wellensittich gezüchtet. Die Züchtung von Nagetieren und Fliegen zu Versuchszwecken begann im 20. Jahrhundert.
Der Begriff Haustier wird sehr oft mit dem des Heimtiers verwechselt. Haustiere sind Arten, die in erster Linie als Nutztiere gezüchtet und gehalten werden. Als Heimtiere, dass heißt Tiere, die im engen Kontakt mit Menschen meist in dessen Wohnung als Zierde, Ersatz für Sozialpartner oder Spielgefährte für Kinder mit diesem zusammenleben, können auch nicht domestizierte Arten gehalten werden.
[Bearbeiten] Domestizierte Säugetiere
- Hund
- Hauskatze
- Hausschaf
- Hausziege
- Hausrind einschließlich weiterer vor allem in Asien domestizierter Formen wie z.B. Balirind oder Yak
- Hauspferd
- Esel
- Wasserbüffel
- Dromedar
- Trampeltier
- Lama
- Alpaka
- Hausren
- Hauskaninchen
- Hausmeerschweinchen
- Frettchen
[Bearbeiten] Domestizierte Vögel
- Haushuhn
- Hausente
- Hausgans einschließlich Höckergans
- Haustruthuhn
- Warzenente
- Haustaube
- Hauspfau
- Hausperlhuhn
[Bearbeiten] Domestizierte Fische
Karpfen und Goldfisch können als domestiziert betrachtet werden.
[Bearbeiten] Domesstizierte Insekten
[Bearbeiten] Tiere die zwar gezähmt aber nicht domestiziert wurden
Einige Tierarten werden seit Jahrtausenden von Menschen gezähmt, es erfolgt jedoch keine Zucht, so das immer wieder wilde Tiere eingefangen und gezähmt werden müssen.
[Bearbeiten] Neu domestizierte Arten
In jüngster Zeit wurden aus unterschiedliche Gründen einige weitere Tierarten ganz oder vollständig domestiziert, dabei kommt es zu Überschneidungen einzelner Nutzungsformen.
[Bearbeiten] Pelztiere
[Bearbeiten] Labortiere
[Bearbeiten] Heimtier
Einige Arten der als Heimtiere gehaltenen Arten zeigen so weitgehende Domestikationserscheinungen, dass man von Haustieren sprechen kann.
[Bearbeiten] Grenzfälle
Tier müssen, um als Haustiere gehalten werden zu können, bestimmte körperliche und verhaltensbiologische Merkmale aufweisen. Es hat seit Beginn der Haustierhaltung immer wieder Versuche gegeben, weitere Arten zu domestizieren, ohne dass eine vollständige Haustierwerdung erfolgte.
Beispiele dafür sind verschiedene Hirscharten Elch, Damhirsch, Rothirsch. Zumindest beim Damhirsch ist beim Gehegwild eine Übergangsform erreicht worden. Planmäßige Züchtung führte hier zu Haustiermerkmalen.
Bei vielen Tierarten, die in jüngster Zeit als Heimtiere gehalten werden, treten Domestikationserscheinungen (Farb- und Fellmutationen, Verhaltensänderungen) auf, ohne , dass bereits von vollständiger Domestikation gesprochen werden kann.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Norbert Benecke: Der Mensch und seine Haustiere, Theiss Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3806211051
- Hans Nachtsheim: Vom Wildtier zum Haustier, 3. neubearb. Aufl., Parey: Berlin, 1977, 156 S., ISBN 3-489-60636-1
Wiktionary: Haustier – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |