Heidi Urbahn de Jauregui
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Heidi Urbahn de Jauregui ist emeritierte Professorin für deutsche Literatur an der Université de Saint-Étienne (Frankreich) und Essayistin.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Heidi Urbahn de Jauregui stammt aus einer Remscheider Unternehmerfamilie. Nach dem Studienbeginn (Philosophie, Geschichte, Germanistik) in Köln wechselte sie nach Westberlin. Krankheitsbedingt musste sie die Studien unterbrechen und konnte nach der Gesundung „meinen schon länger gehegten Wunsch realisieren, Adenauerdeutschland zu verlassen“.
Sie führte ihr Studium in Paris mit französischer Literatur und Germanistik fort und schloss ihre Licence an der Faculté de Lettres der Universität Montpellier ab.
Es war ihr nicht möglich, die für einen universitäten Lehrauftrag erforderliche Agrégation (eine in Frankreich erforderte Wettbewerbsprüfung) abzulegen, da ihr die französischen Behörden trotz Vorliegens der formalen Anforderungen die Einbürgerung verweigerten. Grund hiefür waren ihre forschungsbedingten engen Kontakte zu Schriftstellerinnen und Schriftstellern in der DDR.
Sie ging darum an die Universität von Lyon, um dort eine Dissertation über den Dichter Peter Hacks anzufertigen und erlangte den Doktorgrad.
Nur unter großen Mühen konnte sie die Einbürgerung dann doch noch erhalten und legte die Agrégation ab.
Nach der Verbeamtung wurde ihr ein akademisches Lehramt weiterhin verweigert, da ihre Hauptthesen zur deutschen Literatur nicht akzeptiert wurden. Insbesondere misstraute man ihrem Argument, Peter Hacks sei kein DDR-Dissident, als der er gesehen wurde, sondern ein sozialistischer Klassiker, der die DDR insgesamt bejahe und unterstütze. Schließlich erhielt sie eine Position als Maître de Conférences an der Universität Saint-Étienne.
Sie lebt heute in Montpellier, zusammen mit ihrem Mann, dem spanischen Biochemiker Juan de Jauregui-Adell, der am dortigen CNRS forscht.
[Bearbeiten] Werk
Heidi Urbahn de Jauregui arbeitet hauptsächlich essayistisch. Sie hat in Frankreich den Ruf einer ausgewiesenen Kennerin der deutschen und insbesondere der Literatur der DDR. Sie hielt sich in ihren Veröffentlichungen nie an akademische Regeln. Ihr Hauptinteresse galt den Vertretern der klassischen Literatur in Deutschland, insbesondere Goethe, Thomas Mann, Heinrich Heine und Bertolt Brecht.
1986 erhielt sie den Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste in Ost-Berlin.
[Bearbeiten] Freundschaft mit Peter Hacks
Heidi Urbahn de Jauregui meinte schon früh, in dem DDR-Dramatiker Peter Hacks den legitimen Erben der deutschen Klassik und den Nachfahren von Goethe, Hegel und Heine gefunden zu haben. Sie widmete ihre Dissertation und etliche wegweisende Essays seinem Schaffen. Von 1975 an besuchte sie ihn regelmäßig persönlich und pflegte bis zu Hacks' Tod 2003 eine kontinuierliche Korrespondenz.
[Bearbeiten] Veröffentlichungen
- Heidi Urbahn de Jauregui: Zwischen den Stühlen : der Dichter Peter Hacks. Eulenspiegel-Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-359-01657-2.
- Heidi Urbahn de Jauregui: Charlotte und Goethe : ein Monolog. In. neue deutsche literatur. Nr. 46, 3/1998, S. 144-153. (Aufsatz von Heidi Urbahn de Jauregui zu einem Stück von Peter Hacks)
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Urbahn de Jauregui, Heidi |
ALTERNATIVNAMEN | Jauregui, Heidi Urbahn de |
KURZBESCHREIBUNG | Professorin für deutsche Literatur und Essayistin |