Herbst in Peking
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Herbst in Peking wurde als Band 1987 von Rex Joswig in Berlin (Ost) gegründet. Neben ihm spielten der Gitarrist Alexander Istschenko, der Bassist Hans Tomato, der Schlagzeuger Benno Verch und Dr. Totenhöfer (Torsten Ratheischak) am Keyboard. Die Formation gehörte zu den „anderen Bands“, die entgegen der offiziellen Kulturpolitik kritische, eigene Standpunkte zum Ausdruck brachten. Der Name bezieht sich auf einen Buchtitel von Boris Vian. Aufgrund möglicher Urheberrechtsprobleme wurde im offiziellen Schriftverkehr die Abkürzung „h.i.p.“ benutzt. Das Bühnenprogramm bot eine groteske Persiflage auf den Personenkult russischer, chinesischer und rumänischer Prägung. Nach dem Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking (Juli 1989) wurde der Band kurz vor einem Benefizkonzert für UNICEF in Kleinmachnow die Auftrittserlaubnis entzogen. Das Lied „Bakschischrepublik“ wurde zur Wendezeit die Hymne der DDR-Rockszene.
Bandgründer und Sänger Rex Joswig moderierte in den 1990er Jahren bei DT64 (später „MDR Sputnik“) die außergewöhnliche Sendung Grenzpunkt Null, die ebenfalls Kultstatus erlangte. Herbst in Peking standen in dieser und der darauf folgenden Zeit nur sporadisch auf der Bühne, meist in kleinen Clubs in Berlin. Das letzte Konzert gab "Herbst in Peking" am 22. September 2006 im Roten Salon der Volksbühne Berlin in Berlin-Mitte.
Weblinks
- archiv.digitalcraft.org Archivierte Bandhomepage mit ausführlicher Diskographie
- parocktikum.de Messitsch-Artikel von 1991 zur Bandgeschichte