Hermann Stenner
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Hermann Stenner (* 12. März 1891 in Bielefeld; † 3. Dezember 1914 an der Ostfront bei Ilow (Lowitz) in Polen) war ein deutscher Maler und Graphiker.
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[Bearbeiten] Leben und Werk
Hermann Stenner war nur eine kurze Schaffensphase zwischen Ausbildung und dem frühen Tod im Ersten Weltkrieg vergönnt. Dennoch gehört er zu den herausragenden Künstlern im frühen 20. Jahrhundert. Nach impressionistischen Anfängen um 1909 wurde seine Malweise ab 1911 zunehmend ausdrucksstärker mit hartem Kontur und kräftigen Farben. Diese Hinwendung zum Expressionismus geschah unter dem Einfluss Kandinskys, ab 1912/13 vor allem aber durch Adolf Hölzel.
1908 trat er in die Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Bielefeld ein. Im April 1909 wurde er zur Aufnahmeprüfung für die Kunstakademie in München zugelassen und trat in die Zeichenklasse von Heinrich Knirr ein. Ende März 1910 zog er nach Stuttgart, wo er an der Stuttgarter Akademie in die Malklasse von Christian Landenberger aufgenommen wurde. Im Oktober 1911 trat er schließlich in die Komponierklasse von Adolf Hölzel ein. Im August 1912 hielt er sich mit den Studienkollegen Lily und Hans Hildebrandt in Paris auf.
1913 wurde er zur "Ersten deutschen Expressionisten-Ausstellung" in Dresden eingeladen. Im selben Jahr gab Adolf Hölzel den Auftrag zur Ausführung der Wandmalereien für die Vorhalle des Hauptgebäudes der Ausstellung des Deutschen Werkbundes in Köln 1914 an Stenner, Oskar Schlemmer und Willi Baumeister weiter (Eröffnung am 16. Mai 1914).
Am 7. August 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger zusammen mit Oskar Schlemmer und fiel am 3. oder 4. Dezember 1914 in Polen an der Front. Das Schicksal, im Krieg seine künstlerische Laufbahn frühzeitig beenden zu müssen, teilte er mit August Macke und Franz Marc.
[Bearbeiten] Zitate
- „Ich schätze die Malereien Stenners sehr, wie Oskar Schlemmer auch. Er wäre einer der besten Maler Deutschlands geworden, wenn nicht der sinnlose verbrecherische Krieg seine Opfer geholt hätte.“ – Willi Baumeister
[Bearbeiten] Weblinks (Quelle)
[Bearbeiten] Literatur
- Hölzel und sein Kreis. Der Beitrag Stuttgarts zur Malerei des 20. Jahrhunderts, Eröffnungsausstellung des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart im wiederaufgebauten Kunstgebäude am Schlossplatz, Stuttgart 1961.
- Hermann Stenner (Katalog). Galerie Schlichtenmaier, Grafenau-Dätzingen, 1989.
- Karin von Maur / Markus Pöhlmann: Der Maler Hermann Stenner im Spiegel seiner Korrespondenz. Briefe 1909-1914. München 2006.
Personendaten | |
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NAME | Stenner, Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 12. März 1891 |
GEBURTSORT | Bielefeld |
STERBEDATUM | 3. Dezember 1914 |
STERBEORT | Polen |